Online:Die Chroniken von König Kurog, Buch VI

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Inhalt

Die Chroniken von König Kurog, Buch VI
Von Zephrine Frey, Chronistin von Wegesruh

Nun möchte ich einige Seiten der großen Vision König Kurags für Wrothgar und die Nation der Orks widmen. Ich hörte mir an, wie sich sein Plan über die Jahre hin von einem nebulösen Traum über den Kern einer Idee bis zu der Strategie entwickelte, die jetzt den Wiederaufbau Orsiniums inspiriert.

Während eines unserer ersten Treffen nahm Kurog eine erstaunliche Menge Mondzucker-Doppelrum zu sich. Dadurch wurde er einerseits sehr in sich gekehrt, andererseits aber auch äußerst gesprächig. Ich musste nur ein paar Mal lächeln, an der richtigen Stelle kichern und ihm hin und wieder ein Kompliment machen oder eine Frage stellen, und schon redete Kurog offen über eine Menge Dinge mit mir. Aber später am Abend fing er an, mir von seinem Traum für die Orsimer zu erzählen; so nannte er das Volk, das wir als Orks bezeichnen.

„Die Festungen“, sagte Kurog. „Sie leisten den Orsimer seit Generationen gute Dienste. Aber unsere Traditionen, so sehr sie uns auch helfen und leiten, halten uns doch auch zurück. Sie ketten uns an veraltete Ansichten und bedeutungslose Verbote.“ Das war natürlich noch nicht alles. Obschon er die Notwendigkeit von Gewalt verstand und äußerst gut darin war, hasste er, dass sämtliche Probleme in den Festungen dadurch gelöst wurden, dass man irgendjemanden verprügelte oder tötete. „Dadurch ist es sehr schwierig, ein gesittetes Gespräch über ein anspruchsvolles Thema zu führen“, bedauerte er, „da früher oder später jemand nach etwas Schwerem oder Scharfem greift, um seiner Meinung Gewicht zu verleihen. Etwas muss sich ändern.“

Als wir das nächste Mal auf das Thema zu sprechen kamen, tranken wir gerade Melassentee und bewunderten den Sonnenuntergang über dem Tenmarwald. Es war offensichtlich, dass Kurog viel darüber nachgedacht hatte, seit wir uns das letzte Mal darüber unterhalten hatten. Mittlerweile wollte er nicht nur das Leben für die Orsimer einfacher machen, sondern auch das politische Ansehen seines Volkes stärken. „Die anderen Königreiche werden uns nie ernst nehmen, solange wir gefangen sind in unseren alten Traditionen“, meinte er mit einem Hauch Verbitterung in seiner Stimme. „Wir müssen eine moderne Gesellschaft entwickeln, wenn wir je als Gleichberechtigte Schulter an Schulter mit den anderen Völkern stehen wollen. Wir Orsimer müssen Dörfer und Städte erbauen, die für Diplomatie und Handel geeignet sind und nicht wie uralte und beengende Festungen aussehen. Seinen Zeitgenossen ein wenig Angst einzujagen ist schön und gut. Das ist meiner Meinung nach immens hilfreich bei Verhandlungen. Aber Einstellungen und Verhaltensweisen, die blanken Schrecken hervorrufen? Die sollte man in eine dunkle Kiste packen und nur für seine Feinde auspacken, und nicht ständig mit sich herumtragen, damit sie Freunden und Feinden gleichermaßen das Mark gefrieren lassen.“

Es war mein letzter Tag in Elsweyr. Ich bereitete gerade meine Rückkehr nach Wegesruh nach meinem meiner Erwartung nach letzten längeren Aufenthalt in den khajiitischen Regionen vor, als Kurog mich zum Abendessen einlud. Er hatte einen Raum im örtlichen Gasthaus angemietet und den Koch des Hauses dafür bezahlt, ein Abschiedsmahl für uns beide zuzubereiten. Während wir uns an getrocknetem Zuckerdörrfleisch und karamellisiertem Süßgebäck labten, nahm Kurog wieder den Faden auf und erzählte mir davon, wie er nach Hause zurückkehren und seinem Volk helfen würde. „Ich habe vor, den Ruhm unserer Vergangenheit wiederaufleben zu lassen, vielleicht indem ich Yashnags uraltes Orsimer-Königreich in Falkenring zurückhole, oder vielleicht baue ich sogar Orsinium selbst wieder aus seinen Ruinen auf.“

Aus Kurogs Traum war ein Ziel geworden, eine Herausforderung, die er sich selbst auferlegt hatte, um zu testen, aus welchem Stahl er geschmiedet, wie stark sein Wille war. Alles sollte beginnen mit Kurogs Rückkehr nach Wrothgar, wo er die Herrschaft über seinen Klan dem „anmaßenden Anführer“ (seine Worte, nicht meine) entreißen würde, der ihn verbannt hatte. Dann wollte er Anführer anderer Klans unter seinem Banner sammeln und eine Nation unabhängiger Staaten gründen, die groß und mächtig genug war, um ein Königreich für die Orks zu schaffen; ein Königreich, dessen Krone Kurog tragen sollte. „Sagt Emeric, dass wir bei unserem nächsten Treffen Gleichgestellte sein werden … oder Feinde!“, meinte Kurog. „Unter meiner Herrschaft werden die Orsimer alle Rechte und Gelegenheiten genießen, die auch Bürgern von Wegesruh oder Windhelm zustehen. Die alten Wege werden von uns abfallen, und für das Volk der Orsimer wird ein neuer Morgen beginnen. Dies ist mein Schwur!“

Ich will es gar nicht bestreiten. Kurogs Worte, seine Leidenschaft, bewegten mich zutiefst. Ich wollte daran glauben, dass er Erfolg haben würde, dass die Orks sich unter seiner gütigen Herrschaft erheben und gedeihen würden. Ich sollte nie vergessen, was er mir beschrieben hat. Später, als König Emeric verzweifelt nach Verbündeten suchte, erinnerte ich mich an Kurog und flüsterte in Emerics Ohr. Und so entstehen Allianzen.
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