Oblivion:Geschichtlicher Überblick über das Kaiserreich - Band IV

Band III Geschichtlicher Überblick über das Kaiserreich   ►

Diese Seite enthält den Text des vierten Buches von Geschichtlicher Überblick über das Kaiserreich aus The Elder Scrolls II: Daggerfall (Originaltitel: A Brief History of the Empire), The Elder Scrolls III: Morrowind und The Elder Scrolls IV: Oblivion (Originaltitel: Gesch. d. Kaiserr.).

Inhalt

Geschichtlicher Überblick über das Kaiserreich - Teil IV
von
Stronach K'Thojj III.
Historiker des Kaisers


DAS ERSTE BUCH BOT EINEN ÜBERBLICK über die ersten acht Kaiser der Septim-Dynastie, angefangen mit Tiber I. Das zweite Buch befasste sich mit dem Krieg des roten Diamanten und den sechs nachfolgenden Kaisern. Im dritten Buch wurden die Schwierigkeiten der nächsten drei Kaiser beschrieben - es ging um den frustrierten Uriel IV., den schwachen Cephorus II. und den heroischen Uriel V.


Als Uriel V. jenseits des Meeres im fernen, feindlichen Akavir starb, war Uriel VI. gerade fünf Jahre alt. In der Tat war Uriel VI. kurz vor dem Weggang seines Vaters nach Akavir geboren worden. Die einzigen anderen Nachkommen von Uriel V., die Zwillinge Morihatha und Eloisa, stammten aus einer morganatischen Verbindung. Sie kamen zur Welt, nachdem er gerade einen Monat vorher gegangen war. Uriel VI wurde im 290. Jahr der Dritten Ära gekrönt. Der kaiserlichen Gemahlin Thonica wurde als Mutter des Jungen eine beschränkte Regentschaft übertragen, bis Uriel VI. volljährig wurde. Der Ältestenrat behielt die wahre Macht jedoch für sich, so wie er es seit den Tagen von Katariah I. stets getan hatte.


Der Rat genoss seine unbegrenzte Freiheit, Gesetze zu erlassen (und Profit zu machen) so sehr, dass Uriel VI. erst im Jahre 307 die Regierungsgewalt übertragen wurde, als er schon 22 Jahre alt war. Er hatte im Laufe der Jahre allmählich mehr und mehr Verantwortung übernommen, aber sowohl der Rat als auch seine Mutter, die selbst ihre beschränkte Regentschaft genoss, mochten die Zügel nur ungern aus der Hand geben. Als er endlich den Thron bestieg, ließen ihm die Regierungsmechanismen mit Ausnahme des kaiserlichen Vetos nur wenig Macht.


Diese Macht übte er jedoch regelmäßig und nachdrücklich aus. Bis zum Jahre 313 konnte sich Uriel VI. zu Recht rühmen, Tamriel wirklich zu regieren. Mithilfe von entmachteten Spionagenetzen und Wacheinheiten schüchterte er die schwierigen Mitglieder des Ältestenrats ein und zwang sie auf seine Linie. Seine Halbschwester Morihatha war (was niemanden überraschen dürfte) seine treueste Verbündete, insbesondere nachdem ihr die Heirat mit Baron Ulfe Gersen von Winterfeste beträchtlichen Wohlstand und Einfluss brachte. Wie der Weise Ugaridge sagte: „Uriel V. bezwang Esroniet, Uriel VI. jedoch bezwang den Ältestenrat.”


Als Uriel VI. eines Tages vom Pferd fiel und auch von den besten Heilkundigen des Imperiums nicht wiederbelebt werden konnte, übernahm seine geliebte Schwester Morihatha die Kaiserkrone. Im Alter von 25 Jahren war sie von (zugegebenermaßen auf den eigenen Vorteil bedachten) Diplomaten als das schönste Geschöpf in ganz Tamriel beschrieben worden. Auf jeden Fall war sie sehr gebildet, lebenslustig, athletisch und eine überaus geschickte Politikerin. Sie brachte den Erzmagister von Himmelsrand in die Kaiserstadt und machte ihn zum zweiten kaiserlichen Kampfmagier seit den Tagen von Tiber Septim.


