| Die Stämme von Trübmoor: Das Geistervolk Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Die Stämme von Trübmoor: Das Geistervolk (engl. Tribes of Murkmire: Ghost People) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Von Emmanuberth Hurrent, Mitglied des Bundes der Reisenden von Wegesruh
Ich schreibe diese Worte bei Kerzenlicht nieder. Meine Reisegruppe war auf dem Weg nach Sturmfeste, als unser Ortskundiger uns plötzlich anzuhalten gebot. Er schnupperte in die Luft und runzelte seine Nase, bevor er behauptete, dass wir zu nahe an „Veeskhleel-Tzel“ gekommen seien, als würde das alles erklären. Wir hörten auf ihn, aber während wir unseren Kurs korrigierten, beharrte ich auf einer weiteren Erklärung. Unser Ortskundiger rückte nur ungern mit mehr zu diesem Thema heraus, aber nach jeder Menge Überzeugungsarbeit, die mich deutlich mehr meiner Besitztümer kostete, als mir lieb war, bekam ich endlich meine Antwort.
Das „Geistervolk“ ist ein in Trübmoor ansässiger Stamm, und soweit ich das überblicke, haben sie einen ziemlich grauenhaften Ruf. Er sprach nur sehr leise von ihnen, und auch das nur, nachdem er einen besorgten Blick in die Schatten geworfen hatte. Angeblich lebt das Geistervolk ausschließlich im Dunkeln; sie verlassen das Trübmoor nur, um in der Nacht die Arglosen zu entführen. Obwohl er noch nie ein Mitglied dieses Stammes mit eigenen Augen gesehen hatte, waren sie seinen Angaben nach so bleich, dass man bis auf ihre Knochen sehen konnte. Wenn Ihr Euch je gefragt habt, was argonische Kinder nachts wachhält, dann stellt Euch das einmal bildlich vor. So unwirtlich sie offenbar sind, muss ich doch zugeben, dass ich gern mehr über diesen ungewöhnlichen Stamm erfahren würde. Obgleich ich mich am liebsten gleich an die Quelle begeben würde, beschränkte ich meine Nachforschungen für den Augenblick auf andere Einheimische, die bereit waren, mit mir über die Veeskhleel zu sprechen.
So lernte ich, dass das Geistervolk in Mysterien gehüllt war, sogar unter den Einheimischen, und dass es unzählige Gerüchte über diesen Stamm gibt. All die wilden Geschichten, die ich über die Veeskhleel gehört habe, sind sich offenbar in zwei Punkten einig. Man erkennt sie an ihren bleichen, weißen Schuppen, und sie haben einen üblen Ruf als „Totendiebe“ und Entführer. Natürlich ist mir klar, dass Grabräuberei nicht gern gesehen wird, aber angesichts der Tatsache, dass die Argonier in Trübmoor so wenig Wert auf Dauerhaftes legen, überraschte mich dieses Tabu doch ein wenig. Als ich meinen Ortskundigen dazu befragte, teilte er mir mit, dass das Geistervolk nicht nur die Körper stiehlt. Die Argonier glauben, dass sie die Leichen zwischen den Wurzeln ihres Hist begraben und dann schändliche Rituale durchführen, mit denen sie den Stämmen ihre dahingeschiedenen Seelen stehlen. Für sie gibt es kaum größere Tabus.
Während ich hier sitze und über die grauenhafte Nekromantie im Dunkeln nachsinne, muss ich zwangsläufig an arme Reisende denken, die in Dutzenden aus dem seichten Wasser hochsteigen, bedeckt von fauligem Schlamm. Dann erlischt meine Kerze. Wir sollten beim ersten Licht des Tages aufbrechen. Hoffentlich kommt es bald und verjagt diese schwarze Nacht und das bleiche Geistervolk.