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Online:Die Klingenlieder von Boethra, Band V

Die Klingenlieder von Boethra, Band V
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Diese Seite enthält den Text von Die Klingenlieder von Boethra, Band V (engl. The Bladesongs of Boethra, Volume V) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Von Modun-Ra, der verborgenen Stimme

Und dann, obschon Boethra die Schlacht auf den Sanden nicht verlassen wollte, auf denen ihre Auserwählten endlich gegen Orkhas Horde angetreten waren, sah sie den blauen Stern am Himmel und den Blick in Khenarthis Augen, und sie nahm die Hand ihres Geschwisters.

Dann fand sie sich plötzlich auf der Spitze des Turms wieder. Dort waren Magier, die in Affenwahrheit schrien, und zum ersten Mal in der Ewigkeit spürte Boethra Zweifel. Die Zaubereraffen sprachen Lügen auf eine Weise, die sie wahr werden ließen, und als sie die Worte hörte, sah Boethra vor ihren Augen neue Runen entstehen, die sie nicht leugnen konnte, und erneut spürte sie etwas wie Angst.

Boethra erinnerte sich daran, wie Akha sie auf die Vielen Pfade verbannt hatte, doch diese neuen Worte sagten, Akha sei nie dort gewesen, auch nicht Alkosh oder Alkhan oder irgendein Kind Akhas oder irgendeines der Lande, dessen Saat er gestreut und in sein Königreich gebracht hatte. Und in diesem Chaos fing Boethra an sich zu fragen, ob sie überhaupt die Tochter der Klingen war, oder ob das alles nur ein langer Traum gewesen war von jemandem, den sie nie kannte.

Aber Boethra war die Kriegerin, und so stählte sie sich, und sie zog ihre versteckte Klinge. Als Khenarthi dies sah, fasste sie Mut. Sie lächelte und öffnete ihre Flügel, und sie versprach Azurah zu erreichen, auf dass ihre Kinder sich an die Unzeit erinnerten, die da kam.

Und Boethra berechnete die Schnitte, die sie brauchen würde, um nicht nur die Zaubereraffen zu vernichten, sondern die in ihrer Präzision sogar die Worte rückgängig machen konnten, die diese gesprochen hatten.

Da sie jedoch während ihres Exils die Vielen Pfade des Schicksals bereist hatte, sah Boethra die Weisheit darin, über die Worte hinauszugehen, um sie zu negieren. Und durch ihre eigenen neuen Worte, die sie als Lügen kannte, fand sie einen Tunnel, der zu dem Schicksal führte, das sie anstrebten. Boethra sprang mit der Klinge in der Hand in diese Möglichkeit.

Als Boethra ihre Augen öffnete, sah sie viele sich drehende Räder umgeben von Feuer. Insgesamt waren es zwölf, aber sie wich ihnen allen mit der Präzision ihrer geübten Kunstfertigkeit aus. Hinter ihnen sah sie sich bekriegende Schlangen, und in ihrem Konflikt erkannte sie die Wahrheit innerhalb der Lügen des Imgatanzes.

Eine war eine flammengefiederte Schlange, strahlend und rein, mit kristallenen Schuppen und einem Kopf gleich dem eines Jagdvogels, ihre Augen scharf und klar, ihre Mähne ein Argument gegen die menschliche Unreinheit aller bekannten Welten.

Ihr gegenüber stand eine Schlange der finstersten Schuppen, und mit ihr schien die gesamte Leere zu kommen, so sehr, dass man meinen könnte, die gefiederte Schlange könnte ihr auf keinen Fall widerstehen, und doch tat sie das. Und die Augen dieser Schlange brannten rot wie Blut, und ihre Schuppen bewegten sich und wanderten mit neuen Ideen, die geboren wurden und wieder starben, kaum dass sie erschienen waren. Trotz dieses Chaos war ihre Mähne weiß und sanft, und in ihr sah Boethra eine flüchtige Gelegenheit für Frieden entlang der Räder.

Sie stimmte nicht mit dem überein, was die Zaubereraffen zu erreichen versuchten, aber sie sah eine Gelegenheit aus ihren Lügen entstehen, die sie nicht ignorieren konnte.

Ihr blieb keine Zeit, über ihre Entscheidung nachzudenken, keine Zeit infrage zu stellen, warum sie diese Bürde tragen musste. Boethra von den Unendlichen Klingen machte sich auf in einem Streich, den Sterbliche, die sich an die Unzeit erinnern, später die Teilung des Himmels nannten.

Durch gespaltenes Firmament flog sie, und sie rief alle Klingen zu sich, denen sie einen Namen gegeben hatte. Und gerade als der Schnabel der gefiederten Schlange sich zwischen schwarze Schuppen bohrte, war Boethra zur Stelle, um ihr strahlendes Auge mit mehr als nur Worten zu durchbohren.

Und als ihre vielen Klingen den falschen Habichtsschnabel umkreisten, landete Boethra auf dem Kopf der Schattenschlange, und sie berührte deren Schuppen mit ihrer Handfläche. Erinnerungen an vergangene Dinge und Visionen von Dingen, die erst noch zu sehen waren, versengten ihren Geist, aber mehr als alles andere spürte sie ihre Liebe zu Lorkhaj und die Berührung seiner Kralle auf ihrer Wange.

Eine finstere Flamme umfing Boethra, und auf ihrer Gestalt erschien eine Ebenerzrüstung, und in ihrer freien Hand eine schwarze Klinge, und auf ihrem Kopf eine Maske des Krieges, und um ihre Schultern ein Tuch des Todes. Und obgleich Lorkhaj viele geliebt hatte, manche vielleicht sogar vor ihr, spürte in diesem Augenblick Boethra seine Liebe in sich und um sich herum, und sie wusste, dass er sie mehr und wahrer liebte als zuvor jeden anderen Geist jeder bekannten Welt.

Dann schwang die Kriegerin ihre Klingen und hob ihren Kopf. Und die Schattenflamme umtoste sie, und sie schwamm um die Ränder ihres Seins. Sie blickte auf den Habicht, der eine Schlange war, und sie erkannte, was sie war und was sie brachte, und sie sprach den Willen gegen Herrschaft aus.

Dann spurtete sie voran und schnitt Konzepte in sonderbaren Winkeln, und bald darauf fing die Welt wieder an, sich in der korrekten Zeit zu drehen.