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Online:Die Legende von Totlicht

Die Legende von Totlicht
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Diese Seite enthält den Text von Die Legende von Totlicht (engl. The Legend of Deadlight) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

(Eine Geschichte, die man sich unter den Spolianten von Aurbis erzählt.)

Vor langer Zeit fand ein wagemutiger Spoliant namens Hrofald von den Drei Späßen einen Schlüssel, der die vergessenen daedrischen Portalpodeste in den Totenländern aufschließen kann.

(Und nein, niemand weiß, warum er Hrofald von den Drei Späßen genannt wurde. Diese Frage wird immer gestellt, wenn jemand diese Geschichte erzählt.)

Hrofald brach auf, um das Netzwerk der Portale zu erforschen und seine verborgenen Geheimnisse zu erkunden. Die meisten Portale führten an Orte, die längst zu Ruinen verfallen waren, während andere Zitadellen ansteuerten, in denen es noch immer von Daedra wimmelte, die Mehrunes Dagon treu ergeben waren. Einige wenige erschlossen andere Ebenen. Diesen näherte sich Hrofald mit großer Vorsicht, da er nicht an einem Ort stranden wollte, der noch feindseliger war als die Totenländer. Auf seinen Erkundungen sah er seltene Wunder, und er sammelte interessante Trophäen. Und dann kehrte er eines Tages einfach nicht mehr zurück.

Nach angemessener Zeit hängten die Spolianten Hrofalds Umfang an die Wand des Trägersruh in Ferngrab, sie stießen auf ihn an und wünschten ihm alles Gute auf seinem letzten Sprung.

Jahre vergingen, so viele, dass nur noch wenige verblieben, die sich an Hrofalds Namen oder seine Reisen erinnerten. Ein zerzauster Mann mit einem schneeweißen Bart, sein Körper gebeugt vom hohen Alter, stolperte ins Trägersruh und nahm den Mantel von der Wand. „Ich bin Hrofald“, erklärte er den anderen im Raum. „Ich war am Ende der Dinge und bin zurückgekehrt.“ Und dann erzählte er seine Geschichte.

Am Tag, an dem er verschwand, hatte Hrofald seinen Schlüssel eingesetzt, um ein zerfallenes altes Portalpodest wieder zum Leben zu erwecken. Als er hindurchtrat, fand er sich in einem zerklüfteten Ödland wieder. Dort stand eine zerschlagene Burg unter einem sternenlosen Himmel, an einem Ort, der nur von einer grünen, geisterhaften Aurora beleuchtet wurde. Davon ließ sich Hrofald jedoch nicht entmutigen, da viele Ebenen auf den ersten Blick wenig einladend scheinen. Besorgniserregender war, dass die Ebene keinerlei Leben oder Energie enthielt. Der Schlüssel, den er trug, war entladen, und dieser neuen Ebene fehlten die essenziellen Energien, die man brauchte, um ihn wieder aufzuladen.

Hrofald machte sich auf, die Gegend zu erkunden und nach einem anderen Portal zu suchen, das er vielleicht als Fluchtmöglichkeit nutzen könnte. Aber er stellte fest, dass diese unbekannte Ebene nur eine zersplitterte Scherbe war. Ein bloßes Überbleibsel eines früheren Reichs, das Opfer einer furchtbaren Katastrophe geworden war. Nach ein paar Stunden Marsch kam er an die gezackten Ränder, wo dieses traurige Fragment auf die Meere des Vergessens traf. Und es gab keinen Weg zurück.

Von Hrofalds zähem Überlebenskampf an diesem trostlosen Ort gibt es keine Überlieferungen. Manche sagen, er überlebte von den toten Dingen, die er hier und dort auf dem Ebenenfragment fand. Andere behaupten, dass der natürliche Lauf seines Verhungerns bis ins Unendliche verlangsamt wurde, da Leben und Licht von diesem Ort verbannt waren. Wie auch immer die Wahrheit aussieht, Hrofald von den Drei Späßen hielt durch, obgleich er nach und nach dahinschwand. Allein.

Dann kam der Tag, an dem sich ein neues Portal im Reich öffnete. Zwei Wesen schritten hindurch, ein stolzer Sterblicher in den Roben eines Priesters und ein ranghoher Dremora. Hrofald schlich sich an sie heran, um zu hören, was sie sprachen, und sie um Hilfe zu bitten, falls dies weise scheinen sollte.

„Schaut auf diese zerbrochene Ebene, Sterblicher“, sagte der Dremora zum Priester. „Dies ist alles, was vom Reich eines Fürsten verbleibt, dessen Name heute vergessen ist. Bevor Euresgleichen erstmals auf Eurer Welt wandelte, führte der Fürst der Zerstörung Krieg gegen seinen Widersacher, und er verwüstete dessen Heimat. Nichts widersteht dem Zorn von Mehrunes Dagon. Dies ist sein Geschenk an Euch, eine Demonstration seiner Macht und ein Beweis dafür, dass er sein Versprechen hält, ob gegenüber Freund oder Feind.“

Der sterbliche Priester schaute sich beeindruckt um. „Ich danke unserem mächtigen Herrn für diese Lektion“, antwortete er. Und er fiel auf die Knie, um Dagon zu ehren.

Als er am Ende seiner Gebete war, stand er auf, und Priester und Daedra kehrten durch das Portal zurück. Hrofald sah seine Chance zu entkommen, und er stolperte nach vorne. Das Portal schloss sich gerade, als er hindurchwankte, und er fand sich als alter und gebrochener Mann in den Totenländern wieder.

Bis zum heutigen Tag hat niemand diese zerbrochene Ebene gefunden, diese „Ebene der toten Lichter“, wie Hrofald sie nannte. Manche fragen sich, ob dort vielleicht noch verborgene Schätze liegen und auf den Spolianten warten, der schlau genug ist, seinen Weg dorthin zu finden und Dagons Beute für sich zu beanspruchen. Andere würden gern mehr erfahren über den Anblick, den nur wenige Sterbliche je sehen durften.

Dennoch muss erwähnt werden, dass nur wenige Spolianten je nach Totlicht suchen. Es gibt attraktivere Ziele für Schatzsucher.