| Eine Untersuchung unserer Verbündeten, Teil 1 Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Eine Untersuchung unserer Verbündeten, Teil 1 (engl. Investigating Our Allies, Part 1) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Von Felinwoin, der führenden Chronistin von Sommersend
Ich habe Eure Schreie gehört, Eure Bitten, Eure Forderungen, endlich die Wahrheit zu erfahren. Und wie immer steht Feliwoin Euch zu Diensten. Ich bringe Euch nur die neuesten und relevantesten Informationen, da ich genau weiß, welche Rolle ich in dieser neuen Proklamation zu spielen habe. Die Rede ist natürlich von den neuen Gesetzen, die unseren Verbündeten des Dominions Zugang zu den Ufern von Sommersend gewähren. Viele machen sich Sorgen darüber, welche Auswirkungen ein solches Ereignis haben könnte, und das mit gutem Grund. Sind unsere Straßen sicher? Was ist mit meinem Zuhause?
Werte Leser, ich habe es mir zum Auftrag gemacht, das herauszufinden.
Ich fing an in Alinor, wo unsere ehrwürdigste stellvertretende Königin Alwinarwe Hof hält, lang möge sie leben und glorreich regieren in diesen schwersten aller Zeiten. Auf meinem Weg durch die Straßen verkleidete ich mich mit Gewändern, die so einfach waren, wie ich sie nur finden konnte. Keine Seele wusste, wer ich war, und genau so wollte ich das auch. Nur indem ich mich durch das gewöhnliche Gesinde wühlte, konnte ich zu unseren neuen sogenannten Verbündeten gelangen.
Meine erste Begegnung war mit einem recht brüsken Khajiit, der gerade einen Einkauf im Gemischtwarenladen tätigte. Ich sah mir das Geschehen an, wobei ich immer auf lange Pfoten achtete; schließlich weiß jeder, dass dieses Völkchen zum Stehlen neigt. Einen Diebstahl konnte ich zwar nicht beobachten, wohl aber wurde ich Zeuge eines recht verblüffenden Wortwechsels. Dieser Khajiit ging zur Verkäuferin, legte seine Waren auf den Tresen und fragte einfach nur: „Wie viel?“
Nein, Ihr habt Euch nicht verlesen, werter Leser! Kein Gruß, nicht einmal ein Wort der Ehrerbietung oder des Lobs! Offenbar halten sich unsere Verbündeten für zu gut dafür, auch nur einfache und grundlegende Manieren an den Tag zu legen. Oh Auri-El in der Höh, ich war schier benommen. Ich schaute in blankem Entsetzen zu, wie die arme Verkäuferin ihr Bestes gab, in deutlich angemessenerem Ton zu antworten, während dieser grobe Khajiit weiterhin sämtliche Worte der Höflichkeit beiseite fegte. Nachdem ich lange genug innerlich zusammengezuckt war, ertrug ich die Last derartiger Ungehörigkeit nicht mehr, und ich musste den Laden verlassen, mein Herzschlag noch immer auf Hochtouren nach diesem Schauspiel.
Mein nächstes Erlebnis ereignete sich, als ich bei einem von Alinors zahlreichen prächtigen Springbrunnen Halt machte. Kaum hatte ich mich auf eine Bank in der Nähe gesetzt, als ich eine Horde kleiner Khajiit sah, die auf den Brunnen zuliefen. Meine Güte, das waren mindestens zehn gewesen! Ohne jeglichen Sinn für Selbstbeherrschung sprangen sie allesamt gleichzeitig in die kristallklaren Wasser des zuvor noch so ruhigen Springbrunnens, in dem sie dann auf barbarischste Weise herumplantschten. Ihre Mutter eilte ihnen nach und machte „Ts, ts, ts“ wie eine stotternde Schlange. Nacheinander stiegen ihre Kinder langsam aus dem Springbrunnen, wobei sie aufgeregt durcheinanderplapperten.
Natürlich hatte ich davon gehört, dass Khajiit bei jeder Geburt mehrere Kinder zur Welt bringen, aber ich hätte nie gedacht, dass es gleich derart viele seien! Angesichts solcher … Tendenzen würde es mich nicht wundern, wenn die Bevölkerung unserer felligen Verbündeten sich jede Dekade verzehnfachen würde. Ganz zu schweigen davon, wie wenig diese Mütter ihre Kinder offenbar im Griff haben, denen sie nicht einmal im Ansatz Anstand beibringen.
Während ich also schockiert und mit offenem Mund dasaß, begab sich eine äußerst verblüffende Interaktion. Vielleicht lag es daran, dass ich Seinesgleichen so offen beobachtet hatte, aber ein junger Khajiit, der neben mir stand, wollte sich plötzlich mit mir unterhalten. Ich werde Euch an dieser Stelle nicht den Bärendienst tun, die Aussagen dieses Schwachkopfs niederzuschreiben, aber es sei verraten, dass es dabei um das Zeugen von Kindern ging und dass er bereit sei, seine „Dienste“ für derlei Tätigkeiten gerne zur Verfügung zu stellen. Angesichts derartiger Unzüchtigkeit wurde ich rubinrot im Gesicht, und ich suchte umgehend das Weite.
Natürlich muss ich meine werten Leser nicht an die anderen Dinge erinnern, die man diesen Leuten nachsagt, und denen ich als rechtschaffene Bürgerin von Sommersend nicht weiter nachgehen kann. Wäre ich in der Lage gewesen, meine Sicherheit in den zwielichtigeren Gegenden der Stadt aufs Spiel zu setzen, hätte ich sicher einen Anstieg des Skoomahandels und der Schwarzmarktgeschäfte beobachten können. Ja, diese Behauptungen basieren nur auf Gerüchten, aber die Khajiit sind schließlich bekannt für ihre Neigung zum Illegalen. Ich bezweifle nicht, dass die Verbrechensstatistiken kontinuierlich steigen werden, nun, da sie unser geliebtes Heimatland bevölkern.
Hoffen wir, dass unsere Anführer bald einsehen, welchen Fehler sie da gemacht haben. Vielleicht brauchen wir diese Verbündeten für den Krieg, aber wir schlagen hier eine Schlacht direkt an den Küsten unserer geliebten Insel! Eine Schlacht gegen grobe, lüsterne und häufig abscheuliche Khajiit, die womöglich unsere Gesellschaft von innen heraus verfaulen lassen. Schon nach einem Tag der Beobachtung kann ich mit Sicherheit sagen, dass sämtliche Bürger jedes Recht haben, sich Sorgen zu machen!
Wir müssen uns gemeinsam erheben und die Rückkehr unserer friedlichen Abgeschiedenheit fordern. Sprecht mit Euren Anführern vor Ort, informiert Eure Mitbürger, und behaltet jene im Auge, die bereits in unser Heimatland eingefallen sind. Behaltet auf unseren einst so sicheren Straßen sowohl Eure Geldbörse als auch Eure Kinder fest im Griff. Lasst Euch nicht von Apologeten umstimmen, werte Leser. Kennt die Wahrheit, niedergeschrieben von meiner eigenen, vertrauenswürdigen Hand!
In der nächsten Ausgabe setze ich meine Untersuchung fort; dann wird es um die Bräuche und die Kultur unserer niederen Vettern, der Waldelfen, gehen. Kauft sie, damit ich meine wichtige Arbeit fortsetzen kann!