| Ein Festmahl inmitten der Toten, Kapitel III Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Ein Festmahl inmitten der Toten, Kapitel III (engl. A Feast Among the Dead, Chapter III) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Von Severia Quasitto, renommierte Reisende
Der erste Gang des Festmahls bestand aus einem Trio Dochtgraskekse, wie sie vom Klerus des Tempelkantons in Vivec gegessen werden. Jeder Keks erhielt seinen eigenen Belag: geschlagene Guarmilch-Ganache für die Mutter der Gnade, ein Halm Bittergras für den Kriegerpoeten, und ein öliges Fett, das, wie man mir sagte, für das Schmierfett der Maschinerie des Vaters der Mysterien steht.
Nachdem unser Appetit geweckt wurde, bestand der zweite Gang aus kleinen Klößen in saurer Soße. Die Klöße waren aus besonders süßen Aschkartoffeln gefertigt, die geröstet, geschält und gestampft worden waren. Fermentierter Salzreis, der wohl in den Landen um Träne angebaut wird, wurde anschließend zu einem Mehl verarbeitet, der mit den pürierten Aschkartoffeln gemischt und in der Soße gekocht wurde. Der süße Kloß und die saure Soße ergaben eine leckere Nachspeise, die jedoch als zweiter Gang absolut unüblich war.
Der dritte Gang war ein Salat. Fenchel, vermute ich, wurde auf den Tellern aufgehäuft. Ich war recht unbeeindruckt, aber wie sich zeigte, war ich einfach zu ungeduldig gewesen. Einer meiner Gastgeber gab schon bald eine recht pikante Soße über den armseligen Teller Grünzeug. Die Soße war offenbar ein hauptsächlich auf Öl basierendes Gemisch, denn die Portionen, die eher vom Boden des Krugs stammten, enthielten mehrere kleine, chitinöse Stücke, die Läusen ähnelten. Ich fragte deutlich zu hoffnungsvoll, ob diese Teilchen vielleicht eingelegte heiße Schoten seien. Ich kannte von Cybiades Öle, die aus scharfen Schoten hergestellt wurden, und fand diese Vorstellung deutlich leckerer als die Alternative. Meine Frage blieb unbeantwortet.
Der vierte, fünfte und sechste Gang wurden gleichzeitig serviert, zu Ehren des Tribunals. Ein Gang für jeden der Lebenden Götter, und keiner sollte den anderen Vorrang (oder, wie man mir sagte, Platz im Magen) wegnehmen. Sie waren allesamt grandios auf ihre eigene Art.
Das erste Gericht, das ich kostete, kam von einer Platte mit gedämpften Kwamaskribs. Jeder Gast erhielt seinen eigenen, und durch merkwürdige kulinarische Alchemie waren die harten Panzer dieser Kreaturen so weich wie Gelee gemacht worden. Mir wurde gesagt, dass das Geheimnis dieser Zubereitung darin lag, dass man die Kreaturen in Lösungen aus dem Ausfluss des Roten Berges blanchierte. Meine Gastgeber betonten zudem, dass sie jeden Skrib über ein Dutzend Mal in der Lösung blanchieren mussten, um einen derart zarten Panzer hinzubekommen. Mir wurde außerdem versichert, dass der Vorgang außerordentliche Qualen für die Skribs bedeutete. Obgleich ich dieses Detail verstörend fand, macht es offenbar das Fleisch deutlich süßer.
Das zweite Gericht war eine breite Palette von Kagouti-Bries. Dieser Name ist eine Verallgemeinerung meinerseits, da ich leider den Namen des Gerichtes nicht verstand, obwohl er mir einige Male genannt wurde. Wie beim Bries von Geschöpfen wie Schafen wurden uns verschiedene Drüsen von Kagouti serviert. Jedem wurde eine Tugend im Verhalten des Kriegerpoeten zugeordnet. An diese kann ich mich ebenfalls nicht angemessen erinnern, aber dies lag mehr an meiner Verachtung des aufgeblasenen Lebenden Gottes der Dunmer als an Problemen mit der dunkelelfischen Sprache.
Das letzte Gericht hatte wohl eine eher performative Rolle zu erfüllen. Frisch getötete Aale wurden filetiert und vor uns ausgebreitet neben kleinen Becken karamellfarbener Lake aus fermentierten Sumpfblumen. Ich sah meinen Gastgebern zu, wie sie ihre Finger sorgsam in diese Lake tauchten und Tropfen davon von ihren Händen auf das Fleisch der Aale fallen ließen. Wie sich die Geschöpfe wanden! Sie krümmten sich und sie zappelten, als wären sie noch am Leben (obwohl mich die fehlenden Köpfe vom Gegenteil überzeugten). Die unnatürlichen Bewegungen der Kreaturen fanden bald ein Ende, und faszinierenderweise wurde das Fleisch des Aals von der Lake gepökelt. Mir ist nicht ganz klar, auf welche Weise dies Sotha Sil ehrte. Ist vermutlich so eine kulturelle Sache.