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Online:Dibellas Mysterien und Offenbarungen

Dibellas Mysterien und Offenbarungen
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Diese Seite enthält den Text von Dibellas Mysterien und Offenbarungen (engl. Dibella's Mysteries and Revelations) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Von Fürstin Augustine Viliane, Sibylle des Hauses von Dibella

Der Himmel über Wegesruh ist stürmisch und wechselhaft, öfter grau als blau, doch an manchem Morgen der Zweitsaat steigt die Sonne in den blauen, klaren Himmel auf und eine milde, warme Brise weht von der Iliac-Bucht heran. An ebensolchem Morgen, unter vor Blüten duftenden Bäumen hieß ich mehrere neue Novizen zu ihrer Berufung in das Haus der Dibella willkommen.

Sie hatten so viele Fragen, so jung wie sie waren. „Heilige Sibylle“, fragte ein junger Austernfänger aus Aldfelden, „ist Liebe wahrlich die Antwort auf jede Frage?“

„Das ist sie – falls die Frage an das Herz gerichtet ist“, erklärte ich ihm. „Selten, wenn sie an den Verstand gerichtet ist.“

„Heilige Sibylle?“, fragte der schüchterne Kupferstecher aus Alcaire. „Ist es wahr, dass wir für die Kirchgänger tanzen müssen … und das unbekleidet?“

Ich lächelte. „Das richtet sich ganz danach, wie Euch der Sinn steht – und wie es das Wetter erlaubt!“

„Ich habe eine, Heilige Sibylle“, meldete sich das kluge Kind eines Bankiers aus Wegesruh. „Wenn die Aedra sich selbst opferten und jeder damit etwas zur Entstehung der Welt beitrug, was hat dann unsere Herrin in die Welt eingebracht?“

Als Antwort nahm ich beide Hände voll herabgefallene Blüten vom Rasen auf und ließ sie über seine erstaunte Stirn regnen.

„Ich stecke in Schwierigkeiten, Heilige Sibylle“, sagte der Stallknecht aus Nordspitz, „denn ich weiß nicht, wer mein Vater ist.“

„Das spielt für die Göttin der Schönheit keine Rolle“, antwortete ich sanft, „denn sie sagt, ‚Ganz gleich wie der Samen beschaffen ist, wenn der Sprössling mit Liebe genährt wird, erblüht dann nicht auch die Blume wunderschön?‘“

„Was ist, wenn ein Kirchgänger mich als Partner der Leidenschaft erwählt“, begann der Spross eines Ritters von Immerfort, „ich aber keinen Gefallen an ihm finde?“

„Liebt, wen Ihr lieben wollt“, sang ich, „doch erzwungene Liebe ist keine Liebe.“

„Heilige Sibylle, st-timmt es, was man s-sagt“, stotterte der Erbe des Eulenwärters, „dass Ihr Euer A-Augenlicht durch die G-Große Grippe verloren habt?“

„Es ist wahr“, lächelte ich, „aber was ist schon dabei? Kann ich etwa nicht tanzen?“

„Heilige Sibylle!“ „Heilige Sibylle!“

„Seid friedlich, junge Novizen!“, rief ich. „Es ist Fredas, die Glocke verkündet den Sonnenuntergang und die Kirchgänger erwarten uns in der Kapelle. Kommt jetzt! Kommt! Bringt Wein, bringt Tamburine, beschwingte Füße und warme Herzen mit! Unsere Herrin ruft uns zur Anbetung.“