| Die übersetzten Werke von Tosmorn, Teil II Zur Schrift |
|---|
Diese Seite enthält den Text von Die übersetzten Werke von Tosmorn, Teil II (engl. The Translated Works of Tosmorn, II) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Erstes Fragment
[Anmerkung der Lektorin: Das erste der von Xandier Edette übersetzten poetischen Fragmente enthält einen Dialog aus einem größeren Teil, der jedoch verlorenging. Edettes eigene Einleitung (siehe unten) legt nahe, dass dieser aus einem Werk aus der Frühphase von Tosmorns Karriere als Vateshran (Geschichtenbewahrer) stammt und Teil der epischen Tragödie „Die Liebe der Isolen“ ist.]
Einleitung des Übersetzers Xandier Edette
Im Folgenden findet Ihr das erste mehrerer Fragmente, die ich beim Durchsuchen der Überreste eines verlassenen Jägerlagers im Reik fand. Die Tierhäute, in die diese Worte eingeritzt waren, wurden durch die Schneeschmelze durchnässt, und das Sonnenlicht hat den beklagenswerten Zerfall nur noch beschleunigt. Daher war nur noch ein Teil des Textes von Vateshran Tosmorn noch soweit lesbar, dass man ihn übersetzen konnte. Dieser Teil wurde in eine Versform gebracht, die den Anforderungen des modernen Lesers entspricht, obgleich dies eine künstliche Konstruktion ist. Die Worte, die ursprünglich in die Tierhaut geritzt waren, wiesen keine solche Struktur auf.
Es folgt ein Dialog, der nach meinem Dafürhalten aus dem ersten von Tosmorns Versuchen im Bereich der epischen Tragödie stammt: Die Liebe der Isolen. Glynin, ein ergrauter alter Krieger, erfährt vom Tod seiner geliebten Tochter Isolen. Seine Trauer wird von der Ankunft Vartorns unterbrochen, Isolens Geliebter und einziger Sohn von Glynins verhasster Rivalin, der Reikhexe Devera.
- * *
Glynin
Meine Tochter Isolen war der holde Wind
Die Hunde folgten ihr treu
Sie durchstreifte Hügel und Tal
Hirsch und Ricke fielen
Wenn ihre Bogensehne sang
Heut' hängt die Luft schwer im Tal
Der Bach im Hain fließt schweigend
Die Vögel wollen nimmer singen
Denn Isolen jagt nicht mehr
Vartorn
Isolen war meine Liebe, alter Glynin
Einst waren die Bäume dieser Hügel
Noch jung und grün
Mit Isolen ging ich zwischen ihnen
Allein in der Wildnis, im Nebel
Der tiefen Schluchten
Wir versprachen uns die Welt
Und machten Ringe aus Zweigen
Mein Herz ruht unter den Grabsteinen
Ich werde niemals eine andere umarmen
Glynin
Vartorn, Blut meiner Feindin
Des niedren Gewürms, Hexe Devera
Mit einem wie Euch werd ich nicht trauern
Scheret Euch fort vom Gebiet meines Klans
Kehrt zurück in die Gruben und ins Dunkel
Der verlassenen Hallen Eurer Mutter
Meine Hand ist schwer ob der Trauer
Doch wird meine Klinge Euer Blut trinken
Vartorn
Dies ist die Stunde von Isolens Tod
Die Worte, die Ihr mir zu mir sprecht
Sind schwarz wie meiner Liebe Leichentuch
Wie sehn' ich mich nach warmem Feuer
Der Nebel friert mich bis aufs Bein
Meine Hände bluten vom Sammeln der Steine
Für das Grab meiner toten Liebe
Ich suche nicht Eure Umarmung, Glynin
Ich weiß, dass Ihr meine Sippe hasst
Oh wüsstet Ihr doch nur, wie ich die Eure liebe
Glynin
Die Klinge geb ich Euch, mehr nicht, Devera-Brut
Ihr wisst, Isolen war meine Güte
Ohne sie bleiben mir nur
Zorn und Angst und Trauer
Ich warnte Euch auf Treu und Glaub
Nun seht, die Klinge, die ich zieh
Sucht Euer warmes Fleisch und Blut
Nehmt Ihr sie in Euch auf?
Vartorn
Glynin, die Klans werden hör'n von dieser Tat
Ich sinke nieder!
Aus der Wunde strömt Blut, das den Boden befleckt
Wie diese Tat Eure Seele befleckt
Mein Geist schreitet bald neben meiner lieben Isolen
In einem Hain, an den Ihr uns nicht folgen könnt
Frei von kalten Nebeln, frei von Eurer Grausamkeit
Ich sterbe; sagt Devera
Eine Mutter muss weinen um ihren ermordeten Sohn