Inoffiziell:Ontologica Chimera

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MW Dwemer-Rätselwürfel.png Dieser Entwicklertext ist inoffiziell, da er nicht im unmittelbaren Kontext der Bethesda-Titel veröffentlicht wurde, stellt aber eine für Konzeption und Hintergründe der „Elder Scrolls“-Lore relevante Quelle dar. Für mehr Informationen siehe auch die Hilfeseite zum Einbezug inoffizieller Texte.
Auflagen des Buches

Diese Seite enthält den inoffiziellen Entwicklertext von Ontologica Chimera  (Originaltitel: Ontologica Chimera). Der Text stammt aus einem Forenbeitrag von Michael Kirkbride.[1] Er stellt eine Hommage an Jorge Luis Borges dar, dessen Text in Morrowind-Begriffen umgeschrieben wurde.[2]

Inhalt

Ontologica Chimera

„Ich stand in der Deshaan, lehnte mich auf meinen Gleichgewichtsstab, meine Stelzen vom Schlamm bedeckt, der in Liebe nach Nekrom fließt. Da sah ich eine Anzahl von Klippenläufern in beliebiger Weise vorübergleiten, doch konnte ich sie nicht zählen. Vielleicht war ich schlammkrabbenmüde. Dann wurde ich aus irgendeinem Grund an die apokryphen Lehren erinnert, die ich im Tempel über den Turm gelernt hatte. Nun, das stimmt nicht, ich kannte den Grund, warum diese Erinnerung nun dort in meiner Schiefneigung zu mir zurückkehrte, aber ich fürchtete bis jetzt, es in Worte zu fassen.

Wenn der ultimative Turm wirklich existieren sollte, bedeutet dies, dass die bestimmte Zahl der Klippenläufer, die vorbeiflogen, von den Sternen aufgezeichnet wurde, die es bestätigen. Wenn er nicht existiert, wird ihre Zahl für immer vergessen sein, da ich sie vergessen habe; oder vielmehr, da ich versäumt habe, sie zu zählen. Nehmen wir also an, ich sah eine Zahl von Klippenläufern, die größer als drei und kleiner als zehn war. Da ich mich nicht erinnere, wie viele sie waren, sah ich nicht vier oder fünf oder sechs oder sieben oder acht oder neun Klippenläufer. Stattdessen sah ich nicht-vier, nicht-fünf, nicht-sechs, nicht-sieben, nicht-acht und nicht-neun Klippenläufer. Weil nicht-fünf niemals eine ganze Zahl sein kann war unmöglich, was ich sah. Und da ich weiß, das was ich gesehen habe möglich war - was ist in Veloth üblicher als ein Schwarm Klippenläufer? - kannte ich meine Antwort: nicht-fünf existiert und daher auch CHIM.”

“I stood on the Deshaan, leaning on my balance pole, my stilts covered in the muck that runs in love to Necrom, and stared at the sky. There I saw a number of cliff-racers soar by in haphazard fashion, and yet I failed to be able to count them. Perhaps I was mudcrab-tired. Then, for some reason, I was reminded of the apocryphal teachings I learned at Temple about the Tower. Well, that’s not true, I knew the reason this memory returned to me there in my leaning, but I was afraid to realize it into words until now.

“If the ultimate tower were to really exist, then that means that the exact number of cliff-racers that flew by has been recorded by the stars that support it. If it did not exist, then their number will forever be forgotten, as I forgot it; rather, as I ignored the bother to count. Now let us say that I saw a number of cliff-racers that was more than three but less than ten. Since I do not recall how many there were, I did not see four or five or six or seven or eight or nine cliff-racers. Instead, I saw not-four, not-five, not-six, not-seven, not-eight, and not-nine cliff-racers. Since not-five can never be a true integer, what I saw was impossible. And since I know what I saw was possible—what is more common in Veloth than a flock of cliff-racers?—I knew my answer: not-five exists, therefore so does CHIM.”

Anmerkungen (Tamriel-Almanach)

  1. Die deutsche Übersetzung wurde von Numenorean unter Namensnennung-Keine Bearbeitung 2.0 veröffentlicht. Dabei wurde auf eine vorliegende Borges-Übersetzung zurückgegriffen, siehe Anmerkung 2.
  2. J.L. Borges, Argumentum Ornithologicum
    „Ich schließe die Augen und sehe einen Vogelzug. Die Vision währt nur eine Sekunde oder vielleicht nicht einmal so lang; ich weiß nicht, wieviele Vögel ich gesehen habe. War ihre Zahl bestimmt oder unbestimmt? In dem Problem stellt sich die Frage nach der Existenz Gottes. Wenn Gott existiert, so ist die Zahl bestimmt, weil Gott weiß, wieviele Vögel er mich sehen ließ. Wenn Gott nicht existiert, ist die Zahl unbestimmt, weil niemand die Vögel nachzählen konnte. In diesem Fall sah ich (sagen wir) weniger als zehn Vögel und mehr als nur einen, aber ich sah nicht neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei oder zwei Vögel. Ich sah eine Zahl zwischen zehn und eins, die weder neun ist noch acht, noch sieben, noch sechs, noch fünf, usw. Diese Gesamtzahl ist für uns nicht vorstellbar; ergo, Gott existiert.”
    (zitiert nach: J.L. Borges, „Borges und Ich”. Übers. von Karl August Horst. Deutscher Taschenbuchverlag, 1969. Originalausgabe „El hacedor”, Emecé Editores, Buenos Aires, 1960.)
  • Namensnennung 2.5
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