Morihatha brachte das von ihrem Bruder begonnene Werk zu Ende und bescherte der Kaiserlichen Provinz eine wahre Regierung unter der Kaiserin (und später unter dem Kaiser). Außerhalb der Kaiserlichen Provinz hatte sich das Imperium jedoch allmählich immer mehr aufgelöst. Seit den Tagen ihres Großvaters Cephorus II. hatten offene Revolutionen und Bürgerkriege ungehindert gewütet. Dank sorgfältiger Koordination ihrer Gegenangriffe gelang es Morihatha, ihre rebellischen Vasallen allmählich wieder auf ihre Seite zu bringen. Dabei achtete sie stets darauf, sich nicht zu viel zuzumuten.


Morihathas Feldzüge waren zwar außerordentlich erfolgreich, jedoch war der Rat wegen ihres bedachtsamen Vorgehens oft frustriert. Einer der Ratsherren, ein Argonier, der den colovianischen Namen Thoricles Romus angenommen hatte, war so wütend über ihre Weigerung, Truppen nach Schwarzmarsch zu schicken, dass er angeblich die Meuchelmörder gedungen hatte, die sie im Jahre 3Ä 339 umbrachten. Romus wurde umgehend vor Gericht gestellt und hingerichtet, obwohl er bis zum Schluss seine Unschuld beteuerte.


Morihatha hatte keine überlebenden Kinder, und Eloisa war vier Jahre vorher an einem Fieber gestorben. Also wurde Eloisas 25-jähriger Sohn Pelagius als Pelagius IV. gekrönt. Pelagius IV. setzte das Werk seiner Tante fort und brachte die radikalen und widerspenstigen Königreiche, Herzogtümer und Baronien des Imperiums nach und nach wieder unter seine Fittiche. Bei seinen Bemühungen ließ er sich von der gleichen inneren Sicherheit und Umsicht leiten wie Morihatha - leider blieb ihm jedoch der gleiche Erfolg versagt. Die Königreiche hatten so lange völlig freie Hand gehabt, dass sie selbst einer wohlwollenden kaiserlichen Präsenz feindselig gegenüberstanden. Dennoch war Tamriel bei Pelagius' Tod nach einer erstaunlichen neunundvierzigjährigen Herrschaft der Einheit so nahe wie seit den Tagen Uriels I. nicht mehr.


Unser derzeitiger Kaiser, Seine Ehrfurchtgebietende und Formidable Majestät, Uriel Septim VII., Sohn von Pelagius IV., besitzt die Umsicht seiner Großtante Morihatha, das politische Geschick seines Großonkels Uriel VI. und den kriegerischen Heldenmut seines Urgroßonkels Uriel V. In seiner einundzwanzigjährigen Herrschaft gelang es ihm, in Tamriel Gerechtigkeit und Ordnung herzustellen. Im Jahre 3Ä 389 wurde er jedoch von seinem kaiserlichen Kampfmagier, Jagar Tharn, verraten.


Uriel VII. wurde in einer Dimension von Tharns Schöpfung eingekerkert, und mithilfe seiner Illusionsmagie nahm Tharn die Gestalt des Kaisers an. Die nächsten zehn Jahre lang missbrauchte Tharn die kaiserlichen Privilegien, führte jedoch den Rückeroberungsplan Uriels VII. nicht weiter fort. Bis heute ist nicht genau bekannt, was in den zehn Jahren, in denen Tharn sich als sein Lehnsherr ausgab, seine Ziele und persönlichen Leistungen waren. Im Jahre 3Ä 399 schlug ein geheimnisvoller Kriegsfürst den Kampfmagier in den Kerkern des Kaiserpalastes und befreite Uriel VII. aus seinem xeno-dimensionalen Gefängnis.


Seit seiner Befreiung hat sich Uriel Septim VII. unermüdlich um die Wiederaufnahme des Kampfes für die Wiedervereinigung Tamriels bemüht. Tharns Einmischung warf zwar in der Tat die Bemühungen zurück - jedoch hat sich in den Jahren seit dieser Zeit erwiesen, dass es doch noch Hoffnung für ein Goldenes Zeitalter gibt, wie es unter Tiber Septim herrschte, und dass Tamriel seinen Ruhm wiedererlangen könnte.



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