| Der Schwarzwasserkrieg, Band 6 Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Der Schwarzwasserkrieg, Band 6 (engl. The Blackwater War, Volume 6) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Von Valenca Arvina, leitende Historikerin der Universität von Gwylim
Sardecus' Befehlsstrategie fußte auf einem wesentlichen Prinzip: Der Sumpf war der wahre Feind, nicht die Argonier. Im ersten Feldzug war grob die Hälfte aller Verluste auf Krankheiten zurückzuführen, dicht gefolgt von Fällen von mysteriösem Verschwinden. Seinen Schätzungen zufolge waren argonische Überfälle abgeschlagen auf dem dritten Platz. Basierend auf diesen Tatsachen stellte er eine neue Kriegsdoktrin zusammen, die er an alle seine Offiziere weiterleitete. Der Kernpunkt der Strategie war einfach: Man konnte Schwarzmarsch nur erobern, indem man es zerstörte.
Sardecus setzte ganze Kohorten von Pionieren und Sappeuren an der Front ein. Während Legionäre brutale Überfälle auf Grenzdörfer durchführten, waren die Unterstützungstruppen damit beschäftigt, Sümpfe trockenzulegen, Reisfelder mit Salz zu vernichten und Hunderte von Bäumen zu fällen. Die bekannteste Episode dieses Teil des Krieges war der „Große Brand“ von 1Ä 2828.
Wir entnehmen den Aufzeichnungen, dass zu Beginn von Regenhand 1Ä 2828 Elissia Mallicius (eine Legatin aus Sardecus' innerem Zirkel) eine Einheit Sappeure angefordert hatte, die ein Hochmoor außerhalb von Sturmfeste anzünden sollten. Die Sappeure befolgten diesen Befehl; sie wussten nicht, dass das Moor Teil eines gewaltigen unterirdischen Netzwerks war. Monate vergingen, bevor Legionäre immer wieder zufällig auftretende Brände in entfernt gelegenen Orten wie Seelenruh und Gideon meldeten. Es dauerte mehrere weitere Monate, bis der Legion klar wurde, dass die gesamte Region brannte.
Ein Inferno aus brennendem Torf und Geröll wütete mehr als drei Jahre unter ihren Füßen. Der ohnehin schon tödliche Sumpf wurde so gefährlich, dass sich die Legion zum ersten Mal seit einer knappen Dekade zurückziehen musste. Erstickende Dämpfe und tosende Ausbrüche brennenden Sumpfgases machten die Gegend so gut wie unbewohnbar, sogar für Argonier. Hunderte von Spezies einzigartiger Flora und Fauna starben aus, und ganze Stämme von Argoniern gingen verloren. Sogar die Legion erlitt erhebliche Verluste. Hunderte Soldaten erlagen der „Sumpflunge“ und Gasexplosionen, bevor die Truppen der sengenden Hitze der Flammen entkamen. Es war ein verheerender Schlag sowohl für die Legion als auch für die Argonier. Dies war das Ende des zweiten Feldzuges, und das Ende von Sardecus' Zeit als General. Bald nach dem Rückzug der Legion erkrankte er schwer und ging nach Aetherius, bevor er es zurück in die Kaiserstadt schaffte. Die offizielle Diagnose war eine akute Infektion einer Wunde, die er sich beim Weg aus dem Sumpf zugezogen hatte. Die Soldaten der Legion waren sich da nicht so sicher.
Die wahren Umstände von Sardecius' Tod sind nach wie vor Thema historischer Debatte. Was mich anbelangt, schließe ich eine Beteiligung der Schattenschuppen nicht aus. Obgleich wir so gut wie nichts wissen über ihre Organisation oder Methoden, können wir wohl getrost davon ausgehen, dass sie an dem Konflikt beteiligt waren. Der geheimnisvolle Tod eines ranghohen Generals direkt nach einer Katastrophe wie dem Großen Brand … Wenn mich mein Studium der Geschichte eines gelehrt hat, dann, dass es so etwas wie Zufall nicht gibt.