Online:Der Schwarzfederhof | ElderScrollsPortal.de

Online:Der Schwarzfederhof

Der Schwarzfederhof
Zur Schrift

Diese Seite enthält den Text von Der Schwarzfederhof (engl. The Blackfeather Court) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Von Ulysa Rervam, Aufseherin der daedrischen Studien

Meine niemals endende Suche nach Informationen zu den Reichen der Daedra und ihren Bewohnern brachten mich dazu, Gerüchten über ein Portal in der Stadt Davons Wacht nachzugehen. Nach einer umfangreichen Suche entdeckte ich einen Eingang in ein Taschenreich innerhalb von Immergrau, das als Krähenwald bekannt ist. Der Krähenwald ähnelt in seinem unheilvollen Ambiente dem Rest von Nocturnals geheimnisvollem Reich und erscheint als finsterer Sumpf voller gefährlicher Kreaturen. Von diesen ist vor allem ein Schwarm intelligenter, sprechender Krähen zu erwähnen, die in diesem Bereich leben und den Ort als ihr persönliches Königreich betrachten. Dies habe ich während meiner kurzen Reise in den Krähenwald gelernt:

Die Krähen organisieren sich in einem feudalen System und bezeichnen ihren Schwarm als Schwarzfederhof. Diese Vögel behaupten, von einer Rabenvettel namens Krähenmutter abzustammen, und sie verteidigen ihr Reich ständig gegen Wölfe, Riesenfledermäuse und andere Raubtiere, die diese Domäne der Schatten bevölkern. Der Herzog der Krähen führt den Hof an. Dieser große, stolze Vogel herrscht über den Rest des Schwarms, da er seinen Ausführungen zufolge „die schlauste und größte und lauteste“ Krähe des Schwarms ist. Und tatsächlich gilt es bei diesen lauten, gesprächigen Vögeln nicht nur als Notwendigkeit, aus der Menge herauszustechen, sondern auch als Prestigesymbol. Die andern Krähen des Schwarms scharen sich um den Herzog der Krähen, wo sie ständig Verschwörungen schmieden und um Status und Ansehen buhlen.

Nicht, dass der Fürst der Krähen augenscheinlich viel mehr macht als sich zu putzen und aufzuplustern. Die tatsächliche Arbeit, die im Schwarzfederhof anfällt, obliegt dem Seneschall des Aases und dem Hofkastellan. Diese beiden Vögel dienen dem Herzog der Krähen, aber sie haben offenbar die Freiheit und die Autorität, unabhängig zu handeln, um den Hof effektiv am Laufen zu halten, oder zumindest so effektiv, wie eine Gruppe intelligenter Vögel das hinbekommt. Der Seneschall des Aases kümmert sich um die verschiedenen inneren Angelegenheiten des Hofes und agiert als Truchsess des Herzogs der Krähen. Der Seneschall fällt außerdem Urteil über die verschiedenen Tribute an Tod und Massaker, die dem Hof regelmäßig dargebracht werden. (Obwohl ich fairerweise anmerken muss, dass ich abgesehen von den Tributen, die sie von mir forderten, nicht mitbekommen habe, dass während meines Besuchs jemand die Gunst des Herzogs der Krähen und seiner Schar ersucht hätte.) Der Hofkastellan hingegen ist als Gouverneur des Hofs tätig. Hierzu gehört es, sich um die verschiedenen Ritter und Knappen zu kümmern, die am Hof tätig sind, darunter die Ritter des Marks, der Knochenhaut und des Blutes und die Knappen der Saatkrähen, der Pfeifen und der Raben. Wie bei allem, was mit dem Hof zu tun hat, scheint mehr Wert auf Prunk und Gloria gelegt zu werden als darauf, tatsächlich etwas von Substanz zu erreichen.

Früher oder später ist es am Schatzmeister der Tribute, der so etwas wie einen gefiederten Buchhalter darstellt, die Tribute an Tod und Massaker zu sortieren und zu katalogisieren, die den stets wachsenden Hort an funkelnden Dingen mehren, die der Hof so liebt. Die Krähen fordern Besuchern des Reichs einen Tribut an Fleisch oder Silber ab; als Gegenleistung gewähren sie ihnen vorübergehend sicheres Geleit durch den Krähenwald. Jeder, der diese Zahlung verweigert, sei es ein ungefiederter Tourist oder ein Vogel einer anderen Gattung, wird mit jeder Schmach und Schande belegt, die den Vögeln einfällt, einschließlich einer ununterbrochenen Attacke mit Pecken, Krächzen und übel riechenden Geschossen auf Kopf und edle Kleidung. Ich habe den Tribut entrichtet, um mich inmitten des Hofs aufhalten und mit dem Mitgliedern sprechen zu dürfen, aber mir ist nicht wirklich klar, ob eine solche Bezahlung wirklich erforderlich gewesen wäre. Immerhin sind es ja nur Krähen.

Als ich mich vorbereitete, den Krähenwald zu verlassen, begab sich der Knappe der Raben an meine Seite; die Krähendame beäugte mich mit ihrem seltsamen seitlichen Blick und sprach diese unheilvollen Worte: „Gebt acht, ungefiederte Töle! Heute herrscht der Schwarzfederhof im Krähenwald. Aber morgen? Morgen hat die Herrin der Nacht andere Pläne für unseren angesehenen Schwarm!“ Diese Worte gingen mir bis zurück nach Tamriel nicht mehr aus dem Kopf, begleitet von einem Krähen aus zahlreichenden Schnäbeln. Und sie suchen mich auch heute noch heim.

So richtig sicher fühle ich mich in der Nähe von Vögeln seitdem nicht, und vielleicht nie mehr.