| Die Schriftgelehrten von Mephala Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Die Schriftgelehrten von Mephala (engl. Scribes of Mephala) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Über die Äonen hinweg, die die Bibliothek in der Halle der Schriftmeister gepflegt wurde, gab es stets eine eigene Prüfung für den Erhabenen Federkiel. Ein Examen, bei dem er beweisen muss, dass seine Fähigkeiten und Talente der Verantwortung gewachsen sind, die ihn erwartet. Wenn ein Riss nach Apocrypha erscheint, muss der angehende Erhabene Federkiel die Schwelle überschreiten und der Stimme von Hermaeus Mora lauschen.
Während meiner Ausbildung unter Keshargo habe ich kein einziges Mal an meinen Fähigkeiten gezweifelt. Ich wusste, dass ich die stärkste, mächtigste, intelligenteste und anpassungsfähigste Anwärterin bin, die je den Schriftgelehrten von Mora beigetreten ist. Und selbst wenn ich an mir gezweifelt hätte, war Keshargo immer zur Stelle, um mir zu sagen, wie wichtig ich doch sei. Er baute mein Selbstvertrauen auf und verglich mich stets mit den anderen Schriftgelehrten, sehr zu deren Ungunsten. Mein Aufstieg war mehr oder weniger beschlossen. Ich musste nur warten, bis der Riss sich öffnete.
Aber als die Zeit dann gekommen war, hörte ich rein gar nichts. Weder Wort noch Flüstern. Es war fast, als schwieg ganz Apocrypha. In diesem Reich war ich taub. Die Stille ließ mein Blut verstummen. Ich fühlte mich wie ein Hase, der den Habicht nicht kommen sieht, der von oben auf ihn herunterstößt.
Oh, ich gab vor begeistert zu sein. Ich sorgte dafür, dass dieser alte Narr meinen Aufstieg nicht infrage stellen würde. Aber ich wusste, was das zu bedeuten hatte. Hermaeus Mora hatte seinen Blick von uns abgewandt. Er mied uns und unser Werk. Entweder hatten wir ihn enttäuscht, oder er hatte sein Interesse an dem verloren, was die Halle der Schriftmeister ihm zu bieten hat. Ich habe miterlebt, mit welcher Hingabe Narren wie Keshargo und Mazandi den Oktanten der Schriftgelehrten folgen. Ich weiß, dass wir den Wissenden mit keiner unseren Taten erzürnt haben. Und das kann nur eines bedeuten. Er schätzt uns nicht mehr. Und ich weigere mich für einen Herren zu arbeiten, dem ich nichts bedeute.
Dies ist nicht das Ende der Geschichte. Nicht einmal annähernd. Denn ich habe eine Stimme gehört. Ich spürte meine Berufung. Der Ruf kam nicht aus den schweigenden Hallen von Apocrypha voller toter Folianten und idiotischen Beobachtern. Nein, ich hörte eine Stimme von inmitten der beleuchteten Pilze des Spiralstrangs. Aus einem Reich des verborgenen Wissens und Lebens. Wo Informationen in lebendem Verstand aufbewahrt werden, nicht in toten Büchern. An diesem Ort können die Schriftgelehrten gedeihen, anstatt zu stagnieren in den Ideologien einer längst vergessenen Zeit.
Unser Werk ist der Flüsternden Herrin wichtig. Nach und nach werde ich die Schriftgelehrten von den Oktanten wegführen und ihnen die Fehler dieser Lehre zeigen. Und wenn die Zeit reif ist, werde ich uns weg von Hermaeus Mora hin zu Mephala führen. Der Riss zum Spiralstrang wird sich niemals schließen. Unsere neue Lehrerin wird sich niemals von uns abwenden. Und durch sie werden wir lernen, nach dem versteckten Wissen zu lauschen. Nach dem Geheimnis wahrer Macht.