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Online:Die Geschichte der Systren: Vastyr

Die Geschichte der Systren: Vastyr
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Diese Seite enthält den Text von Die Geschichte der Systren: Vastyr (engl. Systres History: Vastyr) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Von Varona Vedralu, Oberste Lehrbeauftragte der Universität von Gwylim

Am südlichsten Ufer von Galen gibt es seit der Zeit des Druidenkönigs Kasorayn Siedlungen. Bei Ausgrabungen unter den belebten Pflastersteinen des modernen Vastyr wurden Überreste druidischer Tunnel und uralter Behausungen, von Draoife-Ritualstätten, Sinistramer-Kriegslagern, Darbietungsringen der Schwertsänger und sogar die unverkennbaren Spuren von Schleimbauten der Krecken gefunden.

Die Stadt, wie wir sie heute kennen, entstand erst deutlich später an den juwelenbesetzten Küsten der nördlichsten Insel des Archipels. Während Gonfalon (zu recht) als das Herz von Baron-Admiral Olos Schiffbaubestreben gilt, waren die großen dichten Wälder Galens viel zu verlockend für die Schiffbauer der Flotte aller Flaggen, als dass sie sie hätten ignorieren können.

Nach Jahrhunderten der Herrschaft durch das Festland war Hochinsel von der Nordküste bis zur Gonfalon-Bucht vom Feudalsystem, das in Glenumbra verwurzelt ist, geprägt. Galen hingegen war mehr oder minder unberührte Wildnis, da die Druidenzirkel über die Jahrhunderte hinweg für seine Unverletzlichkeit gekämpft hatten. Um 1Ä 2240 beschleunigten Baron-Admiral Bendu Olo und sein Stab den Schiffbau. Bei den Vorbereitungen ihres Angriffs auf Thras war ihnen bewusst, dass die üppige Wildnis von Galen und die Druiden selbst entscheidend für den Erfolg der Flotte sein würden. Jeder Hafen des Festlands steuerte Mittel bei, aber eine ungenutzte Ressource wie Galen konnte man einfach nicht ignorieren.

Aus den Memoiren von Kapitän Forvse Nelvilo: „Die Stiefel des Admirals waren so schlammverkrustet wie die von uns allen, als wir an Land anlegten. Wir hatten Gesandte zum Rat der Druiden vorgeschickt, aber der Strand war leer, als er Fuß auf den Sand setzte. Er drehte sich zu uns um, und im Schein unserer Fackeln sah ich ihn zuversichtlich grinsen. Dann wandte er sich wieder der Insel zu. Er stand da und wartete. Und wartete. Ich dachte schon, wir würden die ganze Nacht dort stehen, als plötzlich Lagerfeuer an beiden Enden des Strandes entfacht wurden, und da waren sie. Alle drei Zirkel, Hunderte von Druiden. Ihre Anführer kamen zu uns, um zu verhandeln, aber ich wusste bereits, dass der alte Olo sie überzeugt hatte.“

Von diesen frühen Tagen als Tiefwasserhafen und Schiffswerft für die Flotte aller Flaggen an war Vastyr ein Schmelztiegel bretonischer und druidischer Kultur. Die Stadt hatte seit jeher einen Kreis von Menhiren sowie einen Ort für die Verehrung der Göttlichen, und in den Hafentavernen hörte man so häufig gemäßigte Debatten über den Wahren Weg wie Gerüchte über Adlige oder bardische Verse.

So richtig entdeckte Vastyr seinen ganz eigenen Charakter zu Beginn der Zweiten Ära, als der Stern des Hauses Mornard immer weiter aufstieg. Durch Hinterlist, Bestechung und Brutalität errang Phane Mornard den Posten als regionaler Gouverneur des Systren-Archipels. Obwohl die Familie sich hauptsächlich um den Stammsitz auf Hochinsel und den Bergbau auf Amenos kümmerte, fühlten viele Mitglieder des Hauses eine starke Verbindung zur druidischen Kultur, die der Großmutter des Phane, Dorona, geschuldet war.

Angeblich hatte sie intensiven Kontakt zum Wyrd und zum Grün, und sie bestand darauf, dass die Familie in Vastyr investierte, zum Wohl der Druiden und des Stammbaums der Familie.

Nach der Belagerung der Stadt durch den Aufziehenden Sturm einige hundert Jahre später erwies sich das Gold der Mornards als überlebenswichtig. Der Fall des Kaiserreichs stürzte ganz Tamriel ins Chaos. Die Systreaner mussten einen Sturm überstehen, der dem der Tamsleute in nichts nachstand, als Möchtegernanführer und selbsternannte Könige den Archipel binnen einhundert Jahren nicht weniger als sechs Mal angriffen. Die Brandschatzung von Vastyr im Jahre 2Ä 365 war einer der brutalsten Augenblicke in der Geschichte der Insel, bei dem die halbe Stadt zerstört und der Großteil der Bevölkerung in die Wildnis versprengt wurde.

Während die späteren Taten von Herzog Ruffe Mornard die Handschrift eines Despoten trugen, wurde seine Vorfahrin für den Wiederaufbau des neuen Vastyrs als Schutzherrin der Stadt verehrt. Bernique war noch Jahrzehnte nach der Belagerung bekannt als die „Mutter der Stadt“, da Geld und Zuwendungen aus sämtlichen Mornard-Besitztümern den Wiederaufbau der Stadt sowie ihren Neustart in der Welt ermöglichten. Die himmelhohen Mauern beiderseits der Bucht von Vastyr stammen noch aus dieser Ära, genau wie das gewaltige Herrenhaus, das heute die Silhouette der Stadt dominiert.

Nach den katastrophalen Geschehnissen von Knahaten-Grippe und Ransers Krieg zog Haus Mornard sich nach Vastyr zurück, um seine Wunden zu lecken und für die Zukunft zu planen. Die moderne Stadt verbindet die Kulturen von Hochinsel, Festland und Druiden. Ideen aus aller Welt fließen schon durch ihre Tore, hereingetragen auf druidischen Schiffen, die Häfen auf dem gesamten Kontinent ansteuern.

Vastyr ist seit jeher ein Brückenkopf der „zivilisierten“ Kultur am Rand der Wildnis von Galen. Eine Stadt vieler Welten, vieler Kulturen und großer Hoffnung.