Online:Ein hypothetischer Verrat, Teil 1

Werbung (Nur für Gäste)
Auflagen des Buches

Diese Seite enthält den Text von Ein hypothetischer Verrat, Teil 1 aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Ein hypothetischer Verrat, Teil 1
von Anthil Morvir

Ein Schauspiel in einem Akt

Rollen:

Malvasian: Ein Kampfmagier der Hochelfen Inzoliah: Eine Kampfmagierin der Dunkelelfen Dolcettus: Ein Heiler aus Cyrodiil Schiavas: Ein argonischer Barbar Ein Geist Einige Banditen Schauplatz: Eldenwald

Der Vorhang öffnet sich, wir sehen die neblige, labyrinthartige Landschaft des legendären Eldenhain von Valenwald. Um uns herum hören wir Wölfe heulen. Ein blutverschmiertes Echsenwesen, SCHIAVAS, bricht durch die Äste eines Baumes und inspiziert die Gegend.

SCHIAVAS: Die Luft ist rein.

INZOLIAH, eine wunderschöne dunkelelfische Magierin, klettert mithilfe des Barbaren vom Baum herunter. Man hört Schritte in der Nähe. Schiavas hält sein Schwert bereit und Inzoliah bereitet sich vor, einen Zauber zu sprechen. Nichts geschieht.

INZOLIAH: Ihr blutet. Ihr hättet Euch von Dolcettus heilen lassen sollen.

SCHIAVAS: Er ist noch immer ausgelaugt von all den Zaubern, die er unten in den Höhlen wirken musste. Mir geht es gut. Wenn wir hier herauskommen, und niemand anderer ihn dringender benötigt, trinke ich den letzten Heiltrank. Wo ist Malvasian?

MALVASIAN, ein hochelfischer Kampfmagier, und DOLCETTUS, ein Heiler aus Cyrodiil, kommen durch das Geäst zum Vorschein. Sie tragen gemeinsam eine schwere Truhe. Ungeschickt versuchen sie, vom Baum herunterzuklettern und gleichzeitig ihre Beute zu tragen.

MALVASIAN: Ich bin hier, aber warum ich die schwere Last trage, verstehe ich nicht. Ich dachte immer, der Vorteil des vagabundierens in Verliesen mit einem großen Barbar sei, dass er die ganze Beute trägt.

SCHIAVAS: Würde ich sie tragen, könnte ich mit meinen Händen nicht mehr kämpfen. Und offensichtlich besitzt keiner von Euch dreien noch genügend Magicka, um hier lebendig herauszukommen. Nicht nachdem Ihr all diese Homunkulusse dort unter der Erde elektrisiert und mit Explosionen weggeblasen habt.

DOLCETTUS: Homunkuli.

SCHIAVAS: Keine Sorge, ich werde nicht das tun, wovon Ihr denkt, dass ich es tun werde.

INZOLIAH (unschuldig): Und das wäre?

SCHIAVAS: Euch alle töten und die Ebenerzrüstung für mich behalten. Gebt es ruhig zu, Ihr dachtet, dass das mein Plan sei.

DOLCETTUS: Was für ein absolut grauenhafter Gedanke. Ich habe niemals gedacht, dass jemand, egal wie gemein und verkommen –

INZOLIAH: Warum nicht?

MALVASIAN: Er braucht Träger, wie er bereits sagte. Er kann nicht gleichzeitig die Truhe tragen und die Bewohner von Eldenhain abwehren.

DOLCETTUS: Bei Stendarr, von allen schäbigen, intriganten, typisch Argonischen –

INZOLIAH: Und warum braucht Ihr mich lebendig?

SCHIAVAS: Brauche ich nicht unbedingt. Allerdings seid Ihr hübscher als die anderen beiden, für eine Glatthaut zumindest. Und falls uns jemand folgt, geht er vielleicht auf Euch zuerst los.

Ein Geräusch kommt aus den nahen Büschen.

SCHIAVAS: Geht und seht nach.

INZOLIAH: Das ist bestimmt ein Wolf. Diese Wälder sind voll davon. Seht Ihr lieber nach.

SCHIAVAS: Ihr habt die Wahl, Inzoliah. Geht und Ihr werdet vielleicht weiterleben. Bleibt hier, und Ihr werdet bestimmt nicht weiterleben.

Inzoliah überlegt und geht dann zu den Büschen.

SCHIAVAS (zu Malvasian und Dolcettus): Der König von Silvenar wird eine Menge Geld für die Rüstung bezahlen, und wir könnten es angenehmer unter Dreien als unter Vieren aufteilen.

INZOLIAH: Ihr habt ja so Recht.

Inzoliah schwebt plötzlich zur Decke der Bühne empor. Ein halbdurchsichtiger Geist erscheint aus dem Busch und stürzt sich auf die Person, die ihm am nächsten ist, nämlich Schiavas. Während der Barbar schreit und mit dem Schwert nach ihm schlägt, schickt der Geist ihm wirbelndes Gas entgegen. Er fällt zu Boden. Nun wendet der Geist sich dem Heiler Dolcettus zu, und während der Geist seinen Frostzauber auf den unglückseligen Dolcettus richtet, schleudert Malvasian einen Feuerball auf den Geist, der ihn zu Nebel verdampfen lässt.

Inzoliah schwebt zurück zum Boden, während Malvasian die Leichen von Dolcettus und Schiavas untersucht, die beide kreidebleich von der aussaugenden Kraft des Geistes sind.

MALVASIAN: Ihr hattet also doch noch ein wenig Magicka übrig.

INZOLIAH: Ihr doch auch. Sind sie tot?

Malvasian nimmt den Heiltrank aus Dolcettus Bündel.

MALVASIAN: Ja. Glücklicherweise ist der Heiltrank beim Herunterfallen nicht zerbrochen. Nun, ich denke, jetzt müssen wir die Beute nur noch durch zwei teilen.

INZOLIAH: Wir kommen hier ohne gegenseitige Hilfe nicht heraus. Ob es Euch gefällt oder nicht.

Die beiden Kampfmagier heben die Truhe hoch und beginnen, vorsichtig durch das Unterholz zu trotten. Von Zeit zu Zeit halten sie an, wenn sie Schritte oder andere unheimliche Geräusche hören.

MALVASIAN: Habe ich das richtig verstanden? Ihr hattet einen kleinen Rest Magicka übrig. Also habt ihr beschlossen, Schiavas zur Zielscheibe des Geistes zu machen und mich dazu zu zwingen, den größten Teil meiner begrenzten Reserven dazu zu benutzen, den Geist zu zerstören, damit ich danach nicht mehr mächtiger bin als Ihr. Das ist ein erstklassiger Plan.

INZOLIAH: Danke. Es ist nur logisch. Habt Ihr noch genug Kraft, um weitere Zauber zu wirken?

MALVASIAN: Natürlich. Ein erfahrener Kampfmagier kennt immer ein paar schwächere, aber höchst wirksame Zauber für solche Fälle. Ich vermute, dass auch Ihr noch ein paar Asse im Ärmel habt?

INZOLIAH: Selbstverständlich, da habt ihr Recht.

Sie halten einen Augenblick inne, als sie ein grauenhaftes Geheul wahrnehmen. Als es schwächer wird, stapfen sie langsam weiter.
  • Namensnennung 2.5
  • Powered by MediaWiki
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden