Online:Die Geschenke eines Bruders

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Inhalt

Die Geschenke eines Bruders

Mein Bruder,

ich hoffe, dass dich dieser Brief in bester Gesundheit antrifft, denn mir ist klar, dass wir uns nicht nur im Guten getrennt haben. Als du die Einladung nach Orsinium erhalten hast, war ich felsenfest davon überzeugt, dass dies ein Irrweg sei, und ich bestand darauf, dass du bleibst und mit mir zusammen Vaters Geschäft führst. Dann kam dein erstes Geschenk an, und ich war fast daran, dir zu schreiben und zu gestehen, dass ich mich getäuscht hatte. Der großzügige Sack Gold hat den Laden gerettet und deinen Schwager und deine Nichten wochenlang versorgt.

Als dein zweites Geschenk ankam, war ich fasziniert. Ein Kuriosum, fürwahr! Diese Beine, wie von Schlammkrabben. Diese putzige Nase, der Rücken mit seinem weichen Fell. Ich verkaufte das niedliche kleine Ding an einen reichen Mann, einen Reisenden aus Wegesruh, der es unbedingt haben wollte. Er bezahlte mir ein kleines Vermögen dafür. Erneut hätte ich dir um ein Haar geschrieben, dass ich die ganze Zeit über im Unrecht gewesen war, aber ich verschob es abermals.

Ein paar Wochen später war ich dann froh, dass ich das getan habe.

Ich roch sie, bevor ich sie gesehen habe. Der Bretone aus Wegesruh, mit dieser monströsen, kammbewehrten Bestie im Schlepptau, rief von der anderen Seite des Tresens in unserem Verkaufsstand nach mir. Er wollte sein Geld zurück, und noch eine Entschädigung obendrauf, da dieses Ding alle seine Seidenhemden gefressen hatte. Offenbar hatte dieses Monster, das jetzt so groß war wie ein stattlicher reißzahnbewehrter Bulle, eine Vorliebe dafür, seinen Schädel gegen die Stützpfeiler des Hauses des Mannes zu schlagen, und es so beinahe eingerissen.

Zum Glück entschied der Magistrat zu meinen Gunsten. „Verkauf erfolgt ohne Garantie.“

Was auch immer das für eine Bestie war, es war hirnrissig, sie mir zu schicken. Bitte schick mir keine weiteren.

In Liebe, dein Schwesterherz

P.S. Du darfst mir dennoch gerne mehr Gold schicken.
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