| Bericht über den Despoten von Markarth Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Bericht über den Despoten von Markarth (engl. Report on the Despot of Markarth) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Von Fürstin Nilene Devierin von Sturmhafen
Auf Geheiß Eurer Majestät bin ich nach Markarth gereist, um Eure Beschwerden dem Despoten von Markarth vorzulegen, mit dem Ziel, dass er die Klans zügelt, die unsere östliche Grenze angreifen. Ich habe bereits Sendschreiben nach Wegesruh geschickt, die die Schwierigkeiten unserer Verhandlungen zusammenfassen. Allerdings denke ich, dass der Hof Eurer Majestät wissen sollte, was für ein Mann gerade das Reik regiert. Der Despot von Markarth ist kein tumber Kriegsfürst, und wir müssen aufpassen, dass wir ihn nicht wie einen solchen behandeln.
Zu Beginn möchte ich Eure Majestät daran erinnern, wie Caddach vom Schwarzdrachen-Klan zu seinem Titel kam. Wie sein Name schon sagt, ist Caddach ein Vetter der Langhauskaiser aus Durcorachs Linie. Als junger Mann reiste er nach Süden, um in der Reikgarde von Kaiser Moricar (Sohn von Durcorach und zweiter Langhauskaiser) zu dienen, und er erwies sich als Krieger, der weiser war, als es sein Alter vermuten ließ. Während seiner Zeit in Cyrodiil genoss Caddach neben seinem militärischen Training auch eine kaiserliche Ausbildung. Als Moricar sich gezwungen sah, etwas kaiserliche Autorität über die zunehmend rastlosen Klans seines Heimatlandes auszuüben, entschied er sich, die Aufgabe einem vertrauenswürdigen Stammesbruder anzuvertrauen, und er schickte Caddach zurück nach Markarth.
Um die Klanhäuptlinge davon zu überzeugen, dass er nicht vorhatte, den Reikmannen das kaiserliche Gesetz in seiner Gesamtheit aufzuerlegen, beschränkte Moricar Caddachs Befugnisse auf die Ländereien unmittelbar um die Stadt. So waren die Klanhäuptlinge zufriedengestellt damit, dass Caddach nur in Markarth für Ordnung sorgen sollte und sich die Klans ansonsten selbst regieren konnten. Gouverneur Caddach verwaltete Markarth die restliche Dauer von Kaiser Moricars Herrschaft über effektiv, und er behielt seinen Posten auch während der unruhigen Jahre von Kaiser Leovic.
Während dieser Zeit herrschte Caddach nach Reikmanier. Seine Urteile fielen schnell und brutal aus, was ihm den Beinamen „Despot von Markarth“ einbrachte.
Als Leovic gestürzt wurde und die restlichen Reikmannen sich aus Cyrodiil zurückzogen, ergriff Caddach die Macht in seinem eigenen Namen, und er beanspruchte den alten Reiktitel des „Ard“ (wörtlich „Herr der Festung“). Daraufhin räumte er in seinem eigenen Klan brutal auf und ermordete oder verbannte alle verbleibenden Schwarzdrachen, die ihm seinen Posten als Anführer streitig machen konnten. Wie dem auch sei, in fünfzehn Jahren Herrschaft über Markarth konnte Caddach aus den disziplinlosen Kriegern unter seinem Befehl eine loyale Armee schmieden, die bereit ist, ihn als König zu unterstützen.
Als Ard behauptet Caddach, er habe „keinen Klan außer dem Reik“. Solange die Klans keinen anderen König ernennen und ihm bei Bedarf Krieger stellen, versucht er nicht, sie zu regieren oder sich in ihre internen Angelegenheiten einzumischen. Die Klans des Reik beugen sich seiner Kontrolle über Markarth, mitunter widerwillig; kein einzelner Klan, auch keine plausible Allianz von Klans, ist Caddachs Armee gewachsen. In den fünf Jahren, seitdem er den Thron für sich beansprucht und den Titel des Gouverneurs abgelegt hat, hat der Despot seine Macht in Markarth nach und nach konsolidiert, und er hat die alte Festung in einen rauen Stadtstaat verwandelt, in eine Hauptstadt für ein freies, unabhängiges Reik.
Was für ein Mensch ist also dieser Caddach? Das Wort, das ihn am besten beschreibt, ist „pragmatisch“. Er achtet darauf, keinen Reikklan zu etwas zu zwingen, was er nicht tun will, sofern er sich nicht seiner Überlegenheit und seines Vorteils sicher ist. In diesem Fall zögert er keinen Augenblick, seine Befehlsgewalt zu erzwingen, um einen aufmüpfigen Klan in seine Schranken zu weisen. Dieser Umstand ist auch hauptsächlich dafür verantwortlich, warum es uns so schwer fällt, den Despoten dazu zu bringen, einen Waffenstillstand mit den Klans auszuhandeln, die Hochfels bedrohen: Caddach hat keinerlei Interesse daran, sie zu provozieren, seiner Macht zu trotzen, nur damit an unseren Grenzen Frieden herrscht. Um seine Ziele zu erreichen, ist ihm jedes Mittel recht: Er erlässt Gesetze (oder zumindest etwas Ähnliches) in Markarth, befiehlt das Führen schriftlicher Aufzeichnungen in Unterstein, sucht den Rat mächtigerer Zirkel, und schließt und bricht Allianzen, wann auch immer er es für nötig hält.
Das wahre Genie des Despoten liegt jedoch darin, wie politisch berechnend er ist. Den Reikmannen gegenüber spricht er von einem freien und unabhängigen Reik, er lobpreist die Traditionen des Reik und tadelt die schwachen Sitten der Fremdländer. (Seine Worte, nicht meine.) Aber unter all dem Reik-den-Reikmannen-Getöse verwendet Caddach die Maschinerie und das System der kaiserlichen Autorität, um Markarth zum ersten Mal in der langen und blutigen Geschichte des Reik in einen funktionellen Staat zu verwandeln. Und auch wenn kein Reikmanne es je zugeben würde, verstehen viele doch, dass die Machtkonsolidierung des Despoten und der relative Frieden, den er im Bereich von Markarth durchsetzt, notwendige Schritte hin zu tatsächlichen und dauerhaften Verbesserungen sind.
Ob die xenophoberen Klans sich weiterhin Ard Caddachs Autorität beugen oder sich gegen ihn erheben werden, ist natürlich die große Frage des Reik.