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Online:Aufzeichnungen des Hochkanzlers: Die Tagh Droiloch

Aufzeichnungen des Hochkanzlers: Die Tagh Droiloch
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Diese Seite enthält den Text von Aufzeichnungen des Hochkanzlers: Die Tagh Droiloch (engl. High Chancellor's Papers: The Tagh Droiloch) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Aus den privaten Aufzeichnungen von Abnur Tharn, Hochkanzler des Ältestenrates.

10. Zweitsaat 2Ä 536

Wer sind die Tagh Droiloch? Wie haben sie so viel Macht erlangt, dass sie einen Reikmannen auf den Rubinthron setzen konnten? Und zu welchem Zweck? Ganze drei Jahre, nachdem Durcorach der Schwarze Drache eine schreiende Horde seiner Landsmänner in das Herz des Kaiserreichs führte, suche ich noch immer nach Antworten auf diese Fragen. Weder meine Zeichendeutung noch meine Spione konnten mir mehr Hinweise zu dem verblüffenden Aufstieg Durcorachs oder den unerbittlichen Hexern liefern, welches das Reik – und damit das Kaiserreich – in seine Hände trieb.

So weit ich mit Bestimmtheit sagen kann, kam vor gut zwanzig Jahren ein geheimer Zirkel in der Wildnis des Reik zusammen. Sie gaben sich den Namen Tagh Droiloch, was im Dialekt des Reik so viel bedeutet wie „Hohe Dunkle Zaubermeister“. Anders als die meisten Reikzirkel bestanden die Tagh Droiloch ausschließlich aus Hexern, nicht aus Hexen, und zeigten schon bald ein Talent dafür, selbst die mächtigsten Daedra zu beschwören und befehligen zu können. Die Tagh Droiloch zerschlugen mit Leichtigkeit mehrere rivalisierende Zirkel, die sich ihnen in den Weg stellten, und schwangen sich zu den geheimen Meistern des Reik auf.

Jahrelang schienen sich die Tagh Droiloch damit zu begnügen, den rechten Augenblick abzuwarten, während der Schrecken ihres Namens und der im Flüsterton vorgetragene Ausdruck ihrer Missgunst das renitente Reik an ihrer Statt regierten. Doch vor neun Jahren erhob sich ein außerordentlich starker und kluger Häuptling namens Durcorach und begann, im Reik seine Anhängerschaft aufzubauen. Trotz mangelnder Gelehrsamkeit war Durcorach an sich ein Zauberer mit nicht geringen Fertigkeiten, auch wenn er das Schwert dem Stab vorzog. Als hätten die Tagh Droiloch endlich den Mann gefunden, auf den sie gewartet hatten, verbündete sich der geheime Zirkel mit dem Schwarzen Drachen und stellte seine Macht und seinen furchteinflößenden Namen unter sein Kommando.

Mit der Hilfe der Tagh Droiloch unterwarf Durcorach alle rivalisierenden Klans im Reik und forderte deren Treue ein. Reikmannen, mit denen ich gesprochen habe, deuteten manchmal Abkommen an, die mit daedrischen Mächten eingegangen wurden, und Versprechen, die zu angstbesetzt waren, sie zu wiederholen, doch welche Wahrheit auch immer in diesen Erzählungen liegen mag, das Resultat war klar. Innerhalb eines Jahres nach seiner Aufnahme bei den Tagh Droiloch befehligte Durcorach zweitausend Speere. Letztendlich war er ebenso stark wie ambitioniert und ließ eine Horde über das ahnungslose Tamriel hereinbrechen, die noch vielfach größer war. Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte.

Nachdem sie so für Durcorachs Aufstieg zur Macht gesorgt hatten, zogen sich die Tagh Droiloch zurück. Sobald der Schwarze Drache auf dem Rubinthron installiert war, verschwanden die rätselhaften Hexer in der Versenkung. Es scheint naheliegend, dass einige der Zauberer, die Durcorachs Vertrauen genießen – Baarselg, Faoshor, vielleicht der Alte Wunagh –, Mitglieder dieser geheimen Bruderschaft waren. Doch seitdem Durcorach Cyrodiil erobert hat, vernahm niemand mehr auch nur ein Flüstern über die Tagh Droiloch. Was hat es ihnen gebracht, Durcorach zum Kaiser zu machen? Wie viele leben noch? Haben sie sich aufgelöst oder widmen sie ihre Aufmerksamkeit nun einer neuen Unternehmung?

Das Beunruhigendste an diesem ganzen Unterfangen ist, dass Kaiser Durcorach sich meinen Bemühungen, die Geheimnisse um die Tagh Droiloch auszugraben, durchaus bewusst zu sein scheint. Offenbar bereitet es ihm Vergnüngen. Der Schwarze Drache hat ganz gewiss kein Zögern gezeigt, wenn es darum ging, jegliche potenzielle Bedrohung seiner Herrschaft aus dem Weg zu räumen, und dennoch ist er bereit, mir zu erlauben, an der Spitze des Ältestenrates weiterzumachen. Ganz sicher weiß er, dass ich nach Mitteln suche, ihn abzusetzen, gerade wenn ich meine Position nutze, um die Auswüchse seiner barbarischen Herrschaft zu mindern. Mir bleibt nur eine Schlussfolgerung: Durcorach glaubt, dass ich für ihn keine Bedrohung darstelle.

Ich muss zugeben, dass seine Zuversicht an meinem Stolz nagt.