Online:Ermittlerin Vala: Tödliche Schuld

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Ermittlerin Vala: Tödliche Schuld

„Nun, für mich sieht es definitiv nach Mord aus“, meinte Ermittlerin Vala, als sie auf die alte, hölzerne Brücke zu ging. „Ich habe festgestellt, dass sich eine Enthauptung als Selbstmord als äußerst schwierig erweist.“

Die Brücke überwölbte ein unscheinbares Flüsschen direkt vor der Stadt. An der Brücke selbst oder an dem kleinen Fluss, den sie querte, war nichts Besonderes, doch nichtsdestotrotz hatten der Bürgermeister und sein Gefolge die Kommissarin genau hierher gebracht. Zumindest nichts Ungewöhnliches, bis auf den abgetrennten Kopf, der ordentlich auf dem Geländer platziert worden war, das auf der rechten Seite der Brücke entlanglief.

„Ihr habt Euch die arme Kreatur kaum richtig angesehen“, sagte Jakard Herrick, der zuverlässige Vertraute des Bürgermeisters und führender Händler der Stadt. „ Wie, zum Reich des Vergessens, könnt Ihr solch eine kühne Behauptung aufstellen?“

„Weil ich so gut bin“, entgegnete Vala, während sie mit ihrer Untersuchung des Tatorts fortfuhr. „Das ist schließlich der Grund, weshalb mich der Bürgermeister angeheuert hat.“ Sie erklärte dem Bürgermeister und seinem Gefolge einige der Dinge, die ihr auffielen, unter anderem, dass das Fehlen des Blutes und eines Körpers darauf hinwiesen, dass der Mord nicht auf der Brücke stattgefunden hatte.

„Erkennt jemand diesen unglücklichen Hochelfen wieder?“, fragte Vala, während sie hinübertrat und sich herunterbeugte, um den Kopf genauer in Augenschein nehmen zu können. Es handelte sich zweifellos um einen älteren Elfen, männlich, mit perfekt frisiertem Haar und einem ruhigen Gesichtsausdruck. Er hätte absolut friedlich ausgesehen, dachte Vala bei sich, ragten da nicht diese zerfetzten Hautlappen und hervorstehenden Knochen aus dem Loch unterhalb seines Halses.

„Das ist Glanonir, der Goldleiher“, platzte es hilfreicherweise aus der hübschen, jungen Wache heraus, die sie zur Brücke begleitet hatte. „Dieses selbstgefällige Gesicht würde ich überall wiedererkennen.“

Der Bürgermeister bedachte sie für ihre unpassende Bemerkung mit einem strengen Blick, ging aber nicht näher darauf ein. „Also, Ermittlerin“, begann er, wieder an Vala gewandt, „könnt Ihr uns sagen, was hier passiert ist?“

„Zweifellos“, lächelte Vala, während sie noch schnell einen Blick in die Umgebung warf. „Das ist so offensichtlich wie, nun ja, die Nase in Eurem Gesicht, Bürgermeister Moorfeld. Oder vielleicht sollte ich sagen, die Nase in seinem Gesicht.“ Sie deutete mit einem Nicken auf Herrick, den Händler.

Herrick hustete und stammelte: „Was … was wollt Ihr damit andeuten, Kommissarin Vala?“

Vala schenkte Herrick ihr umwerfendstes Lächeln. „Ich habe gar nichts angedeutet. Noch nicht.“ Sie zupfte etwas aus dem Haar des Opfers und beugte sich dann hinunter, um etwas an sich zu nehmen, das in dem wenigen, geronnenen Blut klebte, das sich auf dem Geländer unterhalb des Kopfes des Opfers angesammelt hatte. Sie sah sich beide Gegenstände an, schnüffelte nacheinander an ihnen und drehte sich dann triumphierend zum Bürgermeister um.

„Dies“, eröffnete Kommissarin Vala und hielt das erste Objekt hoch, „ist offensichtlich Stinkmorchel. Unser toter Goldleiher hatte einige Stiele davon in seinem Haar, was meiner Überzeugung nach den Troll zu ihm lockte.“

Sie hielt das zweite Objekt hoch. „Dies ist ein Blatt schwarzer Tee. Ich fand es in der Blutlache des Goldleihers. Schwarzer Tee. Der gehört zu den Waren, mit denen Ihr vorrangig handelt, nicht wahr, Herrick?“

Der Händler, dem die Schweißperlen auf die Stirn traten, schluckte vernehmlich und begann, sich langsam von der Brücke zu entfernen. Die hübsche, junge Wache stellte sich ihm flink in den Weg, während ihre Hand demonstrativ auf dem Knauf ihres Schwertes ruhte.

„Erklärt Euch einfach, Ermittlerin Vala“, verlangte der Bürgermeister, der sich nun selbst sichtlich unwohl fühlte.

„Ach ja“, seufzte Vala. „Ich vergaß, dass nicht jeder die Welt so klar sieht wie ich es tue. Jakard Herrick hatte große Schulden bei dem Goldleiher. Mehr, als er auch nur hoffen konnte, ihm je zurückzahlen zu können, da die Ernte beim schwarzen Tee dieses Jahr erbärmlich ausfiel. Er hatte den Troll bemerkt, der unter dieser Brücke lauerte, und beschloss, sich ihn zunutze zu machen, um sein Problem aus der Welt zu schaffen. Er überredete Glanonir, ihn auf der Brücke zu treffen, auf der er ohne Umschweife einen ganzen Sack voll Stinkmorchelstiele über seinem Kopf auskippte und ihn in den Fluss stieß. Dann tauchte der Troll auf, riss dem Goldleiher den Kopf ab und zerrte den Rest von ihm unter die Brücke. Ihr werdet das, was vom armen Glanonir übriggeblieben ist, zusammen mit einem schlummernden und wohlgenährten Troll, direkt unter Euren Füßen finden.“

„Das ist … das ist absurd!“, entfuhr es dem Händler.

„Nein, das sind Beweise“, konterte Vala selbstgefällig. „Blätter von schwarzem Tee, dieselbe Sorte, wie sie an eurem Ärmel haften, Herrick. Von der Arbeit in Eurem Lagerhaus, kann ich mir vorstellen.“

„Soll ich diesen Schwachkopf in den Kerker werfen, Bürgermeister Moorfeld?“, fragte die hübsche, junge Wache, während sie der Ermittlerin ein überschwängliches Lächeln schenkte.

„Natürlich solltet Ihr das, meine Liebe“, antwortete Vala und hakte sich am Arm des Bürgermeisters unter. „Und dann solltet Ihr noch ein paar mehr Wachen zusammenrufen oder Ihr bekommt diesen Troll nie unter Eurer Brücke hervor. Nun kommt, Bürgermeister Moorfeld. Wir müssen dringend über meine Bezahlung sprechen …“
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