Online:Über Orks und das Leben nach dem Tod

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Inhalt

Über Orks und das Leben nach dem Tod
Von Erisa Moorfeld, Vergleichende religiöse Studien

Ich fand es noch nie sonderlich schwierig, einen Ork zum Reden über seinen Glauben zu bringen, wenn es um Religion oder das Leben nach dem Tod geht. Da jeder Orkklan und jede Orkfestung umfangreiche und lebendige mündliche Überlieferungen hat, sollte das kaum überraschen. Was mich aber durchaus überrascht hat war, wie schwierig ist es, ein zusammenhängendes Bild zu entwerfen, da sich sämtliche mündliche Überlieferungen sogar in den einfachsten Konzepten widersprechen.

In dieser Zeit, in der widersprüchliche Glaubensrichtungen um die orkische Seele buhlen, fand ich viele der Erzählungen, die ich hörte, gleichermaßen äußerst bewegend wie auch äußerst verstörend. Außerdem war ich nicht in der Lage, auch nur einen Folianten zu diesem Thema zu finden, oder auch nur Verweise in anderen Büchern über ähnliche Themen. Die einzige Möglichkeit, etwas über das orkische Konzept vom Leben nach dem Tod oder von einem Ort zu erfahren, an dem man im Jenseits belohnt oder bestraft wird, war, die richtigen Fragen zu stellen und den verschiedenen mündlichen Überlieferungen zu lauschen. So stieß ich nach umfangreicher Forschung und zahllosen Gesprächen endlich auf das orkische Äquivalent von Sovngarde und der Fernen Ufer. Und tatsächlich war das offenbar auch das Einzige, worauf sich die verschiedenen mündlichen Überlieferungen einigen konnten. Durch sie stieß ich dann schließlich auf die Aschenschmiede.

Den Orks, die Malacath verehren, verspricht das Leben nach dem Tod Unsterblichkeit, Essen und Trinken in rauen Mengen, und niemals endende Schlachten tief in der Aschenschmiede. Die Aschenschmiede stellt den Höhepunkt der drei allgegenwärtigen Lebensregeln der Orks dar: die Festung, der Groll, und der Kodex von Malacath. Lasst mich Euch diese Konzepte im Einzelnen erklären und darstellen, wie sie sich auf das orkische Leben nach dem Tod beziehen, damit die Bedeutung klar wird (oder zumindest so klar, wie die einzelnen Festungen sie zu machen versuchen). Was nun folgt ist mein bester Versuch, die voneinander abweichenden und manchmal widersprüchlichen Erzählungen zu einer einzelnen Geschichte zu vereinen.

Die Aschenschmiede befindet sich im Zentrum von Malacaths Festung in der Aschengrube. Einigen Gelehrten zufolge besteht Malacaths Ebene im Reich des Vergessens ausschließlich aus Staub und Rauch und Asche. Aber seine Anhänger glauben, dass die ewige Leere alle Dinge enthält, die ihnen wichtig sind, und die sie zum Aufwerten ihres ewigen Lebens benötigen. Als ultimative Form der orkischen Festung erstreckt sich Malacaths Bastion in der Aschengrube endlos über die Ebenen, sogar bis hinter die Sterne von Aetherius. Sie bietet jedem würdigen Ork ein Heim, der von diesem Leben in das nächste übergeht. In Malacaths Festung ist jeder Ork ein Häuptling, jeder Häuptling hat tausend Frauen, und jede Frau hat tausend Sklaven, die ihnen jeden Wunsch von den Augen ablesen. Die Mauern der Festung erheben sich dreißig Meter in den rauchverhangenen Himmel und bestehen aus poliertem Stahl und geformtem Eisen. Innerhalb der Mauern umgeben steinerne Bergfriede, eiserne Türme und massive Langhäuser den zentralen Platz, auf dem die Aschenschmiede steht.

Die Aschenschmiede füllt den endlosen Raum in Malacaths Schmiedegebäude, in dem ein massives Feuer lodert, das angeblich heißer als die Sonne ist. Die Flamme wird dadurch genährt, dass sich die Orks Tamriels an den Kodex von Malacath halten, aber mehr dazu später. In diesem Feuer muss jeder Ork das Ritual der Härtung über sich ergehen lassen, wenn er von diesem Leben in das nächste übergeht. Er wird in die Kohlen geworfen, damit jeder Groll, den er ins Leben nach dem Tod mitbringt, erhitzt, geschmolzen und am Ende zur nächsten Generation Orks geschmiedet werden kann. Wenn die Grolle Tamriels dann geschmiedet wurden und auf die sterbliche Welt zurückkehren, können die unsterblichen Orks damit anfangen, neue Grolle zu sammeln, die mit ihrem neuen Leben zu tun haben. Bestimmte besonders prächtige Grolle können auf dem Aschenamboss, der gewaltigen Arbeitsbank neben der Aschenschmiede, zu legendären Waffen und Rüstungen verarbeitet werden.

Die Hitze, die die Aschenschmiede befeuert, stammt von den brennenden, glühend heißen Kohlen, die laut den Legendenmeistern der Orks, die sich bereit erklärten, mit mir zu sprechen, die ewige Manifestation des blutigen Kodex von Malacath sind. Sie sind der Ansicht, dass der Kodex die Feuer der Leere, des Verrats und der gebrochenen Versprechen nährt; so wird jeder neu geschmiedete Ork mit einem Grundkapital an Missgunst und Unmut versehen, damit er es in der sterblichen Welt weit bringt. So hofft man, dass jede Generation besser wird als die vorherige, da diese dafür gekämpft und sich an den Kodex des Malacath gehalten hat.

Dennoch glauben Malacaths Anhänger daran, dass sie in der Aschenschmiede mit Unsterblichkeit, Nahrung und niemals endenden Kämpfen belohnt werden. Ein ewig währendes Leben voll von endlosen Tagen des Krieges, endlosen Nächten mit edlen Speisen und Getränken, und allgegenwärtigen Gelegenheiten, seine eigene Stärke und die Qualität seines Stahls zu beweisen.

Wirklich faszinierend, besonders wenn man es mit dem Glauben von Trinimacs Anhängern vergleicht. Anders als die mündlichen Überlieferungen zu Malacath, die sich bei jeder Erzählung in jeder einzelnen Festung verändern, sind die Überlieferungen von Trinimacs Gläubigen überraschend konsistent, und sie wurden mir nur zu gerne dargelegt. Insbesondere Hohepriesterin Solgra war mir beim Verfassen dieses Berichts eine große Hilfe. Wenn ein Anhänger Trinimacs stirbt, so erklärte sie mir, steigt er nach Aetherius auf, wo er wieder mit seinen Vorfahren vereint wird. Offenbar besteht das Leben nach dem Tod für die Getreuen Trinimacs ebenfalls aus endlosen Schlachten und Festen, aber der Schwerpunkt liegt darauf, wieder Zeit mit den Familienangehörigen zu verbringen, die einem vorangegangen waren. Am Ende kam mir Trinimacs Fassung wohl ein wenig zahm vor im Vergleich zum wilderen Glauben von Malacaths Anhängern, der mehr aus dem Bauch heraus kommt.
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