14. Herdfeuer, 3Ä 362
Mein alter Freund, Ihr habt wohl die Nachricht gefunden, die ich erwähnt habe. Wir haben einen langen gemeinsamen Weg hinter uns und Ihr seid der Einzige, dem ich den Ring und meine Geschichte anvertrauen kann.
Ich wusste, dass es ein Fehler war, durch das Fenster ins Haus des Zauberers zu klettern, aber die Belohnung für den Ring war einfach zu verlockend. Es hieß, dass er mehrere Tausend Goldstücke wert sei ... Genug, um eine Zeit lang bequem abseits der Öffentlichkeit zu leben. Es hieß auch, dass Ortharzel verreist sei, um an einem Zauberertreffen oder so etwas in der Art teilzunehmen.
Beide Annahmen stellten sich als falsch heraus. Man würde meinen, bei unserer Arbeit wäre ich inzwischen daran gewöhnt, mit dem Unvorhersehbaren konfrontiert zu werden. Aber obwohl ich in ganz Cyrodiil versucht habe, den Ring an einen Hehler zu verkaufen, wollte keiner ihn auch nur anfassen. Noch dazu war Ortharzel die ganze Zeit hinter mir her. Ich musste viele Gefallen einfordern, um ihm einen Schritt voraus zu bleiben.
Ich beschloss, nach Norden zu gehen, und machte mich auf den Weg nach Himmelsrand. Als ich dann die Jerallberge überquerte, holte er mich ein. Zwei Feuerbälle später stürzte ich einen steilen, schneebedeckten Hang in ein Tal hinunter. Ich weiß nicht, wo ich hier bin, aber ich sehe die Ruinen einer alten Feste. Zum Glück hat der Kerl mich nicht bis hierher verfolgt. Er hielt mich wohl für tot.
Ich werde den Ring hier in diesem Tal verstecken, mich nach Himmelsrand durchschlagen und später zurückkommen, wenn ich es für sicher halte. Ich habe einige alte Truhen benutzt, die ich in den Ruinen fand, um sicherzustellen, dass niemand aus Versehen auf den Ring stößt. Ihr wisst schon – der alte Schlüssel-zum-Schlüssel-Trick, den wir früher immer benutzt haben. Falls ich es nicht schaffe, hierher zurückzukehren, und Ihr diese Nachricht lest, dann gehört der Ring Euch, mein Freund. Nutzt ihn weise und denkt an mich.
G.S.