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Online:Die Graue Schar: Geschichtlicher Überblick, Teil 2

Die Graue Schar: Geschichtlicher Überblick, Teil 2
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Diese Seite enthält den Text von Die Graue Schar: Geschichtlicher Überblick, Teil 2 (engl. The Gray Host: A History Part 2) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Von Fürst Archibald Laurent, fürstlicher Erkunder

Verkarth hebt sich definitiv ab von den Siedlungen in der Umgebung, sowohl architektonisch als auch kulturell. Obgleich es hier und da Akzente rothwardonischen Einflusses gibt, wird die Stadt doch dominiert von den Symbolen der kaiserlichen Befreier. Ihre Knochen sind jedoch weit älter, genau wie jene der ayleïdischen Siedlungen, die das Kaiserreich erobert hat. Der Stein, der die Mauern der Stadt, die Villen der Adligen und die Burg in ihrem Herzen säumt, ist eindeutig Verkarth. Er ist sowohl elegant als auch bedrohlich, fast wie die Steinarbeiten in uralten daedrischen Ruinen, aber kunstfertiger.

Es überrascht wenig, dass die Einheimischen Fremden gegenüber Argwohn hegen, also hielt ich meine Verbindungen zum Adel von Hochfels geheim; an diese Vorsichtsmaßnahme musste ich meinen idiotischen Diener mehr als nur einmal mit Schlägen auf den Hinterkopf erinnern. Außerdem waren die Bewohner der Stadt wenig hilfreich, wenn es um die ketzerischen Monster ging, die einst über ihre Ahnen herrschten. Sie lobpreisten ständig nur die Kaiserin, deren Bildnisse den Hauptplatz zieren. Weit mehr Erfolg hatte ich mit der erblühenden Unterwelt, die unter Verkarth lauert. Nachdem ich sie dazu gebracht hatte, mir die Vorräte wieder auszuhändigen, die ich törichterweise meinem unnützen Diener anvertraut hatte.

Die ansässigen Gesetzlosen hatten in einer gewaltigen unterirdischen Stadt Zuflucht gesucht, die es durchaus mit dem oberirdischen Teil aufnehmen kann. Diese schier unendlichen Gänge münden in die ältesten Gebäude von Verkarth, wodurch diese Diebe schnell und einfach an die Oberfläche und wieder zurück gelangen können. Dies erklärt auch, wie sie in einem solch gnadenlosen Hort der Gerechtigkeit überleben konnten. Leider wurde der Großteil dieser unterirdischen Stadt schon sehr bald nach der Vertreibung der ursprünglichen Bewohner geplündert, aber einige dieser Vagabunden haben manche der weniger glitzernden Relikte behalten, in der Hoffnung, sie Leuten wie mir verkaufen zu können. Wie uncharakteristisch weise.

Von besonderem Interesse war ein Bündel Schriftrollen, die offenbar in einem daedrischen Dialekt verfasst sind. Meine Übersetzungen sind im Augenblick noch bruchstückhaft, aber diese Dokumente stammen eindeutig von der Grauen Schar, und sie gehen von persönlichen Nachrichten über Befehle bis hin zu Staatsangelegenheiten. Ich entnehme ihnen, dass Verkarth nicht ausschließlich von ihrem Monarchen regiert wurde, sondern von einem Grauen Rat, den es schon vor der Gründung der Stadt gab. Die Mitglieder dieses Rates waren sich offenbar uneinig darüber, welchen Weg ihr aufstrebendes Königreich gehen sollte. Ich kann die Gründung der Stadt zwar noch nicht definitiv datieren, aber es gibt Belege darüber, dass Verkarth nicht über Nacht entstanden ist, wie die Schürwacht meint. Sie war schon lange im Untergrund erblüht, bevor sie an die Oberfläche expandierte. Wenn man sich vorstellt, mit welcher Geschwindigkeit eine Legion von Vampiren und Werwölfen wohl arbeiten könnte, dann scheint es nicht völlig unrealistisch, dass die Stadt entstanden sein könnte, bevor die Nachbarn es bemerkten.

Ich würde darauf tippen, dass die Graue Schar rund einhundert Jahre gegründet wurde, bevor sie der Außenwelt „erschien“. Ich weiß nicht, wie der Graue Rat, der die Stadt gründete, dorthin gelangte, aber es gibt eingestürzte Tunnel und Dammstraßen, die darauf hinweisen, dass die unterirdische Stadt nicht isoliert war. Und auch wenn ich meine Ausführungen ungern mit so einer unheilvollen Kunde beende, muss ich weitere Forschungsarbeiten aufschieben, bis mein wehleidiger Diener seinen Kampf mit einem fortgeschrittenen Befall von Braunfäule überstanden hat. Zugegeben, ich hätte seinen Zustand früher bemerken können, wenn er ohne eine großzügige Portion Parfum nicht grundsätzlich wie eine Latrine stinken würde.

Diese letzte Weisheit möchte ich Euch noch mit auf den Weg geben: Vergraben heißt nicht verschwunden. Hoffen wir, dass das nicht auch für die Graue Schar gilt.