| Ermittlerin Vala und die Finstermasten Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Ermittlerin Vala und die Finstermasten (engl. Investigator Vale and the Darkmasts) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Ermittlerin Vala stand am Hafen und blickte konzentriert auf die blauen Weiten des Meeres, die sich bis zum Horizont erstreckten. Es war ihr erster Besuch auf Galen, obwohl sie schon mehrere Male auf den Systren gewesen war, aber bisher immer auf Hochinsel.
„Was meint Ihr, Ermittlerin?“, fragte der Großkomtur. „War das das Werk der gefürchteten Finstermasten?“
Vala seufzte und richtete ihren Blick einmal mehr auf den Leichnam, der auf den Holzplanken lag. Bei ihm handelte es sich eindeutig um einen der Einheimischen, die am Hafen schufteten, ein stämmiger Arbeiter, der nach Meeresluft, Schiffsöl und jetzt leider nach Tod roch.
„Wie angenehm, Piraten und plündernden Meereselfen die Schuld für jede Katastrophe und jeden Tod in der Nähe des Meers in die Schuhe schieben zu können“, sagte Vala, „aber diesem Verbrechen fehlen die üblichen Spuren eines Meereselfen-Raubzugs“.
Der Großkomtur schaute grimmig drein. „Seid Ihr Euch da sicher, werte Dame? Hafenarbeiter Adalard wurde eindeutig hier am Anleger ermordet, und seht nur, welche Gewalt ihm widerfuhr. Ich habe schon deutlich Schlimmeres von den Finstermasten erlebt.“
„Genau das meine ich! Habt Ihr schon einmal davon gehört, dass Meereselfen-Piraten an Land kommen und nur eine Person töten? Ohne zu brandschatzen und zu plündern? Und diese Wunden stammen nicht von einem Säbel oder einer Keule, den üblichen Waffen der Finstermasten. Nein, dieser Mann wurde mit einem Handhaken ermordet, wie ihn Hafenarbeiter verwenden. Und wer auch immer der Schuldige ist, setzte diesen mehrmals als Waffe ein, bevor der arme Adalard seinen Wunden erlag.“
Ein weiterer Hafenarbeiter namens Baralyn Lemonds, der sich weit genug im Hintergrund gehalten hatte, um nicht im Weg zu stehen, aber dennoch alles gehört hatte, was Vala und der Großkomtur gesagt hatten, drängte sich nach vorn. „Nein, ich sah das Schiff der Finstermasten mit eigenen Augen!“, donnerte er. „Es waren Meereselfen gewesen, die Adalard erschlugen! Meereselfen, hört Ihr?“
Der Großkomtur trat vor und stellte sich zwischen Baralyn und Vala. „Beruhigt Euch, Baralyn“, sprach er streng, aber nicht unfreundlich. „Wir haben Eure Aussage. Jetzt lasst die Ermittlerin tun, was sie zu tun hat.“
„Einen Augenblick, Großkomtur“, unterbrach ihn Vala, „Darf ich? Hafenarbeiter Baralyn, nicht wahr? Ich konnte nicht umhin zu bemerken, dass an Eurem Gürtel kein Haken hängt. Noch nie sah ich einen fähigen Hafenarbeiter, der ohne seinen Haken irgendwohin ging.“
Baralyns Augen wurden zu Schlitzen, und seine Miene verfinsterte sich. „Was wollt Ihr damit andeuten, Weib?“, verlange er zu wissen.
Der Großkomtur schaute von Vala zu Baralyn, und seine Miene wurde besorgt. „Antwortet auf die Frage, Baralyn. Wo ist Euer Haken?“
Statt zu antworten schubste Baralyn den Großkomtur in Ermittlerin Vala hinein und wandte sich weg, um zu fliehen. Doch Vala, die mit einer derartigen Aktion gerechnet hatte, trat geschickt zur Seite. Wie beiläufig griff sie sich einen Fisch von einer Kiste, der offenbar vom morgendlichen Fang übriggeblieben war, und warf ihn auf den Hafenarbeiter. Sie traf ihn mit einem satten Klatschen direkt in seinem Stiernacken, und Baralyn verlor das Bewusstsein. Er sank besinnungslos zu Boden.
„Wenn Ihr Baralyns Haken findet, habt Ihr die Mordwaffe. Das war kein Meereselfen-Raubzug“, erklärte Vala, „sondern ein Streit zwischen Kollegen, der aus dem Ruder lief.“
Der Großkomtur fesselte den bewusstlosen Hafenarbeiter und wandte sich Vala zu. „Es ist wohl immer einfacher zu glauben, dass die Gefahr von außen kommt, als einsehen zu müssen, dass sie unter uns lebt.“
Vala nahm sich einen weiteren Fisch von der Kiste, roch daran und steckte ihn in ihr Bündel. „Mein Abendessen“, sagte sie. „Zieht mir den Preis bitte von meinem Honorar ab. Aber Ihr habt recht, Komtur. Wir betrachten die Leute um uns herum lieber als Teil der Gemeinschaft. Als ungefährlich. Allerdings muss ich feststellen, dass die meisten Morde von Personen begangen werden, die das Opfer kannte, und nicht von unbekannten Schurken, denen man zufällig über den Weg lief.“
Im Wegdrehen fügte Vala hinzu: „Dies soll jedoch nicht bedeuten, dass Ihr Euch vor diesen Finstermasten nicht hüten solltet. Auch wenn sie Euren Hafenarbeiter nicht auf dem Gewissen haben, sind sie dennoch gefährlich. Und jetzt entschuldigt mich, ich muss jemanden finden, der weiß, wie man diesen Fisch hier zubereitet. Könnt Ihr mir vielleicht jemanden empfehlen?“