Potentat ist ein Titel akavirisch-cyrodiilischer Tradition, den seit der späten Ersten Ära verschiedene Regenten innehatten. Neben dem Titel kann sich die Bezeichnung auch auf die Potentatenzeit des Zweites Kaiserreichs 1Ä 2920 bis 2Ä 431 beziehen. Nach dem Erlöschen kaiserlicher Dynastien agierten Potentaten oft als Ersatz- oder de-facto-Kaiser, ohne allerdings selbst formell die Kaiserkrone anzunehmen.[1]

Geschichte

Nach der Kapitulation der Tsaesci am Fahlen Pass 1Ä 2703 erlangten viele Akaviri, die dem siegreichen Reman die Treue geschworen hatten, einflussreiche militärische und administrative Stellungen im Kaiserreich. Als Potentat wurde unter den Remanen der oberste Berater des Kaisers bezeichnet, der gewöhnlich auch die akavirische Fraktion im Ältestenrat anführte.[2] So leitete der Potentat Sidri-Ashak unter Kaiser Brazollus Dor die Staatsgeschäfte und erwies sich, mit den Worten Großkönig Emerics, „gleichermaßen als begabter Verwalter wie auch als ein Mann von Integrität.“[3]

Unter Reman III. hatte Versiduae-Shaie das Potentat inne und versuchte, das nach dem Ende der Reman-Dynastie von den Wirren der Zweiten Ära erschütterte Kaiserreich so gut wie möglich zusammenzuhalten. Die Dynastie von Versiduae-Shaie und seinem Sohn Savirien-Chorak wurde 2Ä 430 durch die Ermordung des letzten Potentaten beendet.[4]

Als nach der Oblivion-Krise 3Ä 433 und dem Tod Martin Septims der Versuch scheiterte, einen neuen Kaiser zu bestimmen, wurde Ocato von Ersthalt, langjähriger Kaiserlicher Kampfmagier Uriel Septims VII., trotz eigener Vorbehalte unter einer Charta des Ältestenrates zum Potentaten ernannt. Ocatos bemühtes, aber kurzlebiges Potentat zur Restauration kaiserlicher Herrschaft endete mit seiner Ermordung durch die Thalmor 4Ä 10.[5]

In der frühen Vierten Ära wurde auch der unabhängige, historisch stark von akavirisch-cyrodiilischen Einflüssen geprägte Stadtstaat Krempen wieder von einem lokalen Potentaten beherrscht, der den örtlichen Zuckerhandel monopolisierte und restriktiv gegen einheimische Khajiitnomaden vorging.[6]

Liste bekannter Potentaten

Akaviri-Potentaten:

  • Sidri-Ashak, ein fähiger Verwalter, der Kaiser Dors Staatsgeschäfte führte.
  • Versiduae-Shaie, oberster Berater Remans III. und Regent des Kaiserreichs in der frühen Zweiten Ära.
  • Savirien-Chorak, Sohn und Nachfolger Versiduae-Shaies, letzter Akaviri-Potentat.

Vierte Ära:

  • Ocato von Ersthalt, ehemaliger Kampfmagier und Kanzler Uriels VII.
  • Ein lokaler Potentat von Krempen um 4Ä 40

Verschiedenes

  • In Carlovac Taunweis beliebter 2920-Romanreihe verschwört sich Versiduae-Shaie mit seinem Sohn gegen Reman III. und dessen Erben Prinz Juilek. Nach ihrer Ermordung verkündet er einer wenig begeisterten Menge in der Kaiserstadt, „als unbestechlicher und treuer Freund Remans III.“[7] die Herrschaft zu übernehmen, aber respektvoll auf den Kaisertitel zu verzichten:

Ich war und werde auch weiterhin Potentat Versiduae-Shaie sein, ein Fremder, der freundlich an Eurer Küste empfangen wurde. Ich werde es als meine Pflicht ansehen, meine neue Heimat zu beschützen, und gelobe, dieser Pflicht unermüdlich nachzukommen, bis jemand, der für diese Aufgabe würdiger ist als ich, diese Bürde wieder von mir nimmt.

Versiduae-Shaie im 2920-Roman[7]
  • Großkönig Emeric bedauert, dass der fähige Potentat Sidri-Ashak nicht in besserer Erinnerung geblieben sei, und lobt die Lektüre seiner „Erinnerungen eines demütigen Potentaten“.[3]
  1. Für Savirien-Chorak wird vereinzelt der Titel „Kaiser-Potentat“ gebraucht (vgl. Die Brüder der Dunkelheit).
  2. Kleiner Reiseführer durch das Kaiserreich, 1. Auflage: Cyrodiil
  3. 3,0 3,1 Aus dem Archiv der Gelehrten: Reman II. – Grenzen des Ehrgeizes
  4. Die Einzelheiten zum Ende der Potentatenzeit sind dunkel und widersprüchlich: Versiduae-Shaie wird vermeintlich schon 2Ä 324 (vgl. Geschichte der Kriegergilde), angeblich von der Morag Tong, ermordet, sein Nachfolger Savirien-Chorak 2Ä 430 durch die Dunkle Bruderschaft (Die Brüder der Dunkelheit). In Geheimnisvolles Akavir und der Remanada dagegen regiert Versiduae-Shaie (= Vershu, Hauptmann der Drachengarde) vierhundert Jahre lang über Cyrodiil, bis „der schwarze Pfeil Savirien-Chorak traf“, zieht sich dann in den „nördlichen Westen“ zurück und steht in der späten Zweiten Ära als Chevalier Renald hinter dem Aufstieg Tiber Septims.
  5. Die drohende Gefahr - Band III
  6. vgl. den „Elder Scrolls“-Roman Die Höllenstadt
  7. 7,0 7,1 2920, das letzte Jahr der Ersten Ära: Band 12, Abendstern