| Über die Elfenbeinbrigade Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Über die Elfenbeinbrigade (engl. On the Ivory Brigade) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Von Tarnian Lovidicus, Oberster Ratsherr und Mitglied der Kammer der Legaten
Von all den zeitlosen Lektionen, die einen ein Studium der Staatskunst lehren kann, ist wohl keine so dauerhaft oder unbeugsam wie diese: Wer auf Frieden hofft, muss sich auf Krieg vorbereiten. Obgleich es Gefahren mit sich bringt, sich in Rivalitäten mit Nachbarstaaten zu stürzen oder der Versuchung zu verfallen, Probleme mit Gewalt zu lösen, ist es deutlich besser, seine Feinde durch ein Zurschaustellen von Macht abzuschrecken. Und sollte dieses Abschrecken scheitern, dann ist der Anführer, der auf das Schlimmste vorbereitet ist, deutlich besser in der Lage, sein Reich zu verteidigen, als der, der seine Pflicht vernachlässigt hat.
Leider sieht sich Leyawiin nun mit diesem uralten Problem konfrontiert. Wir können uns nicht mehr darauf verlassen, dass Cyrodiils Legionen uns verteidigen; nach dem Zusammenbruch des Kaiserreichs sind wir ein unabhängiger Stadtstaat, umgeben von potenziellen Widersachern. Obgleich wir unsere Unabhängigkeit im Krieg der Drei Banner mehrmals betont haben, wird es wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis einer der großen Allianzen zwei gefährliche Fakten auffallen: Dunkelforst ist reich und unberührt, und Leyawiins Position an der Mündung des Niben verleiht der Stadt einen immensen strategischen Wert. Wer Leyawiin kontrolliert, kann von jedem Hafen Tamriels aus eine Flotte direkt zur Kaiserstadt schicken und den Kampf um den Rubinthron mit einem wackeren Schlag entscheiden. Und auch wenn weder Jorunn, Emeric oder Ayrenn versucht sind, unsere Neutralität zu verletzen: Können sie das Risiko eingehen, dass es ihre Rivalen ebenfalls unterlassen? Mir erscheint es wahrscheinlich, dass einer von ihnen versuchen könnte, sich Leyawiin zu sichern, nur um die Stadt aus den Händen der anderen zu halten.
Angesichts dieser Tatsachen gibt es nur eine Möglichkeit zu verhindern, dass der Krieg der Drei Banner auf Dunkelforst übergreift: Leyawiin muss eine eigene Armee ausheben, die stark genug ist, und das sofort.
Dieser Vorschlag mag ruinös teuer erscheinen, aber ich habe mich eingehend mit dieser Angelegenheit befasst und bin der Ansicht, dass wir keine Streitmacht benötigen, die einen konzertierten Angriff einer der großen Allianzen problemlos zurückschlagen kann. Wir müssen nur eine Verteidigung aufstellen, die stark genug ist, dass keine der Allianzen darauf zählen kann, Leyawiin zu erobern, ohne so starke Verluste zu erleiden, dass sie gegenüber ihren Rivalen fatal geschwächt wäre. Daher brauchen wir keine volle Legion. Eine verstärkte Brigade, gut bewaffnet und ausgebildet, sollte fürs Erste reichen.
Hauptmann Rian Liore, ehemals kaiserliche Legion, hat den Namen Elfenbeinbrigade vorgeschlagen, zu Ehren des weißen Rosses in Leyawiins Wappen. Ich habe vor, diesen Vorschlag bei der nächsten Tagung der Kammer der Legaten zu unterbreiten. Das Debattieren über Namen mag sinnlos erscheinen, aber Namen haben die Macht zu inspirieren, zu motivieren, aus einem bloßen Konzept etwas Wahres zu machen.
Natürlich ist auch der beste Name der Welt bedeutungslos ohne Soldaten, die ihn tragen. Hier sind die Probleme des Kaiserreichs unser Vorteil. Zahlreiche kaiserliche Legionäre, die in Dunkelforst stationiert sind, haben seit Monaten weder Sold noch Befehle aus Cyrodiil erhalten. Ihre Einheiten wurden quasi aufgelöst; ich schlage vor, dass wir diese gestrandeten Legionäre aktiv rekrutieren, indem wir ihnen ihren ausstehenden Sold versprechen und ihre Rolle als Beschützer dieser Provinz bestätigen. Hunderte erfahrener kaiserlicher Legionäre wären ein hervorragender Grundstein für die Armee, die Leyawiin aufbauen muss.
Um diesen soliden Kern aus kaiserlichen Veteranen können wir eine Truppe aus lokalen Milizen aufbauen, aus den Söhnen und Töchtern von Dunkelwald, die bereit sind, für ihr Zuhause zu kämpfen. Die Miliz kann dann von ihren erfahrenen Kameraden militärische Disziplin und die Kampfkunst des Kaiserreichs erlernen. Und wenn ich mich nicht täusche, sollte unsere lokale Miliz unseren Veteranen unerlässliches Wissen über das Gelände, die Leute und die Umstände in Dunkelforst bieten können.
Dies sind gefährliche Zeiten. Aber ich bin zuversichtlich, dass unsere Elfenbeinbrigade mit der richtigen Führung und der Unterstützung der Legaten der Aufgabe gewachsen sein wird.