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Online:Die Wahrheit in Sequenz, Band 8

Die Wahrheit in Sequenz, Band 8
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Diese Seite enthält den Text von Die Wahrheit in Sequenz, Band 8 (engl. The Truth in Sequence: Volume 8) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Aus den Predigten von Deldrise Morvayn, Vierte Tourbillon der Stets Gespannten Antriebsfeder

Mit dem Wort treibe ich die Zahnräder an.

Gesegneter Vater der Mysterien, gib dein Öl auf meine Zunge, damit ich die wahre Geschichte der Gramfeste erzählen kann. Seht die Kraft unsäglicher Kalkulation! Seht die Macht der Stets Gespannten Antriebsfeder!

Jede Namenlose Seele muss die Wahrheit von Gramfeste gestehen, denn in ihrer Asche sind viele Lektionen verborgen. Singet nun die Hymne der Pein und des Schreckens, Kind Sehts! Seht Mehrunes Dagon, den Herrscher der Zerstörung! Mehrunes Dagon, den Flammentyrannen! Mehrunes Dagon, den Vater der Umwälzung! Erinnert Euch daran, wie er auf Almalexias Juwel marschiert ist! Wisst Ihr noch, wie sein Wille wie ein Schmiedefeuer gebrannt hat und heiße Schlacke von seinen Lippen tropfte? Vier Klingen reckte er hoch empor. Jede sang ein kreischendes Loblied zu seinen Ehren. Wogen von Flammen fielen auf die Unschuldigen und die Boshaften gleichermaßen herab und trennten Fleisch vom Knochen; sie spien Witwen und Waisen in Schwallen schäumender Schreie.

„Wer wagt es, sich mir entgegenzustellen, der ich in Feuer und Blut gewandet bin?“, brüllte Dagon. Der finstere Fürst schlug sich auf die Brust und heulte längst vergessene Flüche. Die Toten steigen aus ihren Gräbern hervor und kreischen um Gnade. Geysire schwarzflüssiger Sünde stiegen aus dem Untergrund empor und überfluteten zerstörte Häuser mit sengenden Lügen und Verschwörungen. Und überall waren Flammen; ein Inferno, das alle Seelen in Asche verwandelte.

Almalexia, die Mutter der Gnade, schaute auf die Ruine ihrer prunkvollen Stadt und weinte. Als sie sah, wie eine solche Liebe verbrannt und vergeudet war, wurde ihr Herz zu geschmolzenem Messing. Unser Gott der Uhrwerke bemerkte ihre Wut und verwahrte die Erinnerung in seinen großen Gedächtnis-Planisphären, um nie den hohen Preis ihrer Liebe zu vergessen.

Die Tribunen stiegen aus dem Boden hervor wie Schmiededampf und stellten den Herrn der Katastrophen. Ayems Stimme war wie eine kreischende Dampfpfeife, und Sotha Sils wie ein träger Antriebsmotor.

„ERAM VAR AE ALTADOON!“ riefen sie, und sie rissen sich ihre Gewänder vom Leib und setzten ihre Mordmasken auf. Ayem zog ihr gleißendes Hoffnungsfeuer und hüpfte wie ein Flusskiesel über die Flammen. Mit einem gewaltigen Schrei stieß sie die Klinge tief in Fürst Dagons Brust und drehte sie wie den Schlüssel eines Kerkermeisters. Sengendes Blut spritzte aus der Wunde und verbrannte ihr Hände und Gesicht. Als sie fiel, meißelte das Göttliche Metronom eine Gedankenrune mit unendlichen Winkeln. Erinnert Ihr Euch, wie die Adern von Zinn, Kupfer und Oreichalkos aus den Tiefen brachen, um den Fall unserer Mutter zu bremsen? Durch seinen Willen allein formte der mächtige Seht die Adern zu Peitschen aus Götterbronze, mit denen er den Fürsten gnadenlos peitschte. Dagon fauchte und taumelte rückwärts. Sein anderweltliches Fleisch fiel wie Spreu vor der Sense. Leider stieg ein Sarmissonays'um-Ghulwesen aus jedem Brocken empor.

Viele dieser Kreaturen scharten sich um Ayem; aus ihren Mündern und offenen Geschwüren sickerte feuriger Teer. Sie ächzten und spien, und sie sprachen nur Dagons Namen, als sie über sie herfielen. Die Hüterin fauchte drei Mal, nahm ihr gesegnetes Schwert auf und schlug die Bestien im Dutzend nieder. Sie trennte Kopf von Hals und Arm von Schulter, sie schlug Sünde von Tugend und schrie alte Schwüre der Bannung. Wisst Ihr noch, wie die Besten an diesem roten Tag vor ihr fielen?

Ihr müsst Euch an das Gekreisch des Wahnsinns erinnern! Wie Dagon schäumte und knirschte unter der Peitsche von Sotha Sil! „Seht!“, rief das Göttliche Metronom, als es den Fürsten in Stücke schlug. „Seht den Zorn des verlorenen Ald Sotha! Erleidet den Tod durch meine Hand, falscher Sohn eines falschen Vaters! KAER PADHOME VIE ALTADOON!“

Und auch dann, am Ende, gab sich der Fürst der Zerstörung nicht geschlagen. Mit dem letzten seiner vier gewaltigen Arme zog Dagon die letzte seiner vier Klingen über das Kinn des Uhrmachers. Als er das Blut auf seiner Zunge schmeckte, flüsterte der Vater der Mysterien ein letztes, chrononymisches Todeswort, und Dagon explodierte durch alle Zeit. Die Erdknochen erbebten, und die All-Achse erschauderte. Aus diesem Wort des Bruchs trieb die Wahrheit Wurzeln.

Mehrunes Überreste fielen durch die Risse von Nirn und des Reichs des Vergessens, und sie schrien Flüche wie ein trotziges Kind. Die Stets Gespannte Antriebsfeder schloss ihre messinggewandete Faust und schlug den Spalt geschlossen; ein weiterer kleiner Schritt hin zum Endgültigen Tamriel. Anuvanna'si. So endet die wahre Geschichte von Gramfestes Fall. Vergesst diese Geschichte nie.

Mit dem Wort treibe ich die Zahnräder an.