Online:Brief von Tamien Sellan

Vater,

Ihr werdet nicht verstehen, warum ich fortgegangen bin, aber ich möchte Euch die Gründe dennoch zumindest nennen. Vielleicht lest Ihr sie eines Tages noch einmal und versteht sie dann.

Ich bin kein Magier. Meine Talente im Bereich der Magie sind, wie Ihr selbst schon verächtlich festgestellt habt, marginal. Meine Fertigkeiten liegen anderswo, und ich habe vor, sie zu nutzen. Ich werde nie das magische Wunderkind sein, das Ihr Euch immer erhofft habt, aber Ihr habt nie mitbekommen, wie ich auf leisen Sohlen das Haus betreten oder verlassen habe; ebensowenig wisst Ihr wahrscheinlich, dass ich Eure Bemerkungen Euren Zauberkollegen gegenüber beim Essen belauscht habe. Ich weiß, dass Ihr nur wenig von mir haltet, und ich wünschte mir, ich wäre anders geboren worden, aber das bin ich nunmal nicht, und ich erspare Euch die weitere Bürde meiner Gesellschaft.

Ich werde Geld nach Hause schicken, einen Teil meiner Einnahmen. Es ist mir egal, ob Ihr das als Beweis dafür akzeptiert, dass ich alleine zurechtkomme, oder es einfach nur als willkommene Ergänzung Eures eigenen Einkommens betrachtet. Betrachtet es als langsame Rückzahlung für all die Jahre, die Ihr die Bürde eines Sohnes tragen musstet, der Eure Erwartungen nicht erfüllt hat.

Ich liebe Euch von ganzem Herzen, Vater, aber ich ertrage Eure Gesellschaft nicht. Lebt wohl.

Euer Sohn,