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Online:Die Geschichte der Feste Rotmähne, erzählt von einem Legionär

Die Geschichte der Feste Rotmähne, erzählt von einem Legionär
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Diese Seite enthält den Text von Die Geschichte der Feste Rotmähne, erzählt von einem Legionär (engl. A Legionary's History of Fort Redmane) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Verfasst von Pristan Vinicio, 19. Morgenröte, 2Ä 233.

Martius Condora, Tribun:

Bei Eurem letzten Besuch unseres Postens fragtet Ihr mich, wie die Feste Rotmähne zu ihrem Namen kam. Leider musste ich zu meiner Schande gestehen, dass ich es nicht wusste, also wies ich eine meiner Nachwuchsoffiziere, Leutnant Agian, an, der Sache nachzugehen und eine umfassende Geschichte unseres Postens zusammenzustellen. Mit Stolz darf ich verkünden, dass ich dank ihrer gründlichen Arbeit jetzt Eure Frage zum Ursprung des Namens der Feste Rotmähne beantworten kann.

Es ist wohlbekannt, dass der Bau der Feste im Jahr 1Ä 2707 begann, kurz nach dem großen Sieg von Kaiser Reman über die Akaviri und der Gründung des Zweiten Kaiserreichs. Obwohl die Geschichten, die wir über diese Zeiten kennen, uns erzählen, dass die umliegenden Reiche Kaiser Remans Überlegenheit schnell anerkannten, ist dies nicht die ganze Wahrheit. In den frühen Jahren waren die Grenzen des Zweiten Kaiserreichs noch nicht sicher. Die Waldelfen von Valenwald, die Khajiit von Anequina und die Argonier von Schwarzmarsch widersetzten sich der Eingliederung in das neugeborene Kaiserreich.

Hier im Trans-Niben überquerten kriegerische Khajiit-Klans aus den Savannen um Krempen manchmal den Fluss, um die Flure und kleinen Städte des nördlichen Dunkelforst zu überfallen. Nibenesische Siedler, die vom großen Fluss aus nach Westen vorstießen, drangen in traditionelle Jagdgründe Anequinas ein, sodass einige der aggressiveren Jagdbarone die Angelegenheit in ihre eigenen Krallen nahmen. Diese stolzen Khajiit zahlten „nibenesische Wilderei“ in den Ländern, die sie als die ihren ansahen, mit eigenen „Jagden“ in menschlichen Gebieten heim.

Um die Region vor der andauernden Gefahr khajiitischer Überfälle zu beschützen, schlug General Nemenius Hestor, Kommandant der Zehnten Legion, den Bau einer Grenzfeste an den Engen des unteren Niben vor. Diese Stelle lag nicht nur ungefähr auf halbem Weg zwischen den starken Verteidigungsanlagen von Leyawiin und dem Schutz der Nibenbucht, die Engen waren außerdem der bevorzugte Überquerungspunkt der khajiitischen Räuber. Der ursprüngliche Plan General Hestors sah eine mächtige Burg vor, die Feste Niben genannt werden sollte, aber offenbar ging dieses Bauvorhaben nicht sonderlich gut voran. In den Anfangsjahren von Kaiser Remans Herrschaft waren Cyrodiils Mittel enorm belastet, da man Bedrohungen in ganz Tamriel bekämpfen musste. Khajiitische Räuberei in Dunkelforst hatte einfach nicht den Stellenwert anderer Gefahren.

Frustriert vom Geiz seiner Vorgesetzten kam General Hestor auf einen etwas fragwürdigen Plan, ihnen die Bedrohung durch die anequinischen Räuber bewusst zu machen. Er konzentrierte sich auf einen wilden, aber bis dato unbekannten khajiitischen Klanhäuptling namens Hunzur-ri und bauschte ihn auf zum Anführer einer wilden Horde von „Tiermenschen“, die nach Menschenblut gierten. Der General ging sogar so weit, Hunzur-ri den Beinamen „Rotmähne“ zu verleihen und ihn als fanatischen religiösen Anführer zu beschreiben, der einen heiligen Kreuzzug ausgerufen hatte, alle Menschen aus der Trans-Niben-Region zu vertreiben.

Natürlich wissen wir, dass die Khajiit immer nur eine Mähne gleichzeitig haben, und dass dieser Anführer selten ein Krieger und niemals ein Räuber ist. Aber in den Anfangsjahren des Zweiten Kaiserreichs waren die khajiitischen Reiche Anequina und Pellitine für die Bewohner Cyrodiils exotisch und fremdartig. Allerlei an den Haaren herbeigezogene Geschichten über „die Tiermenschen“ dieser unvertrauten Länder wurden für bare Münze genommen.

General Hestors Plan ging auf: Da er so sehr übertrieben hatte, welche Gefahr die Rotmähne darstellte, sah der Kaiser sich gezwungen, seine Schatzkammer weit zu öffnen. Das Gold für den Bau der Burg, die Hestor für die Sicherung der Grenze verlangte, strömte nur so herein.

In der Zwischenzeit wurde Hunzur-ri von den anderen Jagdbaronen gehetzt und beschimpft, weil er das Kaiserreich „provoziert“ hatte. Wütend ob der Lügen, vor denen General Hestors Berichte nur so trieften, scharte Hunzur-ri eine kleine Gruppe loyaler Gefolgsleute um sich, mit denen er über den Niben setzte, um seinen Feind aufzusuchen; ein Dutzend Krieger in einem verstohlenen Raubzug, nicht die wilde Horde, die er angeblich befehligte. Keine Stunde Marsch von der Feste entfernt überfielen Hunzur-ri und seine Krieger General Hestor. Der General wurde von genau dem Khajiit getötet, den er zum Bösewicht erkoren hatte, aber Hunzur-ri wurde seinerseits von Hestors Soldaten erschlagen.

Anstatt zuzugeben, dass sie möglicherweise genau das Monster erschaffen haben, das sie angeblich zerstören wollten, entschied die kaiserliche Legion sich, den Tod von Nemenius Hestor als heroisches letztes Gefecht zu beschreiben, in dem der General tapfer sein eigenes Leben gab, um die Gefahr der „Rotmähne“ zu beenden. Einige Jahre später wurde Feste Niben zu Ehren des ungestümen Feinds der Legion in Feste Rotmähne umbenannt. Ironischerweise hatten die nervtötenden Überfälle, die General Hestor dazu bewegt hatten, die Gegend überhaupt erst zu befestigen, längst ihr Ende gefunden, als der Bau der Feste abgeschlossen war; die khajiitischen Königreiche Anequina und Pellitine standen bereits unter der Herrschaft des Kaiserreichs.

Bis heute thront Feste Rotmähne über den Engen des Niben und hält Ausschau nach einem Feind, der niemals kommen wird.