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Online:Ein Himmel der Dämmerung

Ein Himmel der Dämmerung
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Diese Seite enthält den Text von Ein Himmel der Dämmerung (engl. A Sky of Dusk) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Von Romien Garvette, Mitglied der Flüsterschatten

Sie sagten, es sei wunderschön. Wie ein Geschichtenbuch für Kinder, getränkt in einen Albtraum. Dieses Reich des Vergessens, gebadet in einen purpurnen Himmel. Sterne verteilt wie Farbspritzer. Sie fallen, sie ziehen Schlieren über meine Augen. Ein dunkler Wald umschließt mich, voll der Kreaturen der Herrin. Wölfe des Schattens. Rastlose Geister. Ihre Sperlinge, die singen, allein für mich. Eine Melodie, die ich nicht summen kann.

Blaues Licht erfüllt das Land der Herrin. Hypnotisch. Blaue Blumen, die in der Finsternis leuchten mit einem gütigen Licht. Trügerisches Licht. Gelbe Feuer brennen, hell vor dem Blau und dem Purpur. Grabmäler ruhen, versunken im trüben Wasser. Kalt, kalt, so kalt wie meine Hände.

Das Land der Herrin ist Verwesung, aufgedunsen und purpurn. Die Bäume werfen lange, finstere Schatten. Der Weg ist verschlungen, voller Abzweigungen. In der Ferne steht ein Schloss, entzweit. Diese Welt ist entzweit. Sie bröckelt und bröckelt. Der Stein bröckelt, wie auch mein Geist bröckelt. Er fällt hinab, oh wie er fällt, in die Verwesung. In den Schatten der Herrin.

Ich wandere innerhalb dieser Schattenwelt in eine gefälschte Welt. Vom Reich eines Fürsten in die Schöpfung eines Gottes. Von sattem Grün in brennenden Sand. Die Sonne blendet, schwächt. Ich bin ein Schatten, verbannt durch das Licht. Ich begehre es, aber es schmerzt. Ich kann es nicht haben. Ich klammere mich an die Dunkelheit, wie sich die Dunkelheit an mich klammert.

Ich schlafe, aber ich finde keine Ruhe; keine Nacht kommt, kein Morgen danach. Nur Dämmerung, endlos und düster. Keine Rast für uns böse Seelen. Albträume schwärmen aus, schwärmen aus wie die Krähen der Herrin. Endlose Augen beobachten mich. Ein Gesang, der mich lockt. Die Dunkelheit sickert mir unter die Fingernägel, unter meine Augenlider, in meine Eingeweide. Wie Teer; ich werde zerfallen, wenn ich sie herausreiße.

Meine Herrin wiegt mich in diesen Schlummer, in diesen Albtraum. Ich kann nicht erwachen, denn ich bin zum Albtraum geworden. Ich bin eine ihrer Schattenkreaturen. Ich bin der Wolf, der heult, die Spinne, die krabbelt. Die Geister, die diese Ebene heimsuchen.

Wenn ich angreife, werde ich nichts fühlen. Ich habe nichts mehr, was ich fühlen könnte, nur die Herrin.