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Oblivion:Die Alten Sitten

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Die Alten Sitten
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Diese Seite enthält den Text von Die Alten Sitten bzw. Die alten Wege (engl. The Old Ways) aus The Elder Scrolls IV: Oblivion.

Inhalt

Die Alten Sitten

Von Celarus dem Wissensbewahrer

Wir, die wir die Alten Sitten kennen, wissen, dass es eine Geisterwelt gibt, die den Unwissenden verborgen bleibt. So wie jene, die in einem Königreich leben, aber nichts von der politischen Maschinerie hinter den Kulissen wissen, eine neue Steuer oder eine Heerschau als Launen des Schicksals betrachten, stehen viele Fluten, Hungersnöten und Wahnsinn mit ähnlichem Unverständnis gegenüber. Dies ist bedauernswert. Wie schon der große Cuilean Darnizhaan beklagte: "Die Kraft der Unwissenheit kann Ebenerz zerschlagen als wäre es Glas:"

Woher stammen also diese Geisterkräfte, die die unsichtbaren Fäden von Mundus bewegen? Jeder Novize Artaeums weiß, dass diese Geister unsere Ahnen sind, die zu Lebzeiten ebenfalls verwirrt waren angesichts der Geister ihrer Ahnen. Dies setzt sich fort bis hin zu den ersten Acharyai. Die Daedra und Götter, an die sich das Volk wendet, sind nichts anderes als die Geister überlegener Männer und Frauen, die durch ihre Macht und Leidenschaft großen Einfluss im Jenseits gewonnen haben.

Dies ist zweifellos unsere Wahrheit und unsere Religion. Aber wie hilft uns das dabei, unsere heilige Pflicht von Seliffrnsae zu erfüllen, also niederen Wesen "ernsten und gewissenhaften Rat" zu erteilen?

In erster Linie ist es einfach zu verstehen, warum gute Wesen große Macht erhalten und mächtige Wesen zum Guten bewegt werden müssen. Wir kennen die zahlreichen Gefahren, die ein starker Tyrann mit sich bringt: Er entfacht Grausamkeit, die die Daedra Boethiah nährt, und Hass, der die Daedra Vaermina nährt. Wenn er zu Lebzeiten eine besonders abscheuliche Tat begangen hat, kann er zum Herrscher im Reich des Vergessens aufsteigen. Schlimmer noch, er inspiriert andere Missetäter dazu, nach Macht zu gieren, und andere Herrscher dazu, Missetaten zu begehen. In diesem Wissen haben wir Geduld im Umgang mit solchen Despoten entwickelt. Sie sollten verstümmelt, gedemütigt, enteignet und in Ketten gelegt werden. Andere würden vielleicht zu Mord oder Kriegsführung raten. Diese Methoden sind zum einen geistig belanglos und zum anderen kostspielig. Außerdem fügen sie den Unschuldigen mindestens so viel Pein zu wie dem brutalen Diktator. Nein, wir sind Sammler von Informationen und würdevolle Diplomaten, keine Revolutionäre.

In welcher Weise sind unsere Berater also "treu"? Wir sind nur den Alten Sitten treu ergeben; wir vergessen nie die Geisterwelt, während wir unsere Augen in der Welt des Körpers offen halten. Das Durchführen der Riten von Moawita am zweiten Tag des Herdfeuers und des Vigyld am ersten Tag der Zweitsaat tragen wesentlich dazu bei, wohlgesonnene Geister zu stärken und unreine Geister zu schwächen. Wie also sind wir gleichzeitig denen treu, denen wir Rat geben, und der Insel Artaeum? Der Weise Taheritae hat es wohl am treffendsten formuliert: "In Mundus werden Veränderungen durch Konflikt und Missverhältnisse bewirkt, und Veränderung ist die heiligste der Elf Kräfte. Veränderung ist die Kraft ohne Ziel und Ursprung. Es ist die Pflicht des disziplinierten Psijik ["Erleuchteten"], Veränderung zu zügeln, wo sie zu Gier, Völlerei, Faulheit, Unwissenheit, Vorurteilen, Grausamkeit, ... [hier zählt Taheritae den Rest der 111 Verschwendungen auf] führt, und Veränderung zu fördern, wo sie zu Vortrefflichkeit, Schönheit, Zufriedenheit und Erleuchtung führt. Daher dient der treue Berater nur einem Herrn, nämlich seinem Geist. Wenn derjenige, dem der Psijik Rat gibt, sich böse verhält und Oegnithr ["negative Veränderung"] verursacht und sich durch Rat nicht davon abbringen lässt, ist der Psijik verpflichtet, dem Oegnithr entgegenzuwirken, und zwar mit allen nötigen Mitteln [die Betonung stammt von mir]."

Ein Schüler der Alten Sitten kann sich mit einem Herrscher verbünden, jedoch ist dies eine gefahrvolle Verbindung. Es kann nicht genug betont werden, dass dies eine Entscheidung ist, die wohlüberlegt sein sollte. Sollte der Herrscher weisen Rat ablehnen und dem Psijik (um Taheritaes altmodisches Wort zu verwenden) eine Handlung befehlen, die den Lehren der Alten Sitten widerspricht, stehen nur wenige Möglichkeiten offen. Der Psijik kann, wenn auch widerwillig, gehorchen und den finsteren Mächten anheimfallen, denen er den Kampf geschworen hat. Der Psijik kann seinen Herrn verlassen. Dies bringt ihm und der Insel Artaeum Schande; der Psijik wird möglicherweise lebenslang von der Insel verbannt. Als letzte Möglichkeit steht dem Psijik der Freitod offen.

Die Alten Wegevon Lehrmeister CelarusWir, die wir die Alten Wege kennen, wissen durchaus von der Existenz einer geistigen Welt, die den Unaufgeklärten verborgen bleibt. So wie jemand, der die politischen Ränke eines Königreiches nicht kennt, eine neue Steuer oder Kriegsvorbereitungen als Launen des Schicksals versteht, so beobachten viele Leute Überschwemmungen, Hungersnöte und Wahnsinn mit hilflosem Unverständnis. Das ist bedauerlich. Wie der große Cuilean Damizhaan seufzte, „Die Kraft der Unwissenheit kann Ebenerz zerschlagen als wäre es Glas“. Was ist letzten Endes der Ursprung dieser geistigen Kräfte, welche die unsichtbaren Fäden von Mundus bewegen? Jeder Novize Artaeums weiß, dass diese Geister unsere Vorfahren sind - und dass sie zu Lebzeiten von den Geistern ihrer Ahnen verwirrt wurden, und so weiter zurück bis zum ursprünglichen Acharyai. Der Daedra und die Götter, denen sich die gewöhnlichen Leute zuwenden, sind nichts weiter als die Geister edler Männer und Frauen, deren Macht und Leidenschaft ihnen großen Einfluss in der Nachwelt verliehen. Dies ist zweifellos unsere Wahrheit und unsere Religion. Doch hilft es uns bei unserer heiligen Pflicht der seliffrnsae oder der „ernsthaften und zuverlässigen Beratung“ geringerer Wesen? In erster Linie ist es leicht, die Notwendigkeit zu begreifen, sowohl guten Wesen große Macht zu verleihen als auch machtvolle Wesen zum Guten zu bewegen. Wir erkennen die außerordentliche Gefahr, die ein starker Tyrann darstellt - er erzeugt Grausamkeit, die den Daedra Boethiah nährt, und Hass, der den Daedra Vaernima nährt. Sollte er nach Ausführung einer besonders böswilligen Handlung sterben, wird er noch im Reich des Vergessens herrschen, und im schlimmsten Falle andere Schurken anregen, nach Macht zu streben und andere Herrscher zu Böswilligkeit verleiten. In diesem Wissen haben wir Geduld im Umgang mit solchen Despoten entwickelt. Sie sollten verkrüppelt, gedemütigt, geschwächt und eingekerkert sein. Andere Ratgeber mögen Mord oder Krieg vorschlagen - was, neben seiner geistigen Belanglosigkeit, kostspielig ist und wahrscheinlich wenigstens genau so viel Leid den Unschuldigen wie dem gefühllosen Tyrannen bringt. Nein, wir sind Nachrichten-Sammler, würdige Diplomaten - keine Revolutionäre. Wie also sind unsere Ratgeber „treu'? Wir sind nur den Alten Wegen treu - es ist wichtig, sich auf die geistige Welt zu besinnen, während wir unsere Augen in der physischen Welt offen halten. Die Durchführung der Riten von Moawita am zweiten Tag des Monats Herzfeuer und von Vigyld am ersten Tag der Zweiten Saat sind wesentliche Mittel, heilende Geister zu stärken und unreine zu schwächen. Wie also sind wir gleichzeitig treu zu denen, die wir beraten, und zur Insel Artaeum? Vielleicht sagt es der Weise Taheritae am besten: “In Mundus sind es Widerspruch und Verschiedenheit, die Veränderung bringen, und Veränderung ist die heiligste der Elf Kräfte. Veränderung ist die Kraft ohne Ziel oder Ursprung. Es ist die Aufgabe des disziplinierten Psijic ['Der Erleuchtete'], die Veränderung abzuschwächen, wo sie Gier, Völlerei, Faulheit, Unwissenheit, Schaden, Grausamkeit,... [Taheritae zählt hier den Rest der 111 Verschwendungen auf] ... bringt, und Veränderung anzuregen, wo Vortrefflichkeit, Schönheit, Glück und Erleuchtung entsteht. Demnach hat der gewissenhafte Berater nur einen Herren: seinen Verstand. Wenn derjenige, den der Psijic berät, sich sündhaft verhält und oegnithr ['schlechte Veränderung'] hervorruft und sonst nicht beraten würde, ist es die Aufgabe des Psijic, das oegnithr mit allen notwendigen Mitteln [Betonung auf alle] auszugleichen. Ein Gelehrter der Alten Wege mag sich indes mit seinem Herrn verbünden - doch das ist eine gefährliche Verbindung. Es kann nicht genug Wert darauf gelegt werden, die Wahl klug zu treffen. Sollte der Herr den klugen Rat ablehnen und den Psijic (um Taheritaes altmodischen Begriff zu benutzen) auffordern, eine Handlung auszuführen, die im Gegensatz zu den Lehren der Alten Wege steht, gibt es wenig brauchbare Möglichkeiten. Der Psijic mag, wenn auch ungern, gehorchen, und somit den dunklen Kräften zum Opfer fallen, gegen die er sich sein Leben lang gewehrt hat. Der Psijic kann seinen Herrn verlassen, was ihm und der Insel Artaeum Schande bringen würde, und dürfte nie mehr heimkehren. Oder der Psijic kann einfach Selbstmord begehen. „“