Online:Das subtropische Cyrodiil: Eine Spekulation

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Das subtropische Cyrodiil: Eine Spekulation
Von Fürstin Cinnabar von Taneth

Laut „Das Herzland von Cyrodiil“ von diesem alten Aufschneider Phrastus von Elinhir herrschte im nibenesischen Tal und in den colovianischen Hügeln schon immer jenes gemäßigte Klima, wie wir es heute kennen – die frühen Beschreibungen Cyrodiils als subtropischer Dschungel werden als Fehler eines der Heimskrs abgetan.

Wirklich? Doch was sind dann die „wogenden Farne“ von Vahtacen, die in „Die hosirischen Balladen“ erwähnt werden? Was ist mit Khoseys „gar dichtem Dschungel an Rumares Ufern“ in den Tamrielischen Traktaten? Sind dies wiederum nur die Fehler irrender Kopisten?

Nein, ich glaube, es ist wesentlich wahrscheinlicher, dass Cyrodiils Klima vor dreitausend Jahren weitaus wärmer und feuchter war, als es heute der Fall ist. Die Umwelt des Herzlandes hat sich gewandelt. Was uns wiederum zu der Frage führt: Wie?

Über diese Frage habe ich gründlich nachgedacht und möchte daher folgende Hypothese aufstellen. Ich bin allerdings kein großer Gelehrter der Mythogeschichte wie Vanus Galerion oder Bezeichner Beredalmo. Nennen wir das nun Folgende besser … eine Spekulation.

Tamriel ist das Zentrum Nirns, Cyrodiil ist das Zentrum Tamriels, und im Zentrum Cyrodiils erhebt sich das größte je von Sterblichen erschaffene Gebäude: der Weißgoldturm der Kaiserstadt, der ganz unverkennbar dem Adamantturm (oder Dirennitum) nachempfunden ist – dem ältesten Bauwerk Tamriels, das von den Aedra selbst errichtet worden sein soll.

Dies wiederum ist keine bloße Ehrbezeugung, Laune oder Zufall: Der Weißgoldturm wurde in Anlehnung an den Adamantturm erbaut, um die unbestreitbaren mystischen Eigenschaften des ersten Turms nachzuahmen. Durch seine zentrale Position sollte er diese jedoch nicht nur nachahmen, sondern noch verstärken.

Doch was für mystische Eigenschaften sind das? Dies führt uns in den Bereich der Turmlehre – einen Bereich, über den Gelehrte allzu oft hitzig streiten –, doch nichtsdestotrotz will ich mich an dieser Stelle an einer einfachen und unverfänglichen Zusammenfassung versuchen.

Als die Aedra von Lorkhan davon überzeugt – oder mit einer List dazu verleitet – wurden, Mundus zu erschaffen, hing das körperliche Fleisch Nirns an einem Skelett aus Knotenpunkten, von denen jeder eine fassbare Wirklichkeit ausstrahlte – das Knochengerüst der Welt sozusagen.

An einem dieser mystischen Knotenpunkte errichteten die Aedra ein gewaltiges Bauwerk: den Adamantturm, wo sie ein Konklave abhielten, um über das Schicksal von Lorkhan und Mundus zu entscheiden. In späteren Zeiten entdeckten sterbliche Magier diesen Turm und stießen auf seine wirklichkeitsstärkenden Eigenschaften. Die merethischen Elfen begannen ihn daraufhin nachzuahmen und errichteten an anderen Knotenpunkten den Weißgoldturm und den Kristallturm.

Was genau wollten die Urelfen damit bezwecken? Ich würde postulieren, dass die Elfen durch ihren kollektiven „Besitz“ solcher Türme in ihren Reichen die örtliche Wirklichkeit dazu bringen konnten, sich ihren Wünschen zu beugen.

Daher ist der Sommersend-Archipel – in der Sphäre des Kristallturms – folglich auch ein warmes und paradiesisches Reich, das ganz an die Bedürfnisse der Altmer angepasst zu sein scheint. Cyrodiil hingegen – in der Sphäre des weitaus mächtigeren Weißgoldturms – wurde ein warmer und subtropischer Dschungel, was wiederum den Behaglichkeit schätzenden Ayleïden zupasskam.

Als die Sklaven der Herzland-Hochelfen sich jedoch gegen ihre Herren erhoben, eroberten sie das Tal von Nibenay und beendeten so die Herrschaft der Ayleïden. In der Folge wurde der Weißgoldturm zum Mittelpunkt eines menschlichen Kaiserreichs, das von Nediern und Cyro-Nord bevölkert wurde, welche aus einem kühleren Klima stammten. Und so beugte sich der Turm von Cyrodiil den Wünschen seiner neuen Herren.

Und das wiederum ist – so glaube ich – die Antwort auf die Frage, warum sich das Klima vom subtropischen hin zum gemäßigten wandelte: Sobald erst einmal Menschen über Cyrodiil herrschten, passte sich die örtliche Wirklichkeit an deren Wünsche und Bedürfnisse an. Die Veränderung kam womöglich schleichend und kaum wahrnehmbar, doch letztlich war sie unaufhaltsam – bis Cyrodiil schließlich zu jenem Reich der gemäßigten Wälder und Felder wurde, wie wir es heute kennen.

Wo also liegt in dieser Sache die Wahrheit? Habe ich die Lösung für dieses Rätsel gefunden? Sicher kann ich mir nicht sein: Ich bin nur eine bescheidene Gelehrte, die im Turm der fünften Doktrin wohnt, der weder aus Weißgold noch aus Adamant besteht. Nur bei einer Sache kann ich mir gewiss sein: Die von Phrastus von Elinhir aufgestellte Theorie ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit falsch.
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