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Online:Eine erschütternde Seefahrt

Eine erschütternde Seefahrt
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Diese Seite enthält den Text von Eine erschütternde Seefahrt (engl. A Harrowing Sea Voyage) aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Ein Bericht von Brean Dufort

Am Abend unserer Abreise nach Hochinsel meinte ein alter Seebär, ich sollte mir diese Warnung zu Herzen nehmen. Eine Kreatur, die so gewaltig war, dass sie selbst die größten Inseln überragte, mit einem so großen Maul, dass sie ganze Schiffe am Stück verschlucken konnte, und einer so bedrückenden Ausstrahlung, die eine derartige Stille mit sich brachte, dass ein Seemann bis ins Mark erschüttert wurde, machte die Tiefen zwischen dem Festland und dem Archipel unsicher. Er behauptete, dieser finsteren Monstrosität auf der Reise nach Hochfels nur knapp entkommen zu sein, und auf der Rückreise würde sie sicher unser aller Ende sein.

Anfangs machte mir seine Erzählung schon Angst. Nach ein paar Bieren jedoch lachte ich darüber und hielt die Geschichte des mürrischen Seefahrers für eine genau solche, eine Lügengeschichte, die unerfahrene Reisende in Schrecken versetzen sollte.

Als wir Segel setzten Richtung des Juwels der Systren und ich die Küste nicht mehr sehen konnte, traf der Himmel vor uns auf das Wasser. Dann wurde ohne Vorwarnung alles still. Der Wind wich aus unseren Segeln, und das Schiff kam auf der flachen, regungslosen See zur Ruhe.

Die ungewöhnliche Stille schmerzte in unseren Ohren. Sie war so unerträglich, dass alle auf unserem Schiff wie gelähmt waren. Der Himmel verfinsterte sich, aber es stand keine Wolke am Himmel. Stattdessen stieg eine gewaltige Dunkelheit, unvorstellbar groß, aus den Tiefen hervor, und das eine gefühlte Ewigkeit lang, bevor sie wieder unter der Oberfläche verschwand.

Jetzt lauerte der Schatten unter uns, und er färbte das Wasser so schwarz, dass es aus dem Reich von Nocturnal selbst zu stammen schien. Der Koloss unter uns kam immer näher. Unser Schiff ging in dieser stillen Leere auf und nieder, als die Finsternis das Meer um uns herum einfärbte.

Plötzlich tauchte in diesem Abgrund ein Leuchten in der Tiefe auf, etwas strahlend Grünes. Ich brauchte kurz, um zu erkennen, worum es sich handelte: Es war ein Auge, und zwar ein so gewaltiges, dass es jedes von Mensch oder Mer erbaute Gebäude überragte. Es schaute nach oben, direkt in meine Seele. Es blinzelte nur ein einziges Mal; die Pupille war ein monströser Schlitz.

Und so schnell wie es aufgetaucht war, verschwand das Auge auch wieder. Das Wasser kehrte von Tintenschwarz wieder zu seinem natürlichem Saphirblau zurück. Die Dunkelheit wich, und dieser Koloss verschwand spurlos in die Tiefen. Die Winde blähten wieder unsere Segel, und wir fuhren weiter.

Bis zu dem Tag meines Todes werde ich schwören, dass ich genau das gesehen habe. Eine Kreatur, die größer war als alles, was Ihr Euch je vorstellen könnt, lauerte direkt unter den Wellen.

Und sie wartete.