Online:Die wahre Natur der Mutter der Nacht

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Inhalt

Die wahre Natur der Mutter der Nacht
Von Gaston Bellefort

Obwohl schon viel über Morrowinds Morag Tong und die in Tamriel weiter verbreitete Dunkle Bruderschaft geschrieben wurde, ist es unklar, wann und wie genau diese beiden gefürchteten Assassinengilden gegründet wurden. Oder, genau genommen, wann und wie sich die Dunkle Bruderschaft von der Morag Tong abspaltete, da im Allgemeinen davon ausgegangen wird, dass sie aus der Morag Tong hervorgegangen ist.

Der größte Streitpunkt liegt in der Person der Mutter der Nacht, einer Frau, die in beiden Organisationen eine wichtige Rolle spielt. Durch intensive Forschungen und Befragungen, und unter lebensbedrohlichen Umständen (die Dunkle Bruderschaft sieht solche Informationen als heilig an) ist es mir gelungen, dieses uralte Geheimnis zu lüften. Ich habe die Wahrheit über die Mutter der Nacht endlich enthüllen können.

Obwohl ihr Name heute nicht mehr bekannt ist, so war die Mutter der Nacht einst eine gewöhnliche, sterbliche Dunkelelfin. Sie lebte in einem kleinen Dorf, das dort stand, wo sich heute Bravil in der kaiserlichen Provinz Cyrodiil befindet. Sie war ein angesehenes Mitglied der Morag Tong, und wie die anderen Mitglieder auch arbeitete sie als Assassine im Dienste der Daedrafürstin Mephala. Genaugenommen hatte sie den Titel „Mutter der Nacht“ inne, welcher der ranghöchsten Frau in der Organisation vorbehalten war. Die Mutter der Nacht einer Sekte fungierte als ihre Oberin. Sie war ein Günstling Mephalas, und sie wurde geachtet und gefürchtet.

Es war jedoch nicht Mephala, die aus der Frau ein Gespenst machte, sondern eine andere, noch perfidere Manifestation des Bösen: Sithis, der Fürst des Schreckens, Verkörperung der unendlichen Leere.

Nach der Ermordung des Potentats im Jahr 2Ä 324 wurde die Morag Tong gejagt, und die Gilde wurde in Cyrodiil und in weiten Teilen des Kaiserreiches fast völlig ausgelöscht. Kurz nach diesen Ereignissen behauptete die dunmerische Frau, dass Sithis selbst zu ihr spräche. Sie sagte, dass der Fürst des Schreckens unzufrieden sei. Der Mangel an Erfolg der Morag Tong mache ihn unglücklich. Er sagte ihr, dass die Leere nach Seelen hungere, und dass es ihr Schicksal sei, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.

Den Legenden der Dunklen Bruderschaft zufolge besuchte Sithis die Mutter der Nacht in ihrem Schlafzimmer, und sie gebar ihm fünf Kinder. Zwei Jahre vergingen, und dann passierte das Undenkbare. Die Dunkelelfin führte den Plan des Fürsten des Schreckens aus und ermordete ihre Kinder, woraufhin deren Seelen direkt in die Leere fuhren. Direkt zu ihrem Vater.

Als sie von dieser Abscheulichkeit hörten, sammelten sich die Dorfbewohner gegen die Frau, denn eine solche Tat war unvorstellbar, selbst für eine Mutter der Nacht der Morag Tong. In einer Nacht der Rache fielen sie über die Frau her, töteten sie und verbrannten das Haus, in dem das Grauen stattgefunden hatte. Und das war das Ende der Geschichte. Oder zumindest dachte man das damals.

Nach etwas über dreißig Jahren hörte ein namenloser Mann eine seltsame, tröstende Stimme in seinem Kopf, so wie die Dunkelelfin die Stimme Sithis in ihrem gehört hatte. Die Stimme gab sich als Mutter der Nacht zu erkennen, und sie nannte den Mann „Zuhörer“,– den ersten von vielen.

Und somit schickte die unheilige Oberin ihren Diener auf seinen Weg. Er würde eine neue Assassinengilde, die Dunkle Bruderschaft, gründen, welche nicht Mephala, sondern dem Fürsten des Schreckens Sithis diente. Die Morag Tong, die es nun nur noch in Morrowind gab, war ein Relikt eines vergessenen Zeitalters. Die Dunkle Bruderschaft sollte den Tod mit dem Geschäft verknüpfen. Somit würde die Organisation an Reichtum und Macht gewinnen, während sie der Leere stetig neue Seelen zuführte. Das, so sagte die Mutter der Nacht zum Zuhörer, sei eine perfekte Abmachung.

Die Leichen der Mutter der Nacht und ihrer Kinder wurden in den frühen Tagen der Bruderschaft exhumiert und dann in einer Krypta unter dem alten Standort ihres Hauses beigesetzt. Und dort verbleiben sie bis heute.

Falls es Euch in Euren Reisen also nach Bravil verschlägt, und Ihr Euch etwas bei der Statue der glücklichen alten Dame wünscht, wie es der Brauch ist, bedenkt, dass Ihr auf heiligem, aber bösem Boden steht. Denn Ihr steht über der Mutter der Nacht, der Unheiligen Oberin selbst, und Euer Glück nähert sich gerade seinem Ende.
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