Online:Die Entdeckung Kardalas

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Inhalt

Die Entdeckung Kardalas

(Zusammenfassung der Aufzeichnungen von Muhay at-Turna durch seinen Schüler)

Mir scheint es durchaus ironisch, dass die Entdeckung, aufgrund derer man sich wahrscheinlich an mich erinnern wird, die sogenannten Ruinen von Kardala sind, auf die ich völlig zufällig stieß, als ich noch ein Lehrling war.

Ich verbrachte dieses Jahr (das einhunderterste der Zweiten Ära) in Gesellschaft einer kleinen Gilde, die sich in den Ausläufern der Drachenschwanzberge niedergelassen hatte. Ich nenne die Gruppe eine Gilde, weil mir kein besserer Begriff dafür einfällt. Sie lebten beinahe wie Priester eines religiösen Ordens: Sie teilten alles miteinander und verbrachten viele Stunden täglich mit ihrer Nase in Büchern.

Aber sie Priester zu nennen würde nahelegen, dass sie auf irgendeine Weise ehrfürchtig gewesen wären, und das waren sie nicht. Bis spät in die meisten Nächte hinein blieben wir wach und tranken und erzählten uns Zoten; dabei machten sogar die ältesten Mitglieder dieses Ordens mit.

Und doch ist der Begriff „Gilde“ nicht ganz passend. Er impliziert eine Einheitlichkeit, und diese Männer und Frauen aus ganz Tamriel waren ein bunter Haufen, ein Flickenteppich auf jung, alt, gebildet und dumm. Sie argumentierten ohne Unterlass, und das auf höchst freundliche Weise; gerade noch beschimpften sie einander, und im nächsten Augenblick lachten sie darüber. Sie konnten sich nicht einmal auf einen Namen für den Orden einigen. Die älteren Mitglieder bestanden auf dem komplizierten und archaischen „Angesehener Orden der Beobachter der Bewegungen und Zeichen des Firmaments“, während die jüngeren Mitglieder den einfacheren und prägnanteren Namen „Sterngucker“ bevorzugten.

Ein einziges Thema vereinte die Gruppe. Sie alle hatten sich voll und ganz dem Studium der Sterne und der Bedeutung ihrer Bahnen verschrieben, und das war auch der Grund, warum ich in meinen Lehrjahren zu ihnen gestoßen bin. Auch ich war vom Himmel fasziniert, und ich hatte mir erhofft, möglichst viel von ihrem umfangreichen Wissen profitieren und so meine eigenen Forschungen bezüglich der Beziehung der Sterne zu den Eigenschaften der Magie weiterbringen zu können.

Und an diesem Punkt muss ich gestehen, dass meine Zeit bei den Sternguckern wirklich enorm dazu beigetragen hat, meine jungen Augen zu öffnen. Hauptsächlich geschah dies dadurch, dass ich innerhalb der ersten wenigen Monaten in eine tiefe Depression versank, da ich feststellte, dass mein Interesse an der Beziehung zwischen den Sternbildern und der Magie bereits umfassend erforscht wurde in einer Weise, die mir absolut vollständig erschien. Ein Lehrling wie ich hätte sein Leben damit verbringen können, das bereits Geschriebene zu diesem Thema zu lesen, und hätte doch am Ende kein einziges Wort selbst dazu beitragen können.

Allerdings stellte ich fest, als ich mehr Zeit mit meinen Studien und unter den Sternguckern verbrachte, dass es zahlreiche Fragen zu den Sternen selbst gab, die noch auf eine Antwort warteten. Trotz unseres Wissens über die Wege der Magie wissen wir nur sehr wenig über die Wege der Himmel selbst. Tatsächlich ist es so, dass, je prosaischer die Frage auf den ersten Blick scheint, es umso wahrscheinlicher ist, dass wir die Antwort darauf noch nicht kennen.

Gerade als ich dachte, dass bereits alle Fragen beantwortet seien und es keine Hoffnung gäbe, schöpfte ich neue Energie aus einer Flut von Fragen, eine überraschender als die andere. In der Tat konnten die großen Gelehrten trotz all ihres Wissens, mit dem sie die Theorien der Magie bereichert hatten, nicht beantworten, woher die Mundussteine stammten, oder durch welche List die Schlange über den Himmel kriecht und keine Jahreszeiten kennt.

Schon bald stellte ich fest, dass keiner der drei großen Gelehrten der Magie je einen Fuß in Kargstein gesetzt hätte. Wie sie einen Ort ignorieren konnten, an dem die Nedier einst die Sterne anbeteten und die Mundussteine errichteten, werde ich wohl nie verstehen.

Und dieser Feststellung ist es zu verdanken, dass Kardala entdeckt wurde. Neu motiviert von der Vorstellung, neue Erkenntnisse durch praktische Beobachtungen gewinnen zu können, ersuchte ich meine Gastgeber, michin die Wüste zu führen; sie waren nur zu bereit, meinem Wunsch nachzukommen. Ich hatte gehofft, die Mundussteine des Fürsten, der Fürstin und des Rosses erforschen und etwas Neues entdecken zu können.

Mehrere Bücher über das Thema Kardala schmeicheln mir, indem sie meine Geschichte ausschmücken. So bin ich angeblich nach dem Untersuchen dieser Mundussteine der Schützlinge des Kriegers davon ausgegangen, dass aufgrund ihrer Konfiguration sich in weiterer Mundusstein des Kriegers in Sichtweite der drei Steine befinden müsse.

Nichts könnte ferner der Wahrheit sein. Auf unserer Reise durch die Wüste hatte ich meiner Gesundheit zuliebe große Mengen Wasser getrunken. Und wie nicht anders zu erwarten musste ich früher oder später einen Ort aufsuchen. Ich entschuldigte mich, verließ die Straße für nur wenige Schritte und ließ der Natur freien lauf. Auf dem Rückweg zu meinen Gefährten verlor ich die Orientierung und als ich verzweifelt versuchte, die Straße wiederzufinden, löste sich loser Fels unter meinen Füßen. Ich stürzte und konnte dabei gerade so einem sich unter mir auftuenden Spalt entgehen, der den Weg nach Kardala freigab.

Natürlich waren meine Gefährten sprachlos. Ihnen sind auch einige der Fehlinformationen bezüglich meiner Entdeckung von Kardala zu verdanken, die um Umlauf sind. Tatsächlich hätte ich diese Entdeckung nie ohne ihre Hilfsbereitschaft, mich an diesem Tag in die Wüste zu führen, machen können.
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