Online:Der Elfenbeinfürst, Band 3

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Inhalt

Der Elfenbeinfürst, Band 3

Überall sah Erric weiße Rüstungen und alessianische Banner. Das war kein Erkundungstrupp, den die Söldner angriffen – das war ein ganzes Bataillon alessianischer Soldaten.

Die Söldner kämpften tapfer, aber sie waren undiszipliniert. Sie stürmten auf die Wand gepanzerter Soldaten zu, wie Betrunkene in einer Kneipenschlägerei. Recht einfach wurden sie einer nach dem anderen niedergemacht. Die Alessianer blockierten und parierten einfach jeden Angriff und verspotteten ihre dummen Feinde, bevor sie sie niederstachen.

Die einzigen Mitglieder der Söldnertruppe, die einigermaßen erfolgreich waren, schienen Calinden und Kish'na zu sein. Das schwere zweihändige Schwert des Ayleïden Calinden durschnitt mit Leichtigkeit Rüstungen, Fleisch und Knochen, während die Zwillingsklingen der Khajiit Kish'na in einem exotischen Todestanz um sie herumwirbelten.

Erric schaute erstaunt zu, während der Kampf sich vor ihm abspielte. Er wusste, dass er niedergestochen werden würde, wenn er den Söldnern zu Hilfe eilte, und zwar noch bevor er überhaupt einen alessianischen Schild mit seinem rostigen Schwert berührt hätte. Aber wenn er sich umdrehte und rannte und wenn irgendein Söldner überlebte, würde man sich an ihn als Feigling und als Schwindler erinnern. Sie könnten ihn sogar verfolgen, um sich an ihm zu rächen. All diese Gedanken schwirrten durch seinen Kopf und ließen ihn vor Unentschlossenheit und Angst stehenbleiben.

Aber nichts bringt so viel Klarheit wie eine scharfe Klinge, die vor einem die Luft durchschneidet und auf das Gesicht zuhält. Erric konnte gerade noch ausweichen, als auch schon ein alessianischer Soldat rückwärts in ihn hineinlief und ihn zu Boden stieß. Die rostige Klinge, die Erric so stark umklammert hatte, flog aus seiner Hand und er landete auf dem Rücken. Sein Helm krachte in die Wand, neben der er gestanden hatte und für einen Moment wurde ihm schwarz vor Augen.

Dann stand plötzlich Calinden neben ihm und stellte ihn wieder auf die Füße. Die Straße um ihn herum war mit alessianischen Leichen übersäht. Der ayleïdische Ritter sagte nichts. Er drehte sich einfach um und stürzte sich wieder in den Kampf.

Erric hatte genug gesehen. Er konnte es nicht mehr ertragen. Mit wachsender Angst suchte er nach einem Fluchtweg. Er konnte die Zahl der verbleibenden Söldner an einer Hand abzählen, aber das Meer der Alessianer schien so weit und tief zu sein wie die Wellen, die gegen die Küste von Dolchsturz schlagen. In diesem Moment wusste Erric, dass er nicht sterben wollte. Er wählte eine Richtung und rannte los – direkt am hektischsten und blutigsten Kampf vorbei.

Als Errics Füße ihn an den Kämpfern vorbeitrugen, griff er nach unten und nahm ein Schwert, das neben einer der vielen Leichen lag. Er schöpfte aus ungeahnten Reserven und rannte schneller. Er konzentrierte sich darauf, die nächste offene Tür zu finden oder um die nächste Ecke zu biegen. Er wusste, dass er in den Seitenstraßen verschwinden konnte, wenn er nur den Kampf hinter sich lassen würde. Er war nah dran. Er würde es schaffen.

Als Erric um die Ecke bog, um zu verschwinden, schnitt sein Schwert in etwas Weiches und Nasses. Er starrte in das Gesicht eines alessianischen Offiziers, der ebenso überrascht war wie Erric. Der Offizier trug mehrere Ehrenabzeichen, aber nicht eines davon konnte ihn retten. Errics Klinge war in den Spalt zwischen Vorder- und Rückseite seiner Rüstung gerutscht. Er hatte zwischen die Rippen gestochen und eine Lunge punktiert. Der Offizier keuchte als seine Augen in den Kopf zurückrollten und seine Knie nachgaben.

Als der Offizier zu Boden fiel, ließ er das Elfenbeinhorn los, das er festgehalten hatte. Es rollte direkt vor Errics rechtem Fuß. Erric starrte das Horn einen Moment an, dann hob er aus auf und steckte es in seinen Gürtel. Er wusste nicht, was er damit tun würde, aber zu diesem Zeitpunkt erschien ihm das als gute Idee.

Dann drang der Pfeil in Errics Rücken ein. Er stolperte vorwärts, während sich der Schmerz vom Eintrittspunkt weiter ausbreitete. Schon begann seine Sicht zu verschwimmen. Er sah die Khajiit und den Elfen auf sich zu rennen. Er sah, wie ihnen eine alessianische Armee hinterherjagte. Er versuchte zu atmen, aber dadurch schmerzte alles noch mehr.

Und dann wurde alles schwarz und Erric sah gar nichts mehr.
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