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EXTRABLATT!
BAENLIN AUS BRUMA STIRBT BEI TRAGISCHEM UNFALL!
Neffe erbt Nachlass
von Phineas Farnsworth
Für die Einwohner von Bruma, einer Stadt, die bekannt ist für ihre verschneiten Alleen und eisigen Temperaturen wie in Himmelsrand, ist nichts wichtiger als die Wärme und Sicherheit des eigenen Heims. Doch selbst der sicherste Wohnsitz kann ein tödliches Geheimnis verbergen. Im Falle Baenlins, eines älteren adligen Elfs, der seit fast 43 Jahren in Bruma lebte, kam der Tod nicht in Form eisiger Kälte und auch nicht als Stich der Klinge eines Einbrechers, sondern in weit tückischerer Gestalt – als bauliche Instabilität.
Nach Angaben Gromms, des langjährigen, im Hause lebenden Dieners von Baenlin, starb sein Herr an einem ganz gewöhnlichen Tag. Baenlin lebte wie ein Einsiedler und verließ nur selten sein gemütliches Heim. Er verbrachte den Morgen mit Frühstücken und den Nachmittag mit Lesen und einem Nickerchen. Das Unglück ereignete sich schließlich in den späten Abendstunden, als Baenlin sich wie gewöhnlich in seinem Lieblingssessel entspannte. Ein an der Wand direkt über dem Sessel hängender ausgestopfter Minotaurenkopf fiel herab und tötete den nichts ahnenden Adligen auf der Stelle.
So schrecklich Baenlins Tod auch erscheinen mag, noch schrecklicher ist die Enthüllung, dass es sich hier nicht um einen vereinzelten Vorfall handelte, wie bisher angenommen wurde. Tatsächlich hat der Schwarzpferdkurier durch eine Reihe von Interviews und eingehende Ermittlungen erfahren, dass viele Häuser in Bruma regelrechte Todesfallen sind, die nur darauf warten, zuzuschnappen.
"Meine Jungs und ich haben Reparaturen an der Hälfte dieser Häuser ausgeführt. Die sind verdammter Schund! Verfaultes Holz, rostige Nägel, schlecht ausgerichtete Fundamente. Diese Nord, die können saufen und morden, aber die können kein Haus bauen, das sein Geld wert ist!"
Das sagte Antoine Dubois, Eigentümer der Tischlerei Dubois und Söhne, eines blühenden Bauunternehmens mit Sitz in der bretonischen Nation Hochfels. Aufgrund seiner Fachkenntnis bietet Dubois seine Dienste im ganzen Kaiserreich an und hat Bruma schon häufig besucht. Seiner Meinung nach stehen in dieser vornehmlich von Nord bewohnten Stadt einige der größten Fehlkonstruktionen des gesamten Kaiserreichs.
"Ja, ich weiß, was die Nord sagen. Es liegt am Schnee! Der lässt das Holz vermodern, er macht dies, er macht das. Quengel, quengel, quengel! Die metschlürfenden Wilden könnten Eichenholz nicht von Apfelsinen unterscheiden. Die Wahrheit ist, sie wissen schlicht gar nichts über die neuesten Methoden der Architektur. Die Arbeit ist unsicher und schlampig. Dieser Kopf, der auf den Elf gefallen ist? Ein Kleinkind hätte die Befestigungen sicherer anbringen können! Kein Wunder, dass sie sich gelöst haben! So was habe ich aber schon in ganz Bruma gesehen. Wusstet Ihr, dass man in der Kapelle, an keiner Zeremonie teilnehmen konnte, ohne zugeschneit zu werden, bis ich kam? So geht das einfach nicht."
Auf die Frage, was er über die Angelegenheit dachte, sagte Baenlins Neffe Caenlin, der den Nachlass seines Onkels erbte und nun in dem Haus wohnt, in dem dieser ums Leben kam, Folgendes:
"Es war ein tragischer, tragischer Unfall. Ich habe meinem armen Onkel schon immer gesagt, dass ihn der Kopf eines Tages erschlagen würde, aber hat er auf mich gehört? Und nun glauben manche, an der Sache sei etwas faul, aber das ist natürlich Unsinn. Jedermann weiß, dass diese Stadt auseinanderfällt. Es hätte jedem passieren können."
Während die Stadt Bruma den Verlust eines ihrer ältesten und angesehensten Bürger betrauert, gibt es manche, die nicht anders können, als sich zu fragen, ob sie die Nächsten sind.