| Eine Untersuchung unserer Verbündeten, Teil 2 Zur Schrift |
|---|
Diese Seite enthält den Text von Eine Untersuchung unserer Verbündeten, Teil 2 (engl. Investigating Our Allies, Part 2) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Von Felinwoin, der führenden Chronistin von Sommersend
Seit dem Fall unserer verehrten Ahnen wissen wir, dass nicht alle Mer gleich erschaffen wurden. Wir Hochelfen haben uns entschlossen, in die glorreichen Fußstapfen derer zu treten, die vor uns kamen. Wir sind die Goldenen, die Mächtigen, die Gerechten. Andere, wie die Dunkelelfen, verrieten unser Erbe und wurden für ihre Anmaßung verflucht. Sie beten ihre falschen Götter an und suhlen sich in der Asche.
Und dann sind da noch unsere derzeitigen Verbündeten, die Waldelfen. Nun ja, was soll man schon groß zu den Waldelfen sagen? Ja, sie folgen unseren Göttern, wenn auch nicht sonderlich überzeugt; viel lieber ist ihnen Y'ffre. Dann wären da noch ihre spitz zulaufenden Ohren. Aber da hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf. Alles andere an ihnen, von ihrer Kultur bis zu ihrer Statur, ist weit entfernt von unserem Maß an Perfektion.
Haben wir dennoch etwas von unseren primitiven Vettern zu befürchten? Ich habe es mir zum Auftrag gemacht, das herauszufinden.
Die Sterne waren erpicht darauf, dass ich diese ganz besondere Mission vollende, denn gerade als ich meine Untersuchungen starten wollte, wurde ich zu einem exklusiven Treffen eingeladen. Die Einzelheiten sollen natürlich anonym bleiben (obwohl ich verraten darf, dass es in der Residenz eines recht hochrangigen Mitglieds unseres Adels stattfand), aber es gab mir die Gelegenheit, nach der ich gesucht hatte. Auf der Gästeliste, die ich mir natürlich zu Gemüte führte, bevor ich die Einladung annahm, befanden sich mehrere Waldelfen.
Hier konnte ich dabei zusehen, wie unsere Verbündeten versuchten, mit einigen der renommiertesten Mitglieder des Gesellschaft von Sommersend Kontakte zu knüpfen. Welch Gelegenheit, mit eigenen Augen zu sehen, wie gut sie in unsere Kultur passen. Mit dem Notizbuch in der Hand und in eines meiner traumhaften Kleider gewandet reiste ich hochmotiviert zur Residenz meines Gastgebers.
Ich konnte meine Aufregung kaum bändigen, als ich mich zum Esstisch begab. Dort, zusammengerottet in ihrem ganz eigenen kleinen Klan, saßen die Waldelfen, auf die sich meine Untersuchung konzentrieren sollte. Bald schon erzählte mir ein Bekannter, dass es sich bei ihnen um Anhänger des Grünen Paktes handelt; na wenn das mal kein Glücksfall war! Es war genau dieser barbarische Glaube, von dem viele fürchteten, er könnte sich so überhaupt nicht mit den makellosen Prinzipien von Sommersend vertragen.
Die erste Seltsamkeit ereignete sich, als ihnen das Essen serviert wurde. Wie wir wissen, erlaubt der Grüne Pakt weder die Verwendung noch den Verzehr von Pflanzenmaterial. Daher hielt es unser gütigster Gastgeber für angemessen, diesen Waldelfen nur das edelste Fleisch von Sommersend zu servieren. Sie aßen mit, nun, man kann es nur als gefräßigen Enthusiasmus beschreiben, und nicht einen Gedanken verschwendeten sie an den korrekten Einsatz ihres Silberbestecks. Eine von ihnen löffelte sogar den Fleischsaft auf ihrem Teller mit einem Dessertlöffel aus!
Als ich diesem kleinen Stamm dabei zusah, wie er sein Essen verschlang, sah ich vor meinem geistigen Auge, wie eine Legion von Waldelfen ankommt, um unsere heimische Fauna zu verschlingen. Schließlich ist dies ihre einzige Nahrungsquelle; können wir unseren kleinen Vettern vertrauen, dass sie sich beherrschen? Vielleicht kommt einmal der Tag, an dem es keine Kuh, kein Schwein und auch keine Katze mehr auf unserer friedlichen Insel gibt. Dürfen wir eine solche Zukunft zulassen?
Dennoch war ich fest entschlossen, mich mit diesen Gästen zu befassen. Nach dem Essen näherte ich mich einem von ihnen, mein Verhalten tadellos wie immer, und fragte ihn, was ihn denn auf unsere Insel führe.
„I' bin hier we'en dem König“, antwortete er, wobei sein recht heftiger Akzent jede Silbe verstümmelte. „Muss Eu' Ho'elf'n zeig'n, dass wir ziv'lisiert sin' und so.“
Dabei überzeugte mich natürlich jedes Wort, das er sprach, genau vom Gegenteil. Dennoch fragte ich ihn höflich, was die Waldelfen seiner Meinung nach denn zum Ruhm von Sommersend beisteuern könnten. Welchen Beitrag könnte sein Volk zum Wohl aller Hochelfen machen, die unsere Insel ihr Zuhause nennen?
Nach dieser einfachen Frage ist er leider recht grob geworden. Seine Wortwahl ließ vielleicht noch auf bloße Ignoranz schließen, doch waren seine Äußerungen so vulgär, dass man sie nur als offen feindselig bezeichnen kann. So ungern ich es sage, aber er wagte es sogar, die hehren Absichten hinter meiner Frage zu bezweifeln, und dann fügte er noch ein paar ausgesuchte Beschreibungen meiner Person hinzu!
Mir fehlten einfach nur die Worte. Schnell entschuldigte sich einer seiner Gefährten bei mir, bevor er ihn wegzog. Dennoch war der Schaden bereits angerichtet. Ich hatte mehr als genug gesehen von den Manieren und dem Anstand derer, die wir in unser Land eingeladen haben.
Außerdem muss ich Euch, werte Leser, an die kulturellen Unterschiede erinnern, die unsere Lebensweise enorm bedrohen könnten. Kannibalismus, unverhohlener Diebstahl, Bäume, die herumwandern! Wie können wir den Waldelfen vertrauen, anständig an unserer Seite zu leben, anstatt in ihren kleinen Knochenhütten herumzulaufen? Angesichts dessen, was ich erlebt habe, denke ich nicht, dass so etwas möglich ist.
Ich fordere Euch auf, werte Leser: protestiert! Erhebt Eure Stimme gegen die moderate Flut! Lasst nicht zu, dass auch nur noch ein weiterer Schritt unternommen wird. Wehrt Euch stattdessen. Wir müssen Sommersend wieder zurückführen zum Ruhm der Vergangenheit, und die Insel muss erneut die Heimat der Hochelfen und nur der Hochelfen werden.
Werdet Ihr mich in dieser Sache unterstützen?