| Der Wolf und der Drache Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Der Wolf und der Drache (engl. The Wolf and the Dragon) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Von Midara Salviticus, Historikerin, Universität von Gwylim
Als Varen Aquilarios zusammen mit der Zweiten Legion die Goldküste verließ, um seine Rebellion in das Herz Cyrodiils zu treiben, ließ er seine geliebte Heimat nicht vollkommen schutzlos zurück. Angesichts eines schmalen Walls, der sich von den Gestaden der abekäischen See bis zu den Ufern des Flusses Strid erstreckte, und eines Stellvertreters in Form seines Neffen Carolus, blieben Kvatch und den Ländereien in der Umgebung sowohl ein Vergeltungsschlag der Langhauskaiser als auch der Zerfall, den der folgende Krieg mit sich brachte, erspart. Doch der Wolf von Kvatch hatte trotz dessen reichlich Gelegenheit, es mit dem Kaiserlichen Drachen aufzunehmen.
Für Carolus Aquilarios war sein Onkel ein Idol und er half bereitwillig, als Varen dem Kaiser offen die Rebellion erklärte. Carolus wollte sich Varen sogar anschließen und an seiner Seite kämpfen, wenn er auf die Kaiserstadt zu marschierte. Doch Varen hegte andere Pläne für Carolus. Er wollte, dass jemand, dem er vertrauen konnte, die Heimatfront schützte – jemand wie sein achtbarer Neffe. Auch wenn er enttäuscht war, nicht an der Seite Varens inmitten der Schlacht kämpfen zu können, gelobte Carolus, für die Sicherheit von Kvatch und dessen Bevölkerung zu sorgen, und sein Onkel wusste, dass er dies tun würde. Er übernahm umgehend das vorübergehende Kommando über die Grafschaft Kvatch.
Kurz nachdem Varen und der Großteil der Zweiten Legion die Goldküste verlassen hatten, sandten der kaiserliche Präfekt von Anwil und Ephrem Benirus, der Graf von Anwil, kaiserliche Truppen, die in der Küstenstadt stationiert waren, landeinwärts, um Varen Aquilarios' Besitztümer anzugreifen. Carolus rief die einzige Kohorte der Zweiten Legion, die Varen unter seinem Kommando zurückgelassen hatte, und die Kvatch-Wärter – die berühmten Verteidiger der Stadt – zusammen. Kvatchs Verteidiger trafen auf den Ebenen unterhalb der Stadt auf die kaiserlichen Truppen. Die Schlacht war kurz und unerbittlich und endete damit, dass die Reste der Truppen Anwils – die zu diesem Zeitpunkt stark verringert waren – sich auf demselben Weg zurückzogen, den sie gekommen waren. Der Wolf von Kvatch hatte einen Angriff des Kaiserlichen Drachen zurückgeschlagen.
Noch bevor das Jahr vorüber war, schickte Anwil seine schwindenden kaiserlichen Truppen noch drei Mal Richtung Kvatch, und jedes Mal kehrten sie besiegt und mit noch weiter ausgedünnten Reihen zurück. Dann verbreitete sich die Kunde, dass Varen Aquilarios den Rubinthron bestiegen hatte. Carolus, der aufgrund seiner Tapferkeit und seiner Führungsqualitäten Wolf von Kvatch genannt wurde, erbte offiziell den Titel des Grafen von Kvatch und wählte als sein Symbol den Kopf eines Wolfes.
Doch leider hatte Kvatchs Blüte nicht lange Bestand. Im gleichen Moment, in dem Carolus offiziell der Titel des Grafen von Kvatch verliehen wurde, begann Artorius Ponticus, der Primas von Kvatch, damit, die Autorität des Grafen zu untergraben und sich selbst mehr Macht und Einfluss zu verschaffen. Der Primas, der schon von jeher ambitioniert und aus eigenem Recht als religiöse Autorität von Cyrodiil zu Macht gelangt war, hatte Varen nur widerwillig geduldet und seine eigenen Ambitionen unterdrückt, so lange Carolus um Kvatchs Sicherheit kämpfte. Nach dem Regierungswechsel in der Hauptstadt schien es jedoch, als strebe der Primas nach einer einflussreicheren Position innerhalb der Hierarchie der Stadt. Doch noch bevor sich diese Lage zuspitzen konnte, geschah in Anwil etwas Bedeutendes.
Aber diese Geschichte will ich in einem anderen Buch erzählen.