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Online:Das Spiegelportal: Eine Spoliantenlegende

Das Spiegelportal: Eine Spoliantenlegende
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Diese Seite enthält den Text von Das Spiegelportal: Eine Spoliantenlegende (engl. The Mirror Portal: A Gleaner Legend) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Von Besucht-die-Sterne

In Ferngrab, der Himmlischen Sänfte des Reichs des Vergessens, erzählt man sich eine Sage von einer Spoliantin namens Vinyehil, die eine Tür an einen Ort fand, den es nie gab.

Vinyehil wanderte vor Jahrhunderten durch die Ebenen. Als erfahrene Reisende durch seltsame Ebenen hatte sie Dutzende „erste Sprünge“ erlebt und dabei Orte besucht, die kein Sterblicher vor ihr gesehen hatte. Doch für jeden ersten Sprung, den sie meldete, behielt Vinyehil einen anderen für sich. Es gefiel ihr, von Dingen zu wissen, die sonst niemand ahnte.

Eines Tages verlief ihre Rückkehr aus dem verlassenen Palast eines Daedrafürsten nicht wie geplant. Anstatt im Platz der Portale unweit der Behaglichkeit von Trägersruh zu erscheinen, fand sie sich in der Wüste um Ferngrab wieder, so weit außerhalb, dass die riesigen Träger nur noch winzige Hügel am Horizont waren. Die Spoliantin bereitete sich auf einen langen Nachhauseweg vor.

Wie weit sie ging, konnte Vinyehil nicht sicher sagen. Aber nach einer Weile kam sie zu einem Portal auf einer Düne, einer Fraktur spiegelähnlicher Scherben ohne Rahmen oder Fassung. Vinyehil besah sich dieses Portal eingängig, bevor sie hindurchging, da sie so eines noch nie zuvor gesehen hatte. Aber früher oder später muss ein Spoliant einfach herausfinden, was auf der anderen Seite einer Tür liegt. So ist das nun mal bei Spolianten. Also trat Vinyehil hindurch.

Zuerst dachte sie, dass sie gar nicht an einen anderen Ort gegangen war. Die Landschaft sah genauso aus wie die auf der anderen Seite. Aber als Vinyehil die Düne hinabstieg, begann das Land sich zu verändern. Der Sand unter ihren Füßen nahm eine schimmernde silbrige Farbe an und die geisterhaften Formen verfallener Gebäude tauchten um sie herum auf.

Je weiter sie ging, desto stofflicher schienen sie, bis sie durch eine verlassene Stadt kristalliner Gebäude und vielfarbiger Höfe wandelte. Um sie herum erstreckte sich Ferngrabs Wüste noch immer bis zum Horizont. Irgendwie existierte diese Stadt des Unsichtbaren auf derselben Ebene wie die Himmlische Sänfte; sie war eine Reflektion, abgekapselt hinter der Fraktur, auf die sie zufällig gestoßen war.

Vinyehil entschloss sich, diese versteckte Ebene zu erkunden. Doch als sie sich dem Herzen der Ruine näherte, begegnete ihr eine merkwürdige Kreatur, eine prismatische Entität, die sie auf drei spitz zulaufenden Beinen überragte. Das Wesen bemerkte sie sofort und stürmte auf sie zu. Vinyehil sah dies als gute Zeit für einen Abschied und ergriff die Flucht. Sie lief zurück zum Spiegelportal und sprang hindurch … Und das geisterhafte Echo verschwand.

Als sie endlich die Mauern von Ferngrab erreichte, suchte Vinyehil nach Antworten auf das, was sie in der Wüste gefunden hatte. Niemand wusste von einem solchen Ort oder konnte auch nur Schätzungen darüber abgeben, was es damit auf sich haben könnte. Das war schlimm genug, aber dann plagte Vinyehil plötzlich das Gefühl, etwas vergessen zu haben. Sie verweilte in Ferngrab und war sich zunehmend sicher, dass etwas ganz und gar nicht stimmte, bis sie schier wahnsinnig wurde vor ungewisser Sorge.

Vinyehil verschwand einige Monate nach ihrem erstaunlichen Abenteuer. Als man sie zuletzt sah, wanderte sie hinaus in die Wildnis von Ferngrab. Niemand hat je mehr wieder von ihr gehört. Wo genau ihr Spiegelportal liegt und was sie auf der anderen Seite gefunden hat, bleibt bis heute ein Rätsel. Und eine Herausforderung für künftige Spolianten, sofern sie mutig genug sind.