Online:Das Jahr 2920, Band 14

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Inhalt

Das Jahr 2920, Band 14

2920: Das letzte Jahr der Ersten Ära

Von Carlovac Stadtweg

19. Mittjahr 2920 Die Kaiserstadt, Cyrodiil

Der Potentat kam zog unter dem Jubel der Zuschauer in die Kaiserstadt ein; die Straßen waren gesäumt von Männern und Frauen, die ihm, dem Symbol der Eroberung Ald Maraks, zujubelten. In Wahrheit wären noch mehr Leute gekommen, wenn der Prinz zurückgekehrt wäre, und das wusste Versidue-Shaie. Dennoch befriedigte es ihn über alle Maßen. Niemals zuvor hatten die Bewohner Tamriels die Ankunft eines Akaviri in ihrem Land bejubelt.

Kaiser Reman III begrüßte ihn mit einer herzlichen Umarmung und stürzte sich dann auf den Brief, den der Potentat ihm vom Prinzen überbracht hatte.

„Das verstehe ich nicht“, sagte er schließlich, noch immer freudig erregt, aber gleichermaßen verwirrt. „Ihr habt durch den See angegriffen?“

„Ald Marak ist äußerst gut befestigt“, erklärte der Potentat. „Und ich darf hinzufügen, dass das nun auch die Armee Morrowinds festgestellt hat, jetzt, wo sie sich auf der anderen Seite der Mauern befinden. Um die Feste einzunehmen, mussten wir sowohl die Überraschung auf unserer Seite als auch unsere Soldaten in ihrer schwersten Rüstung haben. Indem ich einen Zauber wirkte, der uns ermöglichte, unter Wasser zu atmen, konnten wir schneller reisen als Vivec ahnen konnte; das Wasser verringerte das Gewicht der Rüstung, und wir konnten von der zum Wasser hin gelegenen westlichen Seite der Festung her angreifen, wo die Verteidigung am schwächsten war.“

„Genial!“, jauchzte der Kaiser. „Ihr seid ein wunderbarer Taktiker, Versidue-Shaie! Wenn Eure Väter in dieser Sache so gut gewesen wären wie Ihr, dann wäre Tamriel heute eine Provinz von Akavir!“

Der Potentat hatte nicht vorgehabt, Prinz Juileks Plan als den seinen auszugeben, aber als der Kaiser die versuchte Invasion seines Volks erwähnte, die 260 Jahre zuvor katastrophal gescheitert war, überlegte er es sich anders. Er lächelte bescheiden und genoss das Lob.

21. Mittjahr 2920 Ald Marak, Morrowind

Savirien-Chorak stahl sich vorsichtig zur Mauer und beobachtete durch die Schießscharte, wie die Armee von Morrowind sich in die Wälder zwischen den Sümpfen und dem Burggelände zurückzog. Jetzt schien ihm der ideale Zeitpunkt für einen Angriff gekommen. Vielleicht könnte man die Wälder niederbrennen, und mit ihnen die Armee darin. Vielleicht würde ihnen die Armee auch Ald Iuval überlassen, wenn Vivec in Feindeshand wäre. Er unterbreitete dem Prinzen diese Vorschläge.

„Ihr habt scheinbar vergessen“, lachte Prinz Juilek, „dass ich mein Wort gegeben habe, während der Waffenstillstandsverhandlungen weder der Armee noch ihren Befehlshabern Leid anzutun. Gibt es in Akavir denn keine Ehre im Krieg?“

„Mein Prinz, ich wurde hier in Tamriel geboren. Ich war noch nie im Land meiner Vorfahren“, antwortete der Schlangenmann. „Aber dennoch sind mir Eure Wege nicht fremd. Als wir vor fünf Monaten in der kaiserlichen Arena gekämpft haben, habt Ihr keine Gnade erwartet, und ich gewährte sie Euch auch nicht.

„Das war ein Spiel“, antwortete der Prinz. Dann nickte er seinem Verwalter zu, den Kriegsherren der Dunmer einzulassen.

Juilek hatte Vivec noch nie zuvor gesehen, aber er hatte gehört, dass er ein lebender Gott sei. Was da vor ihn trat, war nur ein Sterblicher. Ein mächtig gebauter Sterblicher, attraktiv, mit einem intelligenten Gesicht, aber dennoch nur ein Sterblicher. Der Prinz war zufrieden: Mit einem Sterblichen konnte man reden, nicht jedoch mit einem Gott.

„Seid gegrüßt, mein würdiger Gegner“, sagte Vivec. „Wir scheinen hier eine Pattsituation zu haben.“

„Nicht unbedingt“, antwortete der Prinz. „Ihr wollt uns Morrowind nicht überlassen, und das kann ich Euch nicht verübeln. Aber ich brauche Eure Küste, um das Kaiserreich vor Bedrohungen aus Übersee zu beschützen, und außerdem bestimmte strategisch wichtige Grenzburgen wie diese hier sowie Ald Umbeil, Tel Aruhn, Ald Lambasi und Tel Morthrivra.“

„Und als Gegenleistung?“, fragte Vivec.

„Als Gegenleistung?“, lachte Savirien-Chorak. „Ihr vergesst, dass wir hier die Sieger sind, nicht Ihr.“

„Als Gegenleistung“, sagte Prinz Juilek vorsichtig, „wird es keine kaiserlichen Angriffe auf Morrowind geben, sofern Ihr nicht zuerst angreift. Die kaiserlichen Seestreitkräfte werden euch vor Invasoren beschützen. Und Ihr dürft Euer Land erweitern, indem Ihr bestimmte Gebiete in Schwarzmarsch erobert; Ihr habt die freie Wahl, sofern das Kaiserreich die Gebiete nicht benötigt.“

„Ein vernünftiges Angebot“, sagte Vivec nach einer kurzen Pause. „Ihr müsst mir vergeben, ich bin es nicht gewohnt, dass jemand aus Cyrodiil etwas als Gegenleistung für etwas bietet, was er sich nimmt. Gewährt Ihr mir ein paar Tage Bedenkzeit?“

„Wir werden uns in einer Woche wiedersehen“, sagte der Prinz mit einem Lächeln. „Bis dahin herrscht Friede, sofern Eure Armee keine Angriffe auf meine durchführt oder diese provoziert.“

Vivec verließ die Gemächer des Prinzen; Almalexia hatte wohl recht gehabt. Der Krieg war zu Ende. Dieser Prinz würde einmal ein hervorragender Kaiser sein.
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