| Die Geschichte der Systren, Band 3 Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Die Geschichte der Systren, Band 3 (engl. Systres History: Volume 3) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Von Trilam Heladren, stellvertretender Dekan für eltherische Geschichte an der Universität von Gwylim
Grob fünfzehnhundert Jahre nach dem ersten Ausbruch des Feuersangbergs entfesselte das Kreckenvolk von Thras seine große Seuche auf die Welt. 1Ä 2200 und die folgenden Jahrzehnte gehören zu den qualvollsten Jahren der tamrielischen Geschichte. Die Fäule breitete sich mit beinahe übernatürlicher Geschwindigkeit auf dem Kontinent aus und hinterließ Hundertausende deformierte Leichen. Die Aufzeichnungen von Heilern sprechen von Pusteln, schwachen Knochen, triefendem Schleim aus Augen und Ohren und einem unstillbaren Durst, der die Leute in den Wahnsinn trieb.
Unbesungene Helden wie Flavia Lentinus, Iroriel von Russafeld und Mazazim al-Hegathe opferten ihr Leben auf der vergeblichen Suche nach einem Heilmittel. Keinem gelang es, der Krankheit Einhalt zu gebieten, aber ihr Werk bestätigte, was viele längst vermutet hatten: Die Seuche war unnatürlichen Ursprungs, und sie war über das Meer gekommen. Aus Thras.
Im Jahr 1Ä 2241 verkündete der colovianische Seefahrerkönig von Anwil, Bendu Olo, lautstark seine Absicht, Thras für diesen Frevel zu bestrafen. Er bat die Alessianer um einen Auftrag und erhielt ihn auch bald darauf. Mit dem Segen des Kaisers erklärte sich Olo zum Baron-Admiral der kaiserlichen Flotte, und er fing an, eine Armada der Vergeltung zusammenzustellen. Weder Olo noch ein anderes Mitglied des alessianischen Rates machten sich vor, die Flotte könne eine Heilung für die Seuche finden. Nur wenige Heiler begleiteten Olo auf seiner Reise. Die klare Absicht der Flotte aller Flaggen war die völlige Vernichtung von Thras und allen seinen Bewohnern.
Binnen zwei Jahren gingen der Baron-Admiral und die Gründungsmitglieder der Flotte aller Flaggen im Systren-Archipel vor Anker. Colovianische Ingenieure, unterstützt von bretonischen und orkischen Arbeitern, machten sich daran, die Werften der Systren in Gonfalon und auf dem heutigen Eiland aller Flaggen zu errichten. Natürlich arbeiteten im den 2240er-Jahren der Ersten Ära zahlreiche Werften zusammen, die größten in Alinor und Kluftspitze. Aber der Betrieb auf den Systren überragte die anderen sowohl hinsichtlich seiner Größe als auch seiner Produktion. 1Ä 2249 waren die Marinebasis und die erste Charge Schiffe bereit, mit den Krecken Krieg zu führen. Gefechte zu Beginn der 2250er-Jahre der Ersten Ära gingen bis 2258 über in einen ausgewachsenen Krieg.
In seinen Memoiren beschreibt Kapitän Forvse Nelvilo des dunkelelfischen Flaggschiffs Hoffnungsfeuer Begegnungen mit den Krecken wie folgt:
„Dann sahen wir die Bestien. Gewaltige Massen von Fleisch stiegen an die Oberfläche wie verseuchte Wale, und sie spien faules Sekret aus langen Reihen trichterartiger Poren. Dieser grüne Schleim zersetzte Seemann und Segel und hörte erst damit auf, als wir ihn entzündeten. Die Schnecken, gebunden an den Rücken dieser Kriegsbestien, schleuderten Zauber derart gottloser Macht, dass ich zögere, sie auf Papier zu bannen. Elfen packten sich schreiend an den Kopf und erholten sich erst, als wir die Meeresbestien enterten und die Thrassier mit Klingen und Harpunen niedermähten.“
Es erwies sich als entscheidende Taktik herauszufinden, wie man diese Meeresbestien bekämpfen konnte, da die Krecken oft ungestraft von unter den Wellen heraus angreifen konnten. Dabei hatte möglicherweise der große Hexer Syrabann seine Finger im Spiel, dessen Hauptaugenmerk während des Konflikts der arkanen Marinekriegsführung galt, aber Einzelheiten hierüber sind bestenfalls nebulös.
Nachdem sie mehrere bedeutende Siege auf See errungen hatten, starteten Olo und seine große Flotte 1Ä 2260 ihren letzten Angriff auf Thras. Obwohl dies die entscheidende Schlacht war, gibt es nur äußerst wenige Berichte aus erster Hand. Wir wissen nach wie vor nicht, wie die Flotte aller Flaggen die Kreckenlande zerstören konnte, oder ob die Krecken sich tatsächlich mit den Korallenturm selbst zerstörten. Gelehrte wie Silanus Rullo schätzen, dass diese Lücke in den Aufzeichnungen beabsichtigt ist, da das Wissen, wie man eine gesamte Landmasse ins Meer versenken kann, zu gefährlich ist, um es der Nachwelt zu schenken. Eines ist jedoch gewiss: Alle, die Zeuge dieses Ereignisses wurden, waren davon zutiefst erschüttert. Anschließende Berichte sowohl von Kapitänen als auch von Seeleuten sind nicht von Feierlaune geprägt, sondern von einem tiefen Empfinden melancholischer Erleichterung. Der Verlust der halben Flotte an einen Wirbel tat sein Übriges, die Stimmung zu trüben.
Trotz der Schrecken und der Verluste, oder vielleicht gerade deswegen, kehrten der Baron-Admiral und seine verbleibenden Kapitäne in den Systren-Archipel zurück und unterzeichneten auf dem Eiland aller Flaggen ein Konkordat der Brüderlichkeit. Dieses Dokument verpflichtete alle Kapitäne und alle Völker dem Ziel von Frieden und Zusammenarbeit. Alle Anwesenden stimmten darin überein, dass der Systren-Archipel ein Denkmal für Tamriels Sieg und ein Symbol der fortwährenden Einheit für alle Zeit sein solle. Natürlich macht die Zeit aus jedem von uns einen Narren, und die Völker verfielen schon bald wieder in ihre Streitigkeiten, allen voran der Krieg der Rechtschaffenheit. Aber einen kurzen, strahlenden Augenblick lang waren die Völker Tamriels vereint und siegreich gegen einen gemeinsamen Feind.