Online:Das Jahr 2920, Band 24

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Inhalt

Das Jahr 2920, Band 24

2920: Das letzte Jahr der Ersten Ära

Von Carlovac Stadtweg

12. Eisherbst 2920 Dwynnen, Hochfels

Für einen Middasabend war die Taverne „Zum ungeliebten Stachelschwein“ maßlos überfüllt. Ein prasselndes Feuer in der Grube in der Mitte des Raumes warf einen beinahe unheilverkündenden Schein auf die Stammgäste und verlieh der Vielzahl an Leibern die Anmutung eines von der arkturischen Ketzerei inspirierten, der Folter dienenden Wandteppichs. Gemeinsam mit seinem Vetter nahm Cassyr seinen üblichen Platz ein und bestellte einen Krug Met.

„Wart Ihr beim Baron?“, fragte Palyth.

„Ja, vielleicht hat er im Palast von Urvaius Arbeit für mich“, sagte Cassyr stolz. „Mehr kann ich dazu jedoch nicht sagen. Ich wisst schon: Staatsgeheimnisse. Warum sind heute Abend so verflucht viele Leute hier?“

„Im Hafen ist gerade eine Schiffsladung Dunkelelfen eingetroffen. Sie kommen aus dem Krieg. Ich hatte nur auf Euch gewartet, damit ich Euch ihnen als einen weiteren Veteranen vorstellen kann.“

Cassyr errötete, gewann jedoch rasch genug die Fassung wieder, um zu fragen: „Was machen sie hier? Gab es einen Waffenstillstand?“

„Ich kenne nicht alle Einzelheiten“, sagte Palyth. „Doch anscheinend verhandeln der Kaiser und Vivec wieder. Diese Kameraden hier mussten dringend nach ihren Investitionen sehen, und sie meinten, in der Bucht wäre es derzeit ruhig genug dafür. Aber alles werden wir wohl nur erfahren, wenn wir die Kerle fragen.“

Mit diesen Worten ergriff Palyth den Arm seines Vetters und zog ihn so unvermittelt an das andere Ende der Schänke, dass Cassyr sich ihm nur mit grober Gewalt hätte widersetzen können. Die dunmerischen Reisenden verteilten sich auf vier Tische und lachten mit den Einheimischen. In weiten Teilen waren sie freundliche junge Männer, gut gekleidet wie Kaufleute, mit lebhaften Gesten, die durch den Schnaps immer ausladender wurden.

„Entschuldigt bitte“, sagte Palyth und störte damit ihre Unterhaltung. „Mein scheuer Vetter Cassyr war auch im Krieg und kämpfte für den lebenden Gott Vivec.“

„Der einzige Cassyr, von dem ich je gehört habe“, sprach einer der Dunmer betrunken und mit einem breiten, freundlichen Lächeln, während er Cassyrs freie Hand schüttelte, „war ein gewisser Cassyr Funkler, der laut Vivec einer der schlechtesten Spione der Geschichte war. Seiner stümperhaften Spionage wegen haben wir Ald Marak verloren. Ich hoffe um Euretwillen, mein Freund, dass Ihr beide nie verwechselt werdet.“

Cassyr lächelte und lauschte, wie der Tölpel die Geschichte seines Versagens wiedergab und auch noch reichlich Übertreibungen einfügte, bei denen der ganze Tisch vor Lachen brüllte. So mancher Blick war auf ihn gerichtet, doch keiner der Einheimischen wollte erklären, dass der Narr aus der Geschichte selbst leibhaftig zugegen war. Aber der Blick, der ihn am meisten schmerzte, war der seines Vetters, der geglaubt hatte, Cassyr sei als großer Held nach Dwynnen zurückgekehrt. Irgendwann würde gewiss der Baron davon hören und Cassyrs Torheit war bis dahin mit jeder Nacherzählung sicher um ein Vielfaches angewachsen.

Mit jeder Faser seines Herzens verfluchte Cassyr den lebenden Gott Vivec.

21. Eisherbst 2920 Die Kaiserstadt, Cyrodiil

Corda, gewandet in die strahlend weißen Roben einer Priesterin des Hegathe-Morwha-Konservatoriums, kam gerade in jenem Augenblick in die Stadt, als der erste Wintersturm sich legte. Das Sonnenlicht brach durch die Wolken und das wunderschöne rothwardonische Mädchen erschien mit seinem Gefolge auf der breiten Prachtstraße, die zum Palast führte. Wo ihre Schwester groß, dünn, kantig und hochmütig war, war Corda eine zierliche Maid mit einem runden Gesicht und großen, braunen Augen. Allzu bald stellten die Einheimischen Vergleiche an.

„Nicht einmal einen Monat nach Fürstin Rijjas Hinrichtung“, murmelte eine Dienstmagd, während sie aus dem Fenster spähte und ihrer Nachbarin zuzwinkerte.

„Und aus dem Kloster ist sie auch noch nicht einmal einen Monat heraus“, stimmte ihr die andere Frau zu und ergötzte sich aufs Trefflichste an dem Skandal. „Der da steht noch einiges bevor. Ihre Schwester war schon keine Unschuld, und schaut nur, wo sie geendet ist.“
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