| Die Geschichte der Systren, Band 2 Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Die Geschichte der Systren, Band 2 (engl. Systres History: Volume 2) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Von Trilam Heladren, stellvertretender Dekan für eltherische Geschichte an der Universität von Gwylim
Weit im Westen von Y'ffelon und des Systren-Archipels näherte sich der Kampf um Yokuda seinem katastrophalen Ende. In den 600er-Jahren der Ersten Ära führten Mansel Sensits diplomatische Säuberungen und Randic Torns kontroverse Erlasse zu einer Welle von Auswanderungen, bei denen von der Gunst abgefallene Adlige und ihre Vasallen in die zahllosen felsigen Inseln des Kontinents versprengt wurden. Diese Insel hatten seit Langem Verbannten, Piraten und den verwahrlosten Überbleibseln des Linkshänderreiches, besser bekannt als die Sinistramer, als Zufluchtsorte gedient.
Obgleich viele meinen, dass die linkshändigen Elfen vollständig von den Ahnen der Rothwardonen ausgelöscht wurden, habe ich zahlreiche Belege dafür gefunden, dass einige bis weit in die Erste Ära überlebt haben. Marineprotokolle erwähnen langwierige Belagerungen „elfischer“ Siedlungen östlich von Moni bis in die späteren Jahre der Merethischen Ära. Wir können die Linkshänder-Theorie jedoch nicht mit Gewissheit beweisen, da das hochyokudanische Wort für „Elf“ von einem noch älteren Begriff abstammt, der schlichtweg „Feind“ bedeutet. In Yokuda konnte so gut wie jeder irgendwann mal ein Feind sein angesichts der diplomatischen Unbeständigkeit der Sängerperiode.
Wie dem auch immer war, die Inselbesetzer, elfisch oder anderweitig, mussten weiter nach Osten auf das eltherische Meer fahren, um dem neuen Flüchtlingsstrom aus Yokuda auszuweichen. Einige zogen nach Südosten in Richtung Sommersend, wo sie entweder auf See umkamen oder sich mit Maormer-Freibeutern zusammentaten. Andere fuhren gen Nordosten in Richtung Iliacbucht. Über diese Reisen gibt es kaum Aufzeichnungen, abgesehen von einigen wenigen Marinesendschreiben der Direnni, die kurze Gefechte mit „Schiffen unter westlicher Flagge“ erwähnen. Eine dieser Flotten segelte jedoch nach Osten und ging im Systren-Archipel vor Anker, nicht als Besucher, sondern als Eroberer.
Abermals lässt sich die genaue Zusammenstellung der Invasorenflotte nur schwer bestimmen angesichts der Tücken der hochyokudanischen Sprache und der kargen druidischen Aufzeichnungen, die uns noch bleiben. Viele meiner Zeitgenossen, unter ihnen mein werter Freund Garnobag gro-Malog, bestehen darauf, dass die Flotte aus yokudanischen Dissidenten bestand, die Jahrhunderte vorher vom Kontinent geflohen waren, während der Herrschaft von Kaiser Ardanan Haba. Ich persönlich gehe davon aus, dass die Invasoren Sinistramer waren.
Der strittigste Punkt ist in den wenigen druidischen Texten begründet, die die Ereignisse von 1Ä 665 beschreiben. Ihr Verfasser, ein Mitglied der Draoife namens Bralen Tussad, beschrieb die Invasoren als „Leute aus dem Westen, mit langem Gesicht und langem Ohr“. Auf den ersten Blick scheint dies ein eindeutiger Verweis auf die linkshändigen Elfen zu sein. Garnobag vertritt jedoch recht überzeugend die Theorie, dass Tussad nicht die körperlichen Eigenschaften der Invasoren beschrieb, sondern vielmehr ihre Helme. Yokudanische Helme der späten Merethischen Ära wiesen häufig die „strahlende Tava“ auf, eine stilisierte Metallabbildung der geflügelten Gottheit mit ausgebreiteten Flügeln. Dieser Kamm verlieh den Helmen eine adlerartige Form, deren Flügel stark elfischen Ohren ähnelten.
Garnobag führt diese These einen Schritt weiter, indem er behauptet, es hätte die linkshändigen Elfen gar nie gegeben; stattdessen sei die gesamte Geschichte um die Sinistramer im Wesentlichen ein Fehler in der Niederschrift, bei der „Elf“ und „Feind“ auf tragische Weise verschmolzen wurden. Er behauptet, dass die linkshändigen Elfen einfach nur linkshändige Feinde waren, nicht elfischer als die Nedier oder die Atmoraner. Es fällt mir enorm schwer, dies zu glauben, aber ich werde hier nicht weiter auf dieses Thema eingehen. Kehren wir stattdessen zurück zum Haupttext.
In einem späteren Eintrag beschreibt Tussad einen Angriff auf einen der Schreine von Hochinsel wie folgt: „Die Schwertsleut gingen Schild an Schulter in großen Reihen wie die Schlangen des Feldes.“ In diesem Eintrag finden wir schließlich die Wahrheit. „Schild an Schulter“. Obgleich Antiquare yokudanische Schilde in Na-Totambu-Ruinen gefunden haben, sind dies doch seltene Funde und wahrscheinlich eher zeremonielle Reliquien oder Kunstwerke als Gegenstände, die im Kampf Verwendung fanden. In ihrer Elegie für eine gefallene Kriegerin sagt die berühmte Ansei Nasifa von den sieben Schnitten: „Niemals hob sie einen Schild, wie Elf und Goblin es tun. Sie suchte nur den Unterschlupf, den Stahl und Shehai bringen. Die Festung die tötet. Die schneidende Verteidigung.“ Immer und immer wieder wiederholen die yokudanischen Kriegerpoeten diesen Refrain: Schilde sind Refugien der anderen. Die Vorstellung, dass ein volles Kontinent yokudanischer Krieger „Schild an Schulter“ marschieren könnte, widerspricht allem, was wir über die Militärpraxis der Yokudaner wissen. Aber mindestens einem Volk entspricht es doch: den Elfen.
Die elfische Belagerung der Systren war eine langwierige Angelegenheit, bei der Hunderte Krieger beider Seiten fielen. Am Ende schritten die Inseln selbst ein, als die Elfen sich dem Herzen des Druidentums näherten. Der Feuersangberg, der heilige Vulkan der Druiden in der Mitte Y'ffelons, brach aus und verschlang sowohl Druiden als auch Elfen in einem Kataklysmus, der es mit der Katastrophe vom Roten Berg im Jahr 1Ä 668 aufnehmen konnte. Ich würde sogar vorsichtig nahelegen, dass diese Ereignisse miteinander zu tun hatten, angesichts der entsprechenden Zeiten.
Am Ende behielten die Elfen die Oberhand auf den Überresten des Archipels, und die Druiden traten geschichtlich gesehen in den Hintergrund, entweder in versteckten Enklaven auf den Systren oder auf den kargen Felsen in der Nähe.
Der Sieg der Linkshänder war relativ kurzlebig. Krieger der ersten Ro'Wada erreichten die Systren 1Ä 785 und metzelten die verhungernden Überreste der Invasoren nieder. Die Yokudaner verließen die Insel so schnell wieder, wie sie gekommen waren, und segelten nach Osten, um ihr Schicksal in Hammerfall zu suchen. Nur die Druiden blieben, deutlich dezimiert, aber weitaus weiser.