| Brief an Septimius Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Brief an Septimius (engl. Letter to Septimius) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Bruder Septimius,
seit Ihr mich als Schüler angenommen habt, habe ich vieles gelernt. Die wichtigste Lektion für mich war, dass mir endlich jemand gesagt hat, ich solle wagemutig werden. Wie Ihr habe ich eine neugierige Seele. Ich hätte kein normales Leben führen können. Ihr sagtet mir, dass mich meine Neugier ruhig das Leben kosten darf, wenn es sein muss. Ihr gabt mir eine Liste von Mysterien, die ich lösen sollte, und schicktet mich dann nach Schwarzmarsch. Ihr lehrtet mich, Argonien nicht zu fürchten. Ihr wart der Wind unter meinen Flügeln, und das wurde mir erst klar, als ich von Eurer schwindenden Gesundheit erfuhr.
Im Lauf unseres Briefwechsels haben wir über die Jahre viele Entdeckungen geteilt. Ich glaube fest daran, dass ich eines Tages durch sein werde mit der Liste. Vorausgesetzt natürlich, dass ich je nach Schwarzmarsch zurückkehren kann. Ja, Bruder Septimius, auch wenn Ihr mich angewiesen habt, mir keine Sorgen zu machen, bin ich nun unterwegs in Richtung Cyrodiil. Ich werde während dieser Sache an Eurer Seite sein. Bis dahin werde ich meine persönlichen Angelegenheiten zurückstellen und Euch etwas zu lesen geben, während Ihr das Bett hüten müsst.
Ihr habt das schwierigste Mysterium an den Anfang der Liste gestellt, zweifelsohne in der Hoffnung, dass mich dies abschrecken würde. Was ist das Wesen der Hist?
Darauf habe ich keine Antwort. Ich kann zu diesem Thema nicht einmal viele Aussagen treffen, die ich als Tatsachen ansehe. Ich hoffe nur, dass Euch meine Mutmaßung dennoch Freude bereitet.
Das sind doch nur Bäume, sagen einige skeptische Leute. Bäume, die von den Schwarzmarsch-Echsenmenschen gepflanzt werden, damit diese von ihrem Saft trinken können. Sie alle erinnern sich an Topals Beschreibung eines übel riechenden und bösen Ortes, und natürlich ziehen sie misstrauische Schlussfolgerungen daraus. Die heimkehrenden Legionen erzählten von Giftpflanzen, toxischen Mooren und seltsamen Verteidigern, die sich an einem Tag noch wild auf alle Invasoren stürzen und sie am nächsten Tag ignorieren. Und wenn offenbar nicht einmal die „zivilisierteren“ Echsenmenschen Antworten haben, die ihre Angst lindert, nun, dann ist es kaum überraschend, dass diese sogenannten gebildeten Gelehrten mittlerweile die Argonier und ihre seltsamen Bäume fürchten.
Jene in unserem Kreis würden hinzufügen, dass diese Bäume intelligent sind und sie vielleicht ihrerseits die Echsenmenschen pflanzten. Ich hatte gehofft, dies durch sorgfältiges Studium des Geburtszyklus der Saxhleel beweisen oder widerlegen zu können. Leider führt, wie Ihr bestens wisst, jede Antwort zu einer neuen Frage. Ich kann nur mit Gewissheit sagen, dass jedes Gespräch, das ich zu diesem Thema führen konnte, mich zu dem Schluss brachte, dass den Saxhleel die Vorstellung, dass eines vor dem anderen kommt, so unglaublich fremd ist. Ich werde hier nicht weiter dahingehend abschweifen, wie diese faszinierende Kultur lineare Ereignisse betrachtet, da Ihr mich gebeten habt, nicht in jedem Brief aufs Neue damit anzufangen.
Aber eins kann ich Euch versichern, alter Freund, die Hist sind nicht einfach nur Bäume, Intelligenz hin oder her. Es ist wahr, dass die Bäume beeindruckend sind und ein gewisses Maß an Respekt fordern, wenn man unter ihnen steht, aber ich fand schon immer die Wurzeln höchst faszinierend. Wenn ich doch die Dinge, die ich gesehen habe, nur angemessen beschreiben könnte, Bruder Septimius. Unter dem Sumpf wachsen die Wurzeln tief, und sie breiten sich so weit aus, dass man unmöglich sagen kann, von welchem Baum sie ursprünglich ausgingen. Ich denke, dass in gewisser Hinsicht die Wurzeln der Sumpf sind. Die Wurzeln halten alles zusammen, und sie bestimmen, wann sich alles verändert.
Ich weiß, dass wir uns bereits darüber unterhalten haben, und Ihr postuliert habt, dass das chaotische Wesen des Sumpfes einfach das Ergebnis einer Art von Magie ist, ähnlich wie wir es bei den Elfen von Valenwald sehen. Ich kann diese Behauptung nicht widerlegen und sehe auch die Logik darin, aber ich glaube nicht, dass sie wahr ist.
Ich habe miterlebt, wie erfahrene Spurenleser an diesem Land völlig verzweifelt sind. Ich kann nicht behaupten, dass ich je gesehen hätte, wie es sich bewegt, aber mein Orientierungssinn ist über die Jahre hinweg zumindest so gut geworden, dass ich merke, wenn mich jemand im Kreis herumführt. Und dabei möchte ich gar nicht weiter auf die fragwürdigen Theorien über den relativen Raum eingehen. Ich glaube, dass die Saxhleel sich verändern, um sich ihrer Umgebung anzupassen, und die Wurzeln Schwarzmarsch so verändern, dass alles harmonisch passt.
Eins könnt Ihr mir glauben, Bruder Septimius, die Provinz Schwarzmarsch wurde nie auch nur ansatzweise erobert. Man kann die Grenzen nicht einmal wirklich als Argonien bezeichnen. Die Karten können nicht stimmen. Die Wurzeln wachsen so tief und so weitläufig, dass wir das wahre Argonien nie kennen können.
Die akademische Gemeinschaft hat sich zu sehr auf den Saft konzentriert. Nennen sich nicht die Waldelfen, über die ich erst geschrieben habe, das Volk des Baumsafts?
Die Saxhleel sind das Volk der Wurzel, und dort werde ich die Antwort auf Euer schwierigstes Mysterium finden.
Aber das muss warten, bis ich zurückkehre. Ich werde bald bei Euch sein, und gemeinsam bringen wir Euch zurück auf den Pfad zur Heilung.
Mit lieben Grüßen,
Junia Severa