| Die durstigen Toten Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Die durstigen Toten (engl. The Thirsty Dead) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Von Nekromantin Marilia Relarys
Geistlose Narren würden sagen, dass die Nekromantie die Kunst ist, Skelette zu beleben und Knochen aneinanderzubinden. Ihr Mangel an Vorstellungskraft und Respekt für diese alte und tragische Kunstform ist von Beginn an offensichtlich. Wahre nekromantische Rituale erfordern weit mehr als staubige Knochen und geplünderte Gräber. Die effektivsten nekrotischen Anrufungen sind jene, die frisch sind, deren schlagende Herzen in Gegenwart des Beschwörers ausgeblutet sind und deren Eingeweide und Lebenskraft den Boden durchnässen.
Genau dieses wertvolle Vergießen ruft die Toten herbei, die schon lange begraben liegen. Daran müssen Adepten der Nekromantie denken, denn manchmal muss ein Friedhof eben erweckt werden, ganz egal wie alt die Knochen darin sind. In diesen Fällen sollte man den Toten ein Opfer darbringen. Eine Kostprobe dieser Lebensenergie, die ihren Knochen nicht mehr innewohnt.
Schließlich haben auch Skelette ihren Nutzen. Fortgeschrittenere Konstrukte können sogar Magie kanalisieren und für ihren Meister magische Aufgaben durchführen. Aber im Fleisch steckt eine körperliche Kraft, die Ausdruck im Atem findet und das Blut anreichert, die alle Skelettüberreste begehren. Die Knochen suchen das, was sie nicht mehr haben.
Wenn man mehr als nur ein paar Skelette oder mehr als nur die einfachsten Konstrukte erwecken möchte, sollten Anhänger der dunklen Praktiken den Appetit der lange toten Knochen auf die lebende Welt anregen. Der Geschmack von Blut und das Freisetzen von Lebenskraft ist unwiderstehlich für ruhende Geister. Wie Wasser einen Verdurstenden belebt, können die Toten sich nicht mehr zur Ruhe legen, wenn sie sich einmal an den Geschmack des Lebens erinnert haben.
Die Beschaffung der Opfergabe ist ein gänzlich anderes Thema und in der Regel eine eher persönliche Entscheidung der Praktizierenden. Für die einen ist es Teil der Kunst, ein Leben mit Gewalt zu nehmen. Es ist von gewisser poetischer Schönheit, Leben zu stehlen, um die Toten zu erwecken. Andere bevorzugen freiwillige Opfer, sowohl aus praktischen Gründen als auch weil man so Zeit und Ort des Blutvergießens exakt bestimmen kann. Und dann gibt es noch jene, die der Ansicht sind, sie müssten den Toten ihr eigenes Blut anbieten, doch dies ist Narretei. Selbst die größten und zähsten Nekromanten können nur ein paar Tropfen bieten, und es wird strengstens davon abgeraten, die Toten das eigene Blut schmecken zu lassen. Schließlich sind die Toten durstig. Sie nehmen sich, was sie kriegen können.