| Die Sage von Kapitän Werhai, Band 4 Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Die Sage von Kapitän Werhai, Band 4 (engl. The Saga of Captain Wereshark, Part 4) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Die Expedition nach Pyandonea
Als wir unsere Schulden beglichen hatten, verabschiedeten wir uns von Knurrnase und Stichflosse, ließen die frostigen Küsten Himmelsrands hinter uns und setzten mit Schätzen, die doppelt so schwer waren wie all die tapferen Seeleute, die wir verloren hatten, Segel. Die „Fahler Geist“ war so voll mit nordischer Beute beladen, dass sie wie ein Seehund durch das Meer pflügte, doch wir liefen den Hafen an, ohne dass auch nur ein Seemann über Bord ging. Ohne dass wir es wussten, sollte unsere nächste Expedition die gefährlichste sein.
Wir erreichten den Hafen von Wegesruh und lagen dort nur ein paar Tage, bevor Kapitän Werhai Herzog Gignac, den ältlichen Abenteurer, kennenlernte. Er kaufte viele unserer Nordrelikte und mein Kapitän überzeugte den alten Mann, beeindruckt von der legendären Ausstrahlung des Kapitäns (und, was noch wichtiger war, vom Drängen seiner ältesten Tochter Lucette), die nächste Expedition der „Fahler Geist“ zu den Maormerinseln von Pyandonea zu finanzieren. Mit einer neuen roten Feder von Lucette an seiner Krone fuhr der Werhai mit uns wieder auf die See hinaus.
Unser erklärtes Ziel bestand darin, alles zu tun, was wir konnten, um eine beständige Handelsbeziehung mit den Meereselfen aufzubauen, doch der Werhai hatte, wie immer, lediglich vor, so viel zu plündern wie wir konnten. An der Seite der Kriegsgaleonen „Klippenläufer“ und „Silberpfeil“ (die wir von Beldros Hlaalu im Austausch gegen eine ordentliche Gebühr und einen Anteil an der Ausbeute angemietet hatten), segelten wir mit dem Wind im Rücken und ausreichend Vorräten, um eine Armee gefräßiger Nord monatelang durchzufüttern, los. Wie es bei all unseren Expeditionen ablief, war alles bestens, bis sich dies änderte. Die Seeschlangen der Maormer? Das sind nicht nur Legenden.
Unsere erste Begegnung hatten wir kurz nachdem wir eine für die Meereselfenlande typische Urwaldinsel gesichtet hatten, die in weiter Ferne von dichtem Nebel eingehüllt lag. Das Geräusch berstenden Holzes und kreischender Männer wehte über die See herüber, als der Werhai, ich und jeder andere bewaffnete Seemann an Deck der „Fahler Geist“ eilte. Gerade rechtzeitig, um zu verfolgen, wie der zerbrochene Rumpf der „Klippenläufer“, umschlungen von den schuppigen Windungen einer riesigen Schlange, unter die Wellen sank.
Der Werhai war noch nie für halbe Sachen zu haben, also brüllte er den Bogenschützen auf dem Boot zu, sie sollten einen Pfeilhagel herabregnen lassen. Mit Pfeilen gespickt, zerrte die schleimige Bestie die „Klippenläufer“ in ihr Grab, doch keiner der Schäfte konnte die dicken Schuppen der Bestie durchdringen. In dem Augenblick schnappte sich die alte Echse Hartschupp seine Giftdolche und sprang in die See, während er irgendetwas von Sithis brüllte. Diesen verrückten Argonier trieb eine Todessehnsucht um, seit er bei uns angeheuert hatte.
Und es kam, wie es kommen musste: Während die Mächtige Flicka Warnungen zur „Silberpfeil“ vom Hauptmast aus hinüber brüllte und der Werhai jeden Seemann, der ein Schwert halten konnte, zusammen rief, tauchte etwas aus dem schäumenden Meer auf. Es war der alte Hartschupp, der über und über mit glitzerndem schwarzem Schlangenblut bedeckt war, während hinter ihm die riesige Maormerschlange der Länge nach ausgestreckt auf den Wogen dümpelte. Steif und tot wie etwas, das eine Katze in der Scheune erlegt hatte und hinter sich her zog.
Nun fragt mich nicht, wie Hartschupp seine Dolche durch dessen Schuppen getrieben hat, wie er die ganze Zeit unter Wasser Luft bekam oder wie er sich sicher sein konnte, dass sein Gift wirkungsvoll genug war, um eine Schlange, die zweimal so lang war wie eine Galeone, zur Strecke zu bringen. Alles, was ich weiß, ist, dass Hartschupp später nie darüber sprach, abgesehen von seiner Enttäuschung, einmal mehr darin versagt zu haben, vor Sithis zu treten. Als wir Überlebende von der „Klippenläufer“ aufnahmen, sagte der Werhai Hartschupp eine ganze Kiste von der Beute zu. Und niemand beschwerte sich.
Auf weitere Schlangen gefasst befahl der Werhai, vor der Küste der nebelumhüllten Urwaldinsel im seichten Wasser vor Anker zu gehen, wo wir alles, was sich zwischen uns und dem Meeresboden befand, sehen konnten. Die „Fahler Geist“ und die „Silberpfeil“ schickten unter der Führung des Werhais vier Boote an Land. Dennoch ließ sich kein wasserblauer Meereself blicken, als wir anlandeten.
Wir alle gingen also davon aus, die Insel sei verlassen. Falscher hätten wir gar nicht liegen können.