| Das Tagebuch von Darien Gautier Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Das Tagebuch von Darien Gautier (engl. The Journal of Darien Gautier) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Mein erster Eintrag in einem brandneuen Tagebuch! Wie fange ich am besten an? Soll ich in einem steifen, förmlichen Stil schreiben? Oder eher in einem Plauderton? So viele Entscheidungen! Wie soll ich das nur alles schaffen? Und was soll ich mit den Sachen machen, die ich niederschreibe? Soll ich sie später einmal lesen und mir Gedanken über meine wahren Gefühle machen? Verdammt nochmal! Warum habe ich mich nur von Alinon dazu überreden lassen, ein Tagebuch zu führen?
Alinon sagte, dass ich besser mit meinen Albträumen zurechtkommen würde, wenn ich sie aufschreibe. Verdammter Lügner. Wahrscheinlich will er nur, dass ich meine Geheimnisse niederschreibe, damit er sich mit der Wache darüber lustig machen kann.
Obwohl, gar keine schlechte Idee. Gut, dass er daran gedacht hat! Das muss ich im Hinterkopf behalten, wenn ich meine Einträge verfasse.
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Käse
Brot
Frische Kräuter
Rindfleisch, beste Sorte
Ja, ich weiß. Das ist eine Einkaufsliste, nicht meine Gedanken und Gefühle. Aber ich muss das irgendwo aufschreiben, und das Tagebuch war in Griffweite. Das Ding kann gern auch nützlich und nicht nur therapeutisch sein.
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Nicht vergessen: Treffen mit Prescilla auf ein paar Getränke in der Taverne bei Sonnenuntergang. Wichtig!
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Nicht vergessen: Treffen mit Shelli auf ein paar Getränke in der Taverne bei Sonnenaufgang. Wichtig! Prescilla hat mir das Vergessen ziemlich übel genommen.
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Dann mal los. Höchste Zeit, dieses Tagebuch seinem eigentlichen Zweck zuzuführen. (Nachricht an mich selbst: Wenn man etwas aufschreibt, um sich an etwas oder jemanden zu erinnern, dann muss man das Geschriebene auch tatsächlich lesen, sonst funktioniert das mit dem Erinnern nicht.)
Alinon hat mir versichert, dass er dieses Buch nicht stehlen und seinen Inhalt dem Rest der Wache erzählen wird. Er will tatsächlich, dass ich alles niederschreibe, woran ich mich aus den Albträumen noch erinnern kann. Ich glaube zwar noch immer, dass er mich auf die Schippe nehmen will, aber ich probiere es einfach mal aus. Bei der Menge an Schlaf, die mich das alles kostet, muss ich einfach etwas tun!
Ich kann mich an nichts Genaues mehr erinnern. Nur schemenhafte Blicke auf die Albträume, die ich seit dem Winter habe. Ich kann nicht unterscheiden, ob sie alle zu einem langen Traum oder zu vielen einzelnen gehören, aber sie haben alle etwas gemeinsam: Das helle Licht, das ich sehe, kurz bevor ich aufwache. Ich würde gerne sagen, dass es zu mir spricht. Dass ich hören kann, was es zu mir sagt. Aber wenn ich aufwache, kann ich mich nur noch an eine glühende Kugel erinnern, die so hell leuchtet, dass ich meine Augen schützen muss.
Andere Dinge suchen meine Träume heim. Dunkle Bilder und furchteinflößende Ereignisse. Ich habe gesehen, wie sich der Himmel verfinstert und gespalten hat, um zwei gigantische Fesseln auf die Erde niedergehen zu lassen. Ich habe gesehen, wie Armeen von Daedra und Untoten über unsere Städte hergefallen sind und alle erschlagen haben, die sich ihnen in den Weg stellten.
Andere Male habe ich das Antlitz des Todes selbst gesehen, und das Blut tropfte ihm von den Reißzähnen, als es mich anstarrte. Ich habe gespürt, wie sie in meinen Hals sinken, und ich sah mit an, wie die Kreatur in Flammen aufging, als sie mein Blut trank. Und dann sehe ich ein kaltes, blaues Land. Gezackte Felsen, die in einem fremdartigen Himmel schweben. In einem Himmel, den ich in der Wachwelt noch nie gesehen habe. Ich höre Schreie aus der Entfernung. Und alles ist Kälte und Tod und Nichts.
Dann erschien das Licht erneut, wie als ob es mich in Sicherheit führen wollte. Mir etwas erzählen wollte. Mir sagen wollte, dass … und dann wache ich auf.
Ich treibe mich an den Rand der Erschöpfung. Ich trinke zu viel. Und trotzdem suchen mich die Albträume noch immer heim. Ich brauche unbedingt mal wieder eine ordentliche Mütze Schlaf!
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Zwiebeln
Tomaten
Brot
Verdammt! Ich hab es schon wieder getan. Nun gut. Es ist eine Weile her, dass ich einen dieser Albträume hatte. Vielleicht funktioniert das mit dem Tagebuch ja wirklich.
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Ich kann es gar nicht glauben. Es passiert. Es passiert tatsächlich. Ich weiß nicht, ob ich in Panik verfallen soll oder, nun, ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich weiß nur, dass das kein Traum ist.
Anker aus dem Himmel fallen auf ganz Tamriel hernieder. Wir werden angegriffen! Mögen die Götter, die uns wohlgesonnen sind, über uns wachen. Meine Albträume werden wahr.
Ich darf nicht zulassen, dass Alinon das mitbekommt. Am Ende hält der mich noch für einen Propheten oder so etwas und macht dann eine große Sache daraus. Und das möchte ich auf keinen Fall!