| Geheimnisse von Amenos Zur Schrift |
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Diese Seite enthält den Text von Geheimnisse von Amenos (engl. Secrets of Amenos) aus The Elder Scrolls Online.
Inhalt
Von Miramel Charascel, Vorstand der Historischen und Sozialen Gesellschaft von Gonfalon
Amenos ist das nüchterne Spiegelbild von Hochinsel auf der gegenüberliegenden Seite der Meerenge im Nordosten der Hauptinsel des Systren-Archipels. Dieser Ort hat eine lange, finstere Geschichte, die den ohnehin schon miserablen Ruf, den die Insel heute genießt, nur noch unterstreicht. Wir von der Historischen und Sozialen Gesellschaft wünschten uns, dass unsere Nachbarinsel ein Stück weniger tödlich und etwas einladender wäre, aber irgendwo müssen Verbrecher und politische Gefangene ja wohl untergebracht werden, und Amenos scheint durchaus geeignet für diesen Zweck.
Unsere frühsten Aufzeichnungen über Siedlungen auf Amenos sind begrenzt, aber wir glauben, dass die Druiden von Galen alle vier Inseln des Archipels besiedelten, als sie um 1Ä 330 aus Hochinsel ankamen. Amenos war schon immer die unwirtlichste und gnadenloseste der vier Inseln gewesen. Die Magie, die die Druiden auf Hochinsel, Galen und Y'ffelon heimisch machten, um „die Natur ins Gleichgewicht zu bringen“, schien auf Amenos nie wirklich zu funktionieren. Um 1Ä 660 begannen die sogenannten linkshändigen Elfen aus Yokuda ihre Eroberung des Archipels. Nach ihrer Landung auf Amenos errichteten sie dort eine Festung, die ihnen als Stützpunkt diente, während sie die anderen Inseln angriffen und Y'ffelon belagerten. Wer weiß, wie es auf dem Archipel heute aussehen würde, wenn die linkshändigen Elfen nicht beim Ausbruch des Feuersangberges im Jahr 1Ä 676 verschlungen worden wären? Die wenigen, die noch auf Amenos verblieben, wurden von den nahenden Ro'Wada 1Ä 785 ausgemerzt.
Später fiel der Archipel unter die Herrschaft des akavirischen Kaiserreichs. 2Ä 11 wandelte der Potentat Versidue-Shaie Amenos in eine Strafkolonie für politische Gefangene um, die sich auf die Seite Remans geschlagen hatten. Obwohl die Herrschaft über den Archipel seitdem einige Male wechselte, blieben zwei Dinge konstant: Die Druiden kümmern sich von ihren Lagern in der Wildnis aus um die Inseln, und Amenos ist nach wie vor ein Gefängnis für Verbrecher der schlimmsten Sorte.
Zur Zeit der Münzbarone waren die Gewässer rund um Amenos von Piraten verseucht. Die wohl berüchtigtsten waren die Systren-Schwestern. Den Legenden nach erschufen sie auf der Insel ein Gewölbe, um ihre Schätze zu verwahren. Man könne das Gewölbe nur mit drei Schlüsseln öffnen – einer für jede der Schwestern. Ein Schlüssel soll im südlichen Dschungel verborgen liegen, ein zweiter im Westen. Der dritte Schlüssel ging verloren, als die dritte Schwester getötet wurde, nachdem sie sich zerstritten hatten.
Heute ist Amenos in drei Hauptgebiete aufgeteilt: Amenos-Posten, das Gefangenenlager und der Dschungel. Amenos-Posten, die Hafenstadt, bietet den einzigen sicher zu befahrenden Weg auf die Insel. Der Rest der Küste ist umzingelt von zackigen Felsen, beinahe immerwährenden Stürmen und gefährlichen Strömungen. Etliche Schiffe kenterten schon bei dem Versuch, andere Teile der Insel zu erreichen, aber nur die tapfersten und die närrischsten Kapitäne riskieren ihre Schiffe ohne guten Grund.
Der Amenos-Posten dient als Anlaufstelle der Insel, und Gefängnistransporte bringen regelmäßig Vorräte und neue Insassen für das Gefangenenlager. Die Stadt hat gewisse Annehmlichkeiten, aber Gonfalon ist sie nicht. Im Wesentlichen existiert sie nur als Unterstützung für das Gefangenenlager und die dort stationierten Wärter, den Hafen und hin und wieder Gaffer vom Festland, die gern den „Nervenkitzel“ der Gefängnisinsel erleben möchten. Haus Mornard verwaltet die Stadt und kümmert sich um sie.
Das Gefangenenlager ist genau das. Ein ummauertes Gefängnis, in dem die Gefangenen unterkommen, die die Transportschiffe bringen. Die Burg der Wärter überblickt das Gefangenenlager, und eine kleine Armee von Wärtern (teils Angestellte des Hauses Mornard, teils angeheuerte Söldner) bewacht den Ort und sorgt dafür, dass die Gefangenen sich benehmen. Im Gefangenenlager findet man zweierlei Gefangene: Zum einen die Kalfaktoren, Verurteilte, denen für ihr gutes Verhalten besondere Privilegien gewährt werden, und gewöhnliche Gefangene, die auf ihre Abfertigung warten oder die ihre Abfertigung bereits hinter sich haben und auf ihre Verbannung in den Dschungel warten.
Abfertigung und Verbannung. Man weiß nicht viel über die Abfertigung, der sich die Gefangenen unterziehen müssen, da Haus Mornard solche Geheimnisse gut hütet. Angeblich handelt es sich um einen magischen oder alchemistischen Vorgang, der dafür sorgt, dass der Gefangene nicht mehr außerhalb des Dschungels von Amenos überleben kann. Nachdem ein Gefangener die Abfertigung durchlaufen hat, wird er in den Dschungel verbannt, wo er bleiben muss, um nicht auf der Stelle zu sterben. Nun sind einige der Ansicht, dass es sich hierbei nur um ein Märchen handelt, aber die Gefangenen glauben daran. Auf jeden Fall ist so dafür gesorgt, dass sie im Dschungel bleiben.
Sprechen wir also über den Dschungel von Amenos. Hier wimmelt es nur so vor tödlichen Pflanzen, natürlichen Gefahren und fleischfressenden Bestien, weshalb Gefangene nach ihrer Verbannung hier auf eigene Faust nicht lange überleben. Es bleiben ihnen im Wesentlichen zwei Möglichkeiten: Sie können einer Gefängnisbande beitreten oder einen Arbeitsvertrag unterzeichnen. Gerüchten zufolge durchstreifen Dutzende von Banden verbannter Gefangener den Dschungel von Amenos, die sich zum Schutz in eng verbundenen Gruppen sammeln, die gegen die Gefahren um sie herum besser gewappnet sind. Die mächtigste dieser Banden, schenkt man Berichten des Hauses Mornard Glauben, sind die berüchtigten Grünschlangen. Gefangene, die einen anderen Weg gehen möchten, bieten Haus Mornard und seine Angestellten eine Alternative, nämlich Arbeitsverträge. Ein Gefangener kann sich freiwillig zur Arbeit in einem Bergwerk oder in einem Arbeitslager melden und erhält dafür Kost und Logis sowie garantierte Sicherheit. Ein erheblicher Teil des Reichtums der Mornards stammt aus diesen Betrieben.
Nun wisst Ihr Bescheid. Wenn Ihr unsere Gefängnisinsel besuchen möchtet, dann bleibt in der Nähe des Amenos-Postens und meidet den Dschungel. Besser noch Ihr meidet die Insel gänzlich und genießt den deutlich besseren Komfort Gonfalons.