| Die Geschichte des Schwarzrosengefängnisses Zur Schrift |
|---|
Diese Seite enthält den Text von Die Geschichte des Schwarzrosengefängnisses (engl. A History of Blackrose Prison) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Von Tyrrya Len, der Wanderin von Wegesruh
Das Schwarzrosengefängnis, benannt nach der berüchtigten Stadt Schwarzrose, wurde angeblich an einem einzigen Tag erbaut. Niemand weiß genau, ob dies bloße Übertreibung ist oder vielleicht einen Kern Wahrheit in sich trägt. Gewiss ist jedoch, dass Potentat Versidue-Shaie den Bau des Gefängnisses befohlen hatte, und Pelladil Direnni den Auftrag pflichtbewusst (oder angeberisch) erledigte, indem er für die Arbeiten eine Armee Steinatronachen beschwor.
Obwohl man oft denkt, dass sich das Gefängnis direkt neben der Stadt befindet, liegt es einen Tag zu Fuß im Süden, inmitten der Gefahren des Sumpfes, aber noch immer von der Küste aus zu erreichen. Der abgeschiedene Ort wurde speziell ausgesucht, um Gefangene vom Ausbruch abzuhalten. Es gibt nur wenige Auswärtige, die sich den Gefahren von Trübmoor erfolgreich gestellt haben, und keiner von ihnen hatte so schlechte Voraussetzungen wie ein entlaufener Sträfling.
Kaiserliche Gefangene wurden nur ins Schwarzrosengefängnis geschickt, wenn sie sich grauenhafte oder politische Verbrechen zuschulden kommen ließen. An diesen Ort schickte man Menschen und Mer, die die Obrigkeit nie mehr wiedersehen wollte. Daher wurde das Personal des Gefängnisses so gut wie nie zur Rechenschaft gezogen. Die Brutalität und Grausamkeit, die diesen Häftlingen entgegengebracht wurde, war allen Erzählungen zufolge von besonderer Widerwärtigkeit geprägt.
Aufgrund der Lage wurden sämtliche Bewohner von Trübmoor, die gegen das kaiserliche Gesetz verstießen, ebenfalls ins Schwarzrosengefängnis gesteckt. Insbesondere Naga landeten dort oft, was kaum verwunderlich ist, bedenkt man ihre rebellische Natur im Angesicht der Unterdrückung durch das Kaiserreich. Auch von den Mithäftlingen wurden Nagas mit Abscheu behandelt, wahrscheinlich provoziert durch ihre aggressive Kultur und ihr drastisches Erscheinungsbild. Es gibt Theorien darüber, dass der Zuwachs an Naga-Häftlingen bei gleichzeitiger Abnahme der kaiserlichen Macht in der Region zu den Massenaufständen führte, die schließlich die Schließung des Schwarzrosengefängnisses erzwangen.
In den Jahren, nachdem das Gefängnis aufgegeben wurde, übernahmen es die Häftlinge, die es Gerüchten zufolge befreit hatten. Sie holten sich den Ort zurück, der sie einst gefangen gehalten hatte, und schworen, jeden Kaisertreuen zu töten, der es wagte, ihr Heimatland zu bedrohen. Sie nannten sich die Schwarzgarde, und sie schworen niemandem die Treue außer sich selbst.
Dies kam nicht sonderlich gut bei den umliegenden Stämmen an, die der Meinung waren, dass solche Werte gegen die Grundfesten ihrer Kultur verstießen. Ein Argonier, mit dem ich darüber sprach, hatte Folgendes zu sagen: „Die Schwarzgarde hat steinerne Herzen und saure Bäuche, und sie versteckt sich in ihrem steinernen Nest vor der Veränderung. Sie schauen immer zurück, nie nach vorn. Aus diesem Grund weigern sich die Stämme auch, sie zu unterstützen. Und jetzt sind sie kaum mehr als Banditen.“
In der Tat, so heroisch ihre Ideale ursprünglich auch gewesen sein mochten, heute ist die Schwarzgarde bekannt als die größte Verbrecherorganisation in Trübmoor. Seit dem letzten Jahrzehnt nehmen sie sogar mehr und mehr Nicht-Argonier in ihre Reihen auf, ja sogar Mitglieder des Kaiserreichs, das sie einst so hartnäckig bekämpft hatten.
Leider werde ich nichts über den derzeitigen Zustand des Schwarzrosengefängnisses schreiben können, da die Schwarzgarde eine nicht zu unterschätzende Gefahr darstellt. Dies ist bedauerlich, da ein solcher Besuch Einblick in die reichhaltige Geschichte des Ortes bieten würde.