| Die geheime Geschichte der Langhauskaiser Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Die geheime Geschichte der Langhauskaiser (engl. Secret History of the Longhouse Emperors) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Von Ratsherr Vandacia
Durcorach der Schwarzdrache. Auch heute noch, Jahre nach seinem Tod, ruft allein der Name noch Gefühle von Angst und Verzweiflung hervor. Durcorach wurde ungefähr 2Ä 485 geboren, kam im Reik an die Macht, wo er mit Ende zwanzig seinen ersten Klan als Häuptling anführte, bevor er ein Kriegsfürst wurde, dem zehntausend Krieger unterstanden. Mit der Unterstützung des Zirkels Tagh Droiloch schloss er Pakte mit daedrischen Wesen, um seine Macht zu mehren und zu stabilisieren. 2Ä 529 begannen Durcorach und seine Armee, nachdem sie rivalisierende Klans unterworfen und die Kontrolle über das Reik übernommen hatten, ihren Marsch nach Süden in Richtung Cyrodiil.
Während Durcorach Sieg um Sieg einfuhr und Territorien jenseits des Reik einnahm, kursierten Gerüchte, dass er die Unterstützung ihm geneigter Adliger aus dem Kaiserreich und geheimer Daedraanhänger in den kaiserlichen Kreisen der Macht habe. Diese Unterstützer halfen ihm offenbar, einen Vertrag mit Mehrunes Dagon zu schließen, der seinen Aufstieg auf den Rubinthron sichern und seine Herrschaft für Generationen garantieren sollte. Bei diesem Vertrag ging es angeblich um daedrische Waffen, aber nichts hierzu konnte je bestätigt oder konkretisiert werden. Und im Jahr 2Ä 533 eroberten der Schwarzdrache und seine Horde Reikmannen schließlich Cyrodiil. Die Herrschaft der Langhauskaiser hatte begonnen.
Kaiser Durcorach war bekannt für seine imposante Statur, sein Geschick mit der Klinge und sein aufbrausendes Temperament. Er wurde den offensichtlichen Ursprung seines Sprachmusters und seines Benehmens zwar nie los, aber er versuchte dennoch, die Kultur des Kaiserreichs anzunehmen. Er schmiedete 2Ä 534 einen neuen Ältestenrat, er ernannte kaiserliche Tutoren, die seinen Sohn Moricar erzogen, und er versuchte die Traditionen des Reik mit der Kultur des Kaiserreichs zu verbinden, um mehr Unterstützung in Cyrodiil zu gewinnen. Im selben Jahr heiratete er Veraxia Tharn aus der prominenten nibenesischen Tharn-Familie, um seine Verbindung mit dem und sein Engagement für das Kaiserreich zu steigern.
Der Schwarzdrache wollte sich auf keinen Fall auf seinen Siegen der Vergangenheit ausruhen und führte weiter Feldzüge durch, um immer mehr Gebiete zu erobern. 2Ä 541 führte er seine Truppen durch Kargstein nach Immerfort, um schließlich eine langwierige Belagerung gegen Wegesruh zu starten. Er wurde relativ schnell rastlos, als die Verteidiger sich nicht ergaben, und er wandte seine Aufmerksamkeit Dolchsturz zu. Dies war der fatale Fehler des Schwarzdrachen. Durcorachs Armee kam vor den Toren von Dolchsturz zum Stehen und war völlig überrascht, als Emeric von Kamberland und seine Truppen von hinten angriffen. In der darauffolgenden Schlacht fiel der Schwarzdrache, Berichten zufolge erschlagen von Emeric persönlich.
Durcorachs Tod war nicht das Ende der Herrschaft der Langhauskaiser, wie viele es erhofft hatten. Nein, Durcorachs Getreue hielten Cyrodiil noch immer, und sein Sohn Moricar, der bereits ein wichtiger Berater des Throns gewesen war, erklärte sich zum Kaiser, sobald die Kunde vom Tod seines Vaters ihn in der Kaiserstart erreichte. Der dreiundzwanzigjährige Moricar, der als wahrer Sohn des Reik erzogen worden war, bevor er als Jugendlicher den kaiserlichen Tutoren übergeben wurde, wandelte in beiden Welten, wie es sein Vater nie konnte. Im Jahr darauf, 2Ä 542, wurde Kaiser Moricars eigener Sohn geboren. Er nannte ihn Leovic.
Wie sein Vater ehrte Moricar die Pakte mit den verschiedenen Daedrafürsten, darunter auch der Vertrag, der mit Mehrunes Dagon geschlossen worden war. Vorbereitungen und Rituale wurden im Geheimen von seiner verborgenen daedrischen Priesterschaft durchgeführt, auch dann noch, als Moricar versuchte, die Reichweite seiner Herrschaft zu erweitern. Im Jahr 2Ä 561 verbrachten Moricar und sein Sohn Leovic geraume Zeit in abgeschiedenen Räumlichkeiten des Kaiserpalastes, die jetzt nur noch einige wenige betreten durften. Rückblickend waren sie wohl mit den Vorbereitungen des ultimativen Opfers an Mehrunes Dagon beschäftigt; die zugehörigen Rituale sollten endlich die lange versprochenen daedrischen Waffen erschaffen. Ein Jahr später traten sie wieder an die Öffentlichkeit, und Moricar fing an, seine nächste Eroberung zu planen, die komplette Unterwerfung des westlichen Himmelsrand.
2Ä 263 führte Kaiser Moricar seine Truppen aus dem Reik in das Gebiet von Großkönig Svargrim. Sie trafen erst auf Widerstand, als sie sich den Toren von Einsamkeit näherten. Dort fiel die gewaltige Armee von Großkönig Svargrim über Moricars Truppen her, die in einer einzigen Schlacht ausgemerzt wurden. Moricar kehrte in die Kaiserstadt zurück, besiegt und schwer verwundet. Trotz aller Bemühungen von Heilern aus dem Kaiserreich und aus dem Reik erholte sich Moricar nie von seinen Verletzungen. Er starb im Jahr 2Ä 264, und sein Sohn Leovic folgte ihm auf den Thron.
Kaiser Leovic war von allen Langhauskaisern der, der am meisten an das Kaiserreich angepasst war. Er war in der Kaiserstadt geboren und größtenteils von kaiserlichen Tutoren erzogen worden, und ihm fehlten die Erfahrungen seines Vaters und Großvaters, die im Reik großgeworden waren. Allerdings genoss er auch Ausbildung, die vom Reik inspiriert wurde; er hatte Lehrmeister aus dem Eiskap-Zirkel und einen Reikmannen-Berater, der nur bekannt war als „die Ratte“. Noch als Prinz kehrte er von einem erfolgreichen Feldzug gegen Grenzräuber zurück, und sein Vater fragte ihn, was er als Belohnung wolle. Ohne zu zögern, bat er um die Hand von Kanzler Abnur Tharns Tochter Clivia. Nachdem er zum Kaiser gekrönt worden war, kümmerte er sich weiter um das geheime Projekt, das sein Vater ins Leben gerufen hatte, und ab einem gewissen Punkt entschloss er sich, sein Reik-Erbe voll und ganz anzunehmen. Mit der Zeit wurde er immer exzentrischer. Als er im Jahr 2Ä 576 die Anbetung der Daedra für legal erklärte, stieß er die Bevölkerung des Kaiserreichs noch mehr vor den Kopf, was schließlich in Varen Aquilarios' Rebellion gipfelte.
2Ä 577 endete die Herrschaft der Langhauskaiser, als Varen den Kaiserpalast stürmte und Kaiser Leovic erschlug. Varen ernannte sich selbst zum Kaiser, und die verbleibenden Reikmannen in Cyrodiil zogen sich ins Reik zurück